Sehr geehrte Herr Dr. Bluni,
nach einem Blasensprung bei 16+0, der sich aber wieder verschlossen hat und einem erneutem Blasensprung bei 20+0 liege ich wieder im Krankenhaus.
Von einer Infektion, von der ja jetzt die größte Gefahr ausgeht, blieb ich bislang verschont.Hatte aber auch das Glück, dass ich bislang alleine im Zimmer gelegen habe.
Nach meiner Neueinweisung liege ich zur Zeit aber mit einer frischoperierten Mitpatientin (Gebärmutterentfernung) auf einem Zimmer und nutze natürlich gemeinsam das Bad und die Toilette. Ich habe wahnsinnige Angst, dass sich bei mir dadurch eine Infektion ergeben könnte.
Wie gefährlich ist dieser Umstand für mich? Was würden Sie mir raten? Ist es sinnvoll, mich in ein anderes Zimmer verlegen zu lassen? Möchte meine Schwangerschaft nach so langem Bangen nicht aufs Spiel setzen.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Viele Grüße
von
Sonnenblume33
am 12.11.2015, 17:35
Antwort auf:
Infektionsgefahr bei Blasensprung
Hallo,
hier sehe ich ehrlich gesagt durch die Mitpatientin wahrlich keine höhere Infektionsgefahr
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.11.2015
Antwort auf:
Infektionsgefahr bei Blasensprung
Hallo Sonnenblume,
wir beide sind in etwa in der selben Situation. Ich hatte in der 17.SSW einen Blasensprung, der sich aber nicht mehr verschlossen hat. In der KH Zeit lag ich mit zig Muttis zusammen, bis zur 24.SSW auf der normalen Gyn mit vielen Frauen. Das Risiko ist deshalb nicht erhöht, wenn du auf deine Hygiene achtest.
Ich habe z.b den Klodeckel immer deinfiziert und mir super gründlich die Hände gewaschen + desinfiziert.
Die Fruchtblase war die ganze Zeit über "offen" und ich habe mich natürlich auch mit Keinen infiziert, der schlimmste war zum Schluss ein Darmkeim, von mir selbst.
Ich wünsche Dir alles Gute! Meine Tochter wurde im übrigen in der 34.SSW geboren :-)
LG
von
Colien07022004
am 12.11.2015, 17:52
Antwort auf:
Infektionsgefahr bei Blasensprung
Liebe Colien,
das ist ja toll zu hören, dass du es so weit geschafft hast.Herzlichen Glückwunsch!!!!Ich gehe hier gerade durch die Hölle, weil die Ärzte und Kinderärzte schon sämtliche Horrorszenarien (von Lungendysplasie bis extreme Frühgeburtlichkeit) durchgespielt haben.Das schlimmste ist, dass man mich vor die Wahl stellt (Einleitung oder Maximalversorung mit allen Konsequenzen).
Hattest du denn damals noch FW?Würde mich gerne austauschen. Es gibt nicht viele Frauen, die es nach einem Blasensprung so weit wie du geschafft haben.
Liebe Grüße
von
Sonnenblume33
am 12.11.2015, 18:11
Antwort auf:
Infektionsgefahr bei Blasensprung
Bei mir war es genau so, ich hatte sehr viele Arztgespräche und keines war aufmunternd und fröhlich. Denn unsere Tochter lag ab der 20.SSW völlig auf dem Trockenen und konnte das FW nur minimal neubilden, es lief praktisch sofort wieder ab. Ich erinnere mich an ein paar Tage, da lief das FW nicht mehr direkt ab, da konnte sie mal ein bisschen schwimmen :-) aber das hielt immer nur wenige Tage. Eine Auffüllung wurde 2 mal gestartet, da war ich aber in der 25.SSW.
Ich lag bis zur vollendeten 24.SSW auf der normalen Gyn, erst ab Lebensfähigkeit bin ich dann hoch auf die richtige Schwangerenstation. Dort wurde alles menschenmögliche gemacht. Wir redeten viel über die Lungenfehlbildung und über ihre Chancen, doch eins wusste ich, schon ab dem Blasensprung, dass ich die SS erst beende, wenn sie im Bauch verstirbt oder die Wehen unaufhaltsam sind, niemand hätte ich mich für einen Abbruch entschieden. Ich habe prophylaktisch Antibiotika erhalten und aller 2 Tage musste ich Blutabnahmen, um die Entzündungswerte im Blick zu halten. 1x in der Woche war dann US.
In der 34+0 SSW wurde sie dann per geplanter Sectio geholt. Sie hatte ein paar Probleme mit der Lunge, bekam Medikamente für die Lungenbläschen und war 4 Tage am CPAP. Heute ist ihre Lunge sehr gut! Sie hat weder Asthma noch sonstirgendeine Störung.
Gefeiert wurde im übrigen ab der 28.SSW und jeder Tag war eine Zugabe. Unfassbar, wie weit wir kamen. In meinem Zimmer lag die letzten 5 Wochen eine Mutti mit völlig geöffneten MuMu und einem Fruchtblasenprolabs seit der 22.SSW, sie lag bis zur Entbindung kopfüber im Bett und hat ihre Tochter auch per Sectio in der 34.SSW geboren.
Nichts ist unmöglich, wenn du nur nicht den Mut verlierst! Glaub an dich, deinem Körper und an dein Kind. Lebe von Woche zu Woche und dann schafft du das!
Lg
von
Colien07022004
am 12.11.2015, 20:55