Entnahme von Stammzellen

Säugling nach der Geburt

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Kein anderes Verfahren zur Gewinnung von Stammzellen ist so einfach und schonend wie die Stammzellengewinnung aus der Nabelschnur. 

Wie die Entnahme abläuft und was Eltern dazu wissen müssen, lesen Sie hier.

Wie funktioniert die Entnahme?

Die Tatsache, dass sich die Eltern entschieden haben, das Nabelschnurblut ihres Kindes zu sichern, wirkt sich nicht auf die Geburt aus. Wie bei jeder anderen Geburt auch, wird das Baby, nachdem es das Licht der Welt erblickt hat, der Mutter auf den Bauch gelegt. Mutter und Kind haben durch das sogenannte Bonding sofort einen innigen Kontakt. Während dessen wird das Baby vorsichtig abgenabelt. Erst danach entnimmt das geschulte Kreißsaal-Team das Nabelschnurblut mithilfe eines speziellen Entnahmesystems. Dazu desinfiziert die Hebamme, die Ärztin oder der Arzt den Teil der Nabelschnur, der noch mit der Plazenta verbunden ist und punktiert die Nabelschnur mit einer Kanüle. Das Nabelschnurblut fließt aus der Kanüle durch einen Schlauch und wird in einem Blutbeutel aufgefangen. Bis die Nabelschnur leer ist, dauert es ungefähr zwei bis drei Minuten. Dieser Vorgang läuft schnell, diskret und schmerzlos ab und ist ohne jedes Risiko für Mutter und Kind. Falls auch die wertvollen Stammzellen aus dem Gewebe gesichert werden sollen, wird zusätzlich die komplette Nabelschnur entnommen.

Wer darf Nabelschnurblut entnehmen?

Geschulte Ärzte und Hebammen in ganz Deutschland dürfen bei der Geburt das Nabelschnurblut entnehmen. Dazu arbeiten die größten Unternehmen flächendeckend mit Entbindungskliniken und Hebammen in ganz Deutschland zusammen. Damit kann in 96 % aller Kliniken Nabelschnurblut entnommen und an die Stammzellbank übersendet werden.

Speziell die Entnahme von Stammzellen aus Nabelschnurblut hat einen sehr großen Vorteil: Anders als die Knochenmarkspende ist die Nabelschnurblutentnahme völlig risikolos und schmerzlos für Mutter und Kind. Die enthaltenen Stammzellen sind zudem sehr jung und durch Umwelteinflüsse weitestgehend unbeeinflusst.

Was passiert mit den Stammzellen nach der Entnahme?

Der Beutel mit dem Nabelschnurblut wird in einer Box von einem Kurier ins Labor der Stammzellbank gebracht und dort untersucht. Ein zuverlässiger Transport und eine schnellstmögliche Verarbeitung sind wichtig für den Erhalt der Stammzellen und müssen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.

Was wird damit gemacht?

Im Labor wird das Blut untersucht und unterschiedlichen Tests unterzogen. Schließlich werden die Stammzellen bei -180 Grad Celsius in den Kälteschlaf versetzt. Jegliche Lebensprozesse der Zellen kommen damit zum Erliegen. Die Zellen altern nicht mehr und können so aufbewahrt werden, bis sie eines Tage benötigt werden.

Wo kommt das Stammzellpräparat hin?

Die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut werden in großen Edelstahltanks gelagert. Diese Spezialtanks, auch Kryotanks genannt, werden mit Stickstoff auf -180 Grad Celsius gekühlt. Im Bedarfsfall wird das Präparat schonend aufgetaut und steht binnen weniger Stunden zur Verfügung.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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