Hallo,
ich bin nächste Woche in der 37. Schwangerschaftswoche. Ich hatte letzthin Kontakt mit einem Kind, das Ringelröteln hat. Genau in dieser Zeit, wo diese Krankheit auch ansteckend ist. Jetzt habe ich gelesen, dass diese Krankheit bei Schwangeren eine Fehl-bzw Todgeburt auslösen könnte, oder es auch zu Wassereinlagerungen beim Kind usw kommen kann. Meine 1 1/2jährige Tochter könnte sich auch mit dem Virus angesteckt haben.
Ich wollte wissen, ob dieser Virus bei Ungeborenen wirklich so sehr Schaden beim ungeborenen Kind anrichten kann und was ich da am besten machen soll. Sollte ich da gleich einen Bluttest machen lassen?
Danke und freundlich Grüße,
Nicole
Mitglied inaktiv - 10.05.2009, 12:21
Antwort auf:
Ringelröteln
Liebe Nicole,
der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen.
Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden.
Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.05.2009