Harnfluss

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Schwangerschaftsbeschwerden

Ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird, das aber viele Schwangere betrifft ist uner­wünsch­ter Harnfluss. Zu Beginn der Schwangerschaft müssen fast alle Schwangeren häufiger zur Toilette.

Warum kommt Harnfluss in der Schwangerschaft vorkommen?

Wie so oft sind die Hormone dafür verantwortlich, denn die Schwangerschaftshormone wirken entspannend auf die Harnröhre. Durch verstärkte Nierentätigkeit wird außerdem mehr Urin produziert. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel nimmt dieser erste, hormonell bedingte Harndrang wieder ab.

Jedoch werden durch die Hormone das Gewebe rund um den Beckenboden sowie der Beckenboden selbst weicher. Dieser Vorgang ist ganz normal und eine wichtige Vorbereitung auf die Geburt, denn das Gewebe muss nachgeben, damit das Kind bei der Geburt durch das Becken kommt.

Dafür erhöht sich jetzt im Verlauf der Schwangerschaft das Gewicht der Gebärmutter, das auf den Beckenboden drückt. Unter dem Begriff Beckenboden versteht man die Muskelschichten, die das Becken nach unten hin abschließen. Der Beckenboden besteht aus mehreren Muskelschichten. Die äußere Beckenbodenschicht befindet sich direkt unter der Hautoberfläche. Diese Schicht lässt sich aktiv an- und entspannen. Diese äußere Schicht umschließt die drei Körperöffnungen Harnröhre, Vagina und After in Form einer acht. Ist die Beckenbodenmuskulatur schwach, kann sie die Harnröhre nicht mehr zuverlässig abdichten und es kommt zu Inkontinenz. Besonders wenn zusätzliche Belastungen auf den Beckenboden einwirken, wie plötzliches Niesen, Husten, Lachen oder Hüpfen.

Ein weiterer Grund für Harnfluss in der Schwangerschaft kann die Lage des Kindes sein. Gegen Ende des 6. Monats ist die Gebärmutter schon sehr groß und das Kind liegt vielleicht schon mit dem Kopf nach unten und drückt durch seine Lage auf die Blase. Sitzt das Kind jedoch im Becken und strampelt mit seinen Beinchen kräftig, bekommt auch dadurch die Blase immer mal wieder einen Tritt ab. Daher muss die Schwangere nun nicht nur häufiger auf die Toilette, sondern verliert auch schon mal unfreiwillig Urin.

Was kann man gegen Harnfluss tun?

Um unerwünschten Harnfluss zu vermeiden, sollte der Beckenboden in guter Verfassung sein. Ein gezieltes Beckenbodentraining kann dabei helfen. Auch im Hinblick auf Inkontinenz nach der Schwangerschaft ist es wichtig, seinen Beckenboden zu kräftigen.

Wer körperlich und sportlich aktiv ist, hat oft auch einen starken Beckenboden. Mehrmals die Woche Bewegung, wie z. B. Yoga, Walken, Spazierengehen, Gymnastik oder Tanzen sind ideal. Sportarten bei denen man springen muss, wodurch zusätzlicher Druck auf den Beckenboden ausgeübt wird, sollte man indessen vermeiden. Beim Husten, Niesen, Bücken oder Lachen möglichst bewusst den Beckenboden leicht anspannen oder die Beine überschlagen.

Auch Verstopfung kann zu Harnverlust führen, denn der gefüllte Darm drückt von innen zusätzlich auf die Blase. Viele Schwangere haben eine träge Verdauung. Doch Verstopfung und Pressen beim Toilettengang sind Risikofaktoren für unerwünschten Harnverlust. Deshalb auch bei Inkontinenz viel trinken, um den Stuhlgang geschmeidig zu halten und gleichzeitig ballaststoffreich essen, z. B. sein Frühstücksmüsli mit Floh- und Leinsamen anreichern, damit die Verdauung möglichst reibungslos funktioniert.

von Dagmar Fritz

Fragen an den ExpertenFrage an Hebamme Martina Höfel zum Thema Harnfluss
 
Frage:   Beschwerden - ziemlich starker Harndrang

Hallo Frau Höfel,
ich bin jetzt etwa in der 6. SSW.
(5 SSW+0).
Ich hab momentan ziemlich starken Harndrang und gestern dachte ich, dass ich mir vielleicht eine Blasenentzündung eingefangen habe, weil noch leichtes Brennen dazu kam.

Bin dann ins KH in die Ambulanz ...

Sandy1980     21.10.2007

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Fragen an den ExpertenFrage an Frauenarzt Dr. med. V. Bluni zum Thema Harnfluss
 
Frage:   Harndrang

Ich habe da mal noch eine Frage....
also bin in der 24 ssw...und habe ständig das Gefühl auf die Toilette zu müssen....
wenn ich dann gehe kommt aber nicht viel ...
ist aber kein brennen oder ähnliches dabei ...also nicht wie bei einer Entzündung.
ist das normal??

casetri     10.04.2011

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