Hallo Dr. Bluni,
ich bin jetzt in der 12. Woche schwanger mit dem 3. Kind.
Hatte zu Beginn der SS Blutungen, die mit Utrogest behandelt wurden.
Bei meinen ertsen beiden SS gab es allerdings auch schon Probleme:
1. SS. :Cervixinsuff. (Cerclage 22. SSW- 38. SSW)/ Pazentainsuff.
mehrmals stat. behandelt
2.SS: drohende Fehlgeburt 18. SSW , Cervixinsuff. (34. SSW 1/2 fingerdurchlässig) Pazentainsuff.
Geburt: 36+2 SSW
Gelte ich jetzt als Risikoschwangere?
LG-Sandra
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 12:04
Antwort auf:
Bin ich eine Risikoschwangere?
Hallo,
1. ja, nach den Vorgaben ist Ihre jetzige Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft einzustufen und das nach meinem Dafürhalten auch mit Berechtigung:
2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
2. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand).
Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, „Gestose“ oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes.
Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.11.2008
Antwort auf:
Bin ich eine Risikoschwangere?
Ja - wie ungefähr 70% der Schwangeren...
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 13:28