Unser Lexikon für die Schwangerschaft

Schwangerschaftslexikon

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Hinterhauptslage

Mit dem Begriff Hinterhauptslage soll beschrieben werden, wohin das Hinterhaupt des Babys bei einer Schädellage (auch Kopflage) zeigt. Man unterscheidet zwischen der vorderen und der hinteren Hinterhauptslage. Die vordere Hinterhauptslage ist die beste Position des Babys für die Geburt. Mit dieser häufigsten und "normalen" Position sind die Geburten kürzer und leichter als in anderen Lagen - 92-93% der Babys kommen aus dieser "Startposition" auf die Welt.

Mit der vorderen Hinterhauptslage weist das Gesicht des Babys zum Rücken der Mutter - das Hinterhaupt zum Bauch. So kann sich der Kopf des Babys gut in die Wölbung des Beckens einpassen und sich während der Wehen senken. Bei der hinteren Hinterhauptslage weist das Gesicht zum Bauch der Mutter. Diese Lage ist im Volksmund als "Sternengucker" bekannt und zählt zu den ungünstigeren Geburtspositionen.

Es gibt unterschiedliche Meinungen, mit welchen Mitteln ein Baby am ehesten dazu zu bewegen ist, sich im Becken eher in eine vordere als in eine hintere Hinterhauptslage zu drehen. Dies nennt man auch "optimale Fötuspositionierung", nachdem der Arzt oder die Hebamme die bestehende Lage des Babys bestimmt hat - mit Ultraschall oder auch mit den so genannten "Leopold-Handgriffen" auf der Bauchdecke der werdenden Mutter. Die insgesamt 5 Leopold-Handgriffe - benannt nach dem Gynäkologen Christian Leopold (1846–1911) - dienen zur Prüfung der zeitgerechten Entwicklung einer Schwangerschaft wie auch zu der Lagebestimmung des Babys vor der Geburt.

Frauen, die erstmalig ein Baby zur Welt bringen, können unter Mitwirkung ihrer Hebamme ab der 35. Woche der Schwangerschaft versuchen, das Baby optimal zu positionieren - dabei spricht man auch von einer "optimalen Fötuspositionierung". Das Baby soll mit verschiedenen Maßnahmen dazu veranlasst werden, seine Lage noch zu verändern, also beispielsweise eher eine vordere als hintere Hinterhauptslage einzunehmen.

Ab etwa der 35. Schwangerschaftswoche beginnt das Baby, sich tief ins Becken zu senken und sich seine Startposition zu suchen. Bei Frauen, die schon ein Kind geboren haben, wird das Baby in aller Regel erst später in der Schwangerschaft damit beginnen, sich ins Becken senken. Aber auch in diesen Fällen sollte mit Hilfe der Hebamme schon ab der 35. Woche versucht werden, das Baby zu einer Bewegung in die vordere Hinterhauptslage zu veranlassen.

Viele Frauen bemerken 1-2 Wochen vor der Geburt einen immer wieder auftretenden, ziehenden Schmerz im Bauch, der in den allermeisten Fällen auf die Drehbewegungen des Babys zurückzuführen ist, das sich bemüht, die vordere Hinterhauptslage zu erreichen. Diese Versuche lassen sich unterstützen, indem man nachts im Liegen Kräfte sammelt und tagsüber in Bewegung bleibt und mehr steht als sitzt oder liegt, bzw. sich bemüht, die Knie möglichst unterhalb der Hüfte zu halten. Hebammen können weitere, sehr gute Tipps dazu geben.
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