Hallo Dr. Bluni,
ich bin ganz frisch schwanger (fast 6. Woche).
Seit ca. eineinhalb Wochen kann ich nachts nicht mehr schlafen. Ich liege teilweise bis zu 3 Stunden hellwach im Bett, wälze mich herum, und das, obwohl ich doch eigentlich müde bin! Manchmal friere ich, manchmal ist mir aber auch zu warm, meistens kann ich es mir aber einfach nicht erklären, warum ich nicht schlafen kann - es ist auch nicht so, dass ich grübeln würde! Tagsüber fühle ich mich dann natürlich wie gerädert..
Ich glaube eigentlich nicht, dass es einen psychischen Hintergrund hat - wir freuen uns sehr auf unser zweites Wunschkind, und da wir also schon ein Kind haben, kommt ja auch nicht etwas total Neues auf uns zu..
Können Sie mir sagen, woran das liegt und was ich machen kann, um nachts wieder schlafen zu können? Ich muss tagsüber ja auch fit sein für meinen kleinen Sohn..
Und schadet der Schlafmangel meinem Ungeborenen?
Danke im Voraus!
von
Ricka
am 02.01.2014, 15:19
Antwort auf:
Schlafstörungen
Hallo,
in der Tat kann das schon mit der Schwangerschaft und der mit ihr verbundenen Veränderung der Psyche zusammenhängen. Denn diese neue Situation, die sicherlich für die meisten Frauen mit einem nicht unerheblichen Wandel in ihrem Leben verbunden ist, führt sehr wohl dazu, dass auch Situationen der Unsicherheit, der inneren Konflikte und Zweifel auftreten können.
Und dieses bewusste oder unbewusste Verarbeiten kann eben auch zu den von Ihnen beschriebenen Schlafstörungen führen.
Hinzu kommen dann die mit der Schwangerschaft einhergehenden hormonellen Umstellungen, die sich auf die Schlafqualität auswirken können. Dazu gehört dann tagsüber eine verstärkte Möglichkeit, ein nicht erholsamer Schlaf mit Einschlaf-oder Durchschlafstörungen. Manchmal auch in Verbindung mit verstärkten Albträumen.
Eine Patentlösung gibt es hier sicherlich nicht, da auch die Ursachen, wie oben beschrieben, individuell unterschiedlich zum Teil komplex sein können.
Deshalb kann ich in dieser Situation neben dem intensiven Gespräch mit den behandelnden Ärzten, aber sicherlich auch mit dem Partner und/oder engen Personen des Vertrauens entsprechende Entspannungsübungen/Entspannungstechniken empfehlen.
Darüber hinaus verzichten Sie am besten am Abend auf schweren Mahlzeiten, Kaffee, schwarzen Tee oder andere, koffeinhaltige Getränke, wie Cola. Lesen Sie vor dem einschlafen vielleicht besser ein Buch und führen dazu eine entspannte Musik, anstatt vielleicht noch den Spätkrimi zu genießen.
Auch können beruhigende Tees, wie Melissentee, Abhilfe leisten.
Liebe Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.01.2014