Hallo sehr geschätzter Herr Dr. Bluni,
vorab vielen lieben Dank für Ihren Einsatz hier im Forum und die Beantwortung so vieler Fragen!
Sie haben zum Thema "Herpes/ Lippenherpes" ja schon einige Male geschrieben, dass dieser auch in der Schwangerschaft kein erhöhtes Risiko darstellt. Das sollte man dem restlichen Internet auch mal sagen, da liest man nämlich Schauergeschichten von in die Blutbahn gelangten Lippenherpesviren, die schwere Schäden, gar Fehlgeburten, beim Ungeborenen auslösen und man diese zu fürchten habe, wenn das Immunsystem nicht stark genug sei.
Ich habe mir ganz fest vorgenommen, diese Gruselgeschichten zu ignorieren und auf die Fachmeinungen zu vertrauen. Dummerweise geht einem das nicht mehr aus dem Kopf, zumal ich derzeit auf Aciclovir (Gynäkologin-Meinung) verzichte und mir mit Lomaherpan oder derzeit sogar nur simplem Ingwer helfe. Meine Lymphknoten sind dazu zum ersten Mal auch heftig geschwollen.
Kurz: Alles Quatsch, ausheilen lassen und gut? Darf man auch auf antivirale Mittel verzichten?
Ich danke Ihnen vorab :)
von
Jeanne86
am 29.03.2018, 13:24
Antwort auf:
Herpes simplex und das böse Internet
Liebe Jeanne,
1. zunächst einmal ist die Einschätzung bezüglich der Situation, die über das Internet bedingt ist, natürlich völlig richtig
2. wir müssen hier aber natürlich ganz klar unterscheiden zwischen der Infektion mit einem Herpes der Lippe und einer Infektion mit Herpes genitalis.
3. das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge mit unterschiedlichen Bedeutungen.
Die Infektion der Lippe ist in der Schwangerschaft völlig bedeutungslos und darf auch mit einer Salbe mit Aciclovir behandelt werden
4. die Infektion mit Herpes genitalis ist ein anderer Typ des Herpeserregers und der kann in der Schwangerschaft schon sehr bedeutungsvoll sein, insbesondere um den Zeitpunkt der Geburt herum. So kann eine frische Herpesinfektion im Genitalbereich dazu führen, dass die Geburt nur per Kaiserschnitt durchgeführt werden darf. Und in dem Fall kann auch eine systemische Behandlung mit Aciclovir in Tablettenform notwendig werden.
5. bitte besprechen Sie eigene Situation dann noch einmal mit der Ärztin und zur Situation der Lymphknoten lässt sich von hier aus nichts sagen. Einen Zusammenhang mit einer Herpesinfektion der Lippe gibt es hier normalerweise nicht. Gegebenenfalls muss dem weiter nachgegangen werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.03.2018
Antwort auf:
Herpes simplex und das böse Internet
Liebe Jeanne,
1. zunächst einmal ist die Einschätzung bezüglich der Situation, die über das Internet bedingt ist, natürlich völlig richtig
2. wir müssen hier aber natürlich ganz klar unterscheiden zwischen der Infektion mit einem Herpes der Lippe und einer Infektion mit Herpes genitalis.
3. das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge mit unterschiedlichen Bedeutungen.
Die Infektion der Lippe ist in der Schwangerschaft völlig bedeutungslos und darf auch mit einer Salbe mit Aciclovir behandelt werden
4. die Infektion mit Herpes genitalis ist ein anderer Typ des Herpeserregers und der kann in der Schwangerschaft schon sehr bedeutungsvoll sein, insbesondere um den Zeitpunkt der Geburt herum. So kann eine frische Herpesinfektion im Genitalbereich dazu führen, dass die Geburt nur per Kaiserschnitt durchgeführt werden darf. Und in dem Fall kann auch eine systemische Behandlung mit Aciclovir in Tablettenform notwendig werden.
5. bitte besprechen Sie eigene Situation dann noch einmal mit der Ärztin und zur Situation der Lymphknoten lässt sich von hier aus nichts sagen. Einen Zusammenhang mit einer Herpesinfektion der Lippe gibt es hier normalerweise nicht. Gegebenenfalls muss dem weiter nachgegangen werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.03.2018