Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich hatte den ersten Vorsorgetermin bei 10+3. Mir fällt jetzt erst im Nachhinein ein Satz meiner Gynäkologin ein, der mich leider bei meiner Internetrecherche sehr beunruhigt hat: Sie sagte bei ihrer Aufzählung was sie alles sieht (Arme, Beine, Rücken usw.), dass der Darm noch "raushinge", also außerhalb des Körpers sei. Ich fragte, ob das normal sei und die sagte "ja, der geht noch rein". Dann hat sie weiter geschallt und hinterher abschließend gratuliert, dass ja alles gut aussehen würde.
Ich kann aber im Internet nichts darüber finden, dass das normal ist sondern nur, dass es sich um eine Fehlbildung handelt, die nach der Geburt operiert werden muss.
Für eine zweite Aussage wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichem Gruß
Mitglied inaktiv - 18.05.2018, 11:11
Antwort auf:
Darm beim Fötus noch außerhalb?
Hallo,
in den ersten Wochen der Schwangerschaft kann es natürlicherweise zu einem Vorfall der Darmschlingen in die Nabelschnur kommen. Dabei wird dann in der Bauchhöhle des Embryos Platz geschaffen für die Entwicklung der soliden Organe, wie z.B. der Leber.
Unter normalen Umständen folgt dann anschließend schrittweise wieder die spontane Rückverlagerung des Darmes in die Bauchhöhle, bei der dieser auch seine charakteristischen Drehungen vollzieht.
Falls dieser Schritt ausbleibt, sprechen wir von der so genannten Omphalozele. Dabei können dann zusätzlich weitere Organe, wie z.B. die Leber, ebenfalls in die Nabelschnur vorfallen.
Wegen des mit der Omphalozele einhergehenden erhöhten Risikos einer Chromosomenstörung werden wir zum Ausschluss von Begleitfehlbildungen eine detaillierte Ultraschalldiagnostik, inklusive Echokardiografie, u. in aller Regel auch eine Chromosomenanalyse empfehlen.
Stimmen Sie hierzu das Vorgehen bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.05.2018