Hallo?
Ich trinke normalerweise jeden morgen 2 Becher Kaffee. Nun bin ich wieder schwanger, nachdem ich im Dezember eine Fehlgeburt in der 10 SSW hatte. Kann ich ohne Bedenke morgens 2 Becher koffeinfreien Kaffee trinken, oder ist auch da Restkoffein drin?
Nach der Fehlgeburt habe ich meinen Frauenarzt gewechselt. Mein früherer Gyn. hat mir während der Schwangerschaften (habe schon eine 2 1/2 jährige Tochter) immer Centrum für Schwangere verschrieben. Mein jetziger Gyn (dem ich sehr vertraue) meint, das sei bei einer ausgewogenen Ernährung überflüssig. Da ich mit meiner kleinen Tochter zusammen esse, achte ich schon sehr darauf was auf den Tisch kommt und gare auch Vitaminschonend. Muss ich dennoch extra Vitamine zu mir nehmen? Folio nehme ich seit ich im Oktober 08 die Pille abgesetzt habe.
Und noch eine Frage :-) Ich habe die Blutgruppe rh negativ. Mein Mann hat rh positiv. Zu welchem Zeitpunkt einer Schwangerschaft und danach spritzt man "Rhophylac"? Bei der letzten SS mit der Fehlgeburt wurde es mir gar nicht gespritzt sondern erst nach der Ausschabung am 29.12.08. Jetzt hat mein neuer Gyn. es mit gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest in der 6 SSW gespritzt, weil er meint, dass das Ei sonst abgestoßen werden könnte. Und warum habe ich dann in der letzten SS am Anfang keine Inj. bekommen?
Ich weiß, es sind viele Fragen, aber ich mache mir auch viele Sorgen! :-/
Liebe Grüße und vielen Dank vorab
Maya Straub
Mitglied inaktiv - 24.03.2009, 08:58
Antwort auf:
koffeinfreier Kaffee ? - Vitaminzufuhr in der frühen SSW? - Wann "Rhophylac"?
Liebe Maya,
1. bei koffeinfreiem Kaffee gibt es keine Begrenzungen
2. wir wissens dass die Schwangere einen erhöhten Bedarf an vielen Vitaminen und Nährstoffen hat. Insbesondere sind es Jodid, Folsäure, Magnesium und ggf. Eisen. Insofern ist die Aufnahme über ein solches Präparat in jedem Fall sinnvoll.
3. bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspositiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustausch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauf folgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können.
Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen.
Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter
http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/richtlinien/RL_Mutter.pdf
Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) Anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 24.03.2009