Unser Lexikon für die Schwangerschaft

Schwangerschaftslexikon

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Zytomegalie (Cytomegalie)

Humane-Zytomegalie-Viren, die zur Gruppe der Herpesviren gehören, sind die Verursacher der Zytomegalie (man findet häufig auch die Schreibweise Cytomegalie). In Europa ist ungefähr die Hälfte der Bevölkerung mit dem Virus infiziert – in Entwicklungsländern sind es mehr als 90 Prozent. Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten wie Sperma, Scheidensekret, Speichel, Urin, Blut und Muttermilch. Bei erkrankten, stillenden Müttern kann das Virus über die Muttermilch an den Säugling übertragen werden.

Zytomegalie (Cytomegalie) - gefährlich für das ungeborene Kind


Für gesunde Erwachsene und Kinder ist das Humane-Zytomegalie-Virus in der Regel harmlos. Eine Infektion läuft wie eine leichte Grippe ab, kann aber auch symptomfrei und daher ganz unbemerkt verlaufen. Bei Schwangeren kann eine Infektion jedoch auf das Ungeborene übergehen und schwerste Fehlbildungen bis hin zur Fehlgeburt verursachen.

Zytomegalie – eine häufige Infektion


Eine Infektion mit dem Zytomegalie-Virus ist die häufigste Infektion, die während der Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen wird. Etwa 0,3% bis 1 % aller Schwangeren infizieren sich mit dem Virus. In 20% bis 40 % Prozent aller Fälle wird die Infektion auf das ungeborene Kind übertragen. Kommt es während des ersten oder zweiten Drittels der Schwangerschaft zu einer Infektion, so kann sie zu Fehlbildungen beim Kind führen. Als Folge sterben allein in Deutschland jährlich etwa 60 Kinder, und mehr als 1000 werden mit Behinderungen geboren, wie z. B. Hörstörungen oder geistigen Behinderungen. Die meisten Babys, die sich im Mutterleib mit dem Zytomegalie-Virus anstecken, kommen jedoch gesund zur Welt.

Seronegative Mütter müssen aufpassen


Bemerkt wird eine Infektion häufig erst durch massive Infektionen, die bei einer Ultraschalluntersuchung beim Fötus sichtbar sind. Nur Mütter, die seronegativ sind, also noch nie eine Zytomegalie-Infektion hatten und daher keine Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, tragen das Risiko, während der Schwangerschaft eine Infektion zu erleiden. Aus diesem Grund sollten Schwangere, die seronegativ sind, jegliche Ansteckungsmöglichkeiten meiden. Wechselnde Sexualpartner lassen die Infektionsgefahr steigen, ebenso der Umgang mit Kleinkindern unter drei Jahren. Sie scheiden nach einer Infektion oft größere Virusmengen aus und können so die Mutter oder andere Betreuungspersonen anstecken. Das ist auch der Grund, weshalb schwangere Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen, die seronegativ sind, in ihrem Berufsalltag keine Kinder wickeln sollten.
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