Sehr geehrter Dr. Bluni,
gestern vor 7 Tagen wurde bei meiner Partnerin ein verkürzter Gebärmutterhals von 3,1 cm Länge festgestellt. Wir einigten uns dann darauf, dass sie eine Woche nur ruht, um es dann nochmal zu untersuchen. Diese Untersuchung war dann gestern und es wurde weiterhin eine Länge von 3,1-3,2 normal und von 2,8 cm unter Druck festgestellt. Diesmal wies die Ärztin von sich aus absolute Ruhe an. Zudem verschrieb sie 10 Anwendungen von Vagi-Hex um einem bakteriellen Infekt vorzubeugen. Nach den Vagi-Hex sollen dann Döderlein angewandt werden.
Meine Freundin soll also weiterhin die Couch nicht verlassen und maximal ein wenig im Solebecken schwimmen. Da man im Internet dann doch einige Horrornews von verschwindenden Gebärmutterhals, die in stillen Geburten enden, liest (ich weiß im Internet lesen, ist meist der erste Fehler), würde ich mir gerne einfach eine Zweitmeinung einholen, um zu sehen, ob der beschrittene Therapieweg der richtige ist. Dabei geht es mir aber um keinen Fall darum, die andere Ärztin in die Pfanne zu hauen, sondern einzig darum, alles versucht zu haben. Da meine Freundin zudem sehr sportbegeistert ist, wären wir für einen Tipp wie man Ihr etwas frische Luft und Bewegung verschaffen kann auch sehr dankbar.
Vielen Dank im Vorwege und höchste Anerkennung für Ihre Hilfe hier
Dennis
Mitglied inaktiv - 01.02.2011, 09:58
Antwort auf:
Umgang mit verkürztem Gebärmutterhals
Hallo Dennis,
physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für die persönliche Situation der Partnerin das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 01.02.2011
Antwort auf:
Umgang mit verkürztem Gebärmutterhals
Ganz vergessen: Sie ist in der 20. Woche.
Mitglied inaktiv - 01.02.2011, 11:26
Antwort auf:
Umgang mit verkürztem Gebärmutterhals
Nochwas vergessen :(
Wie sieht es mit der Einnahme von Magnesium aus?? Wieviel mg sollte Sie da nehmen? Momentan nimmt sie 250 mg...
Mitglied inaktiv - 01.02.2011, 14:19