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Wie erkläre ich meiner Tochter das Papa in die Klinik geht?

Thema: Wie erkläre ich meiner Tochter das Papa in die Klinik geht?

Hallo, mein Partner leidet seit mittlerweile 3 Monaten an einer aktuten paranoiden Psychose. Bisher ist er zuhause bei uns gewesen. Jetzt haben wir entschieden das er in eine Psychiatrische Klinik muss, da sich sein Zustand nicht wirklich bessert. Unsere Tochter (20Monate) ist schon sehr papabezogen. Hat die letzte Zeit auch immer Phasen mit schlechtem Schlafen, besonders wenn Papa sehr schlecht drauf war. Wie erkläre ich meiner Tochter das Papa jetzt für mehrere Wochen weg sein wird? Gerne würde ich sie auch auf Besuch zu ihm mitnehmen. Spricht da was gegen? Muss ich sonst irgendwie etwas beachten, um meine Tochter zu 'schützen'. Habe Angst sie könnte dadurch seelischen Schaden nehmen. Vielen Dank schonmal für Eure Antworten MfG Babsi

von babsi235 am 23.11.2013, 13:33



Antwort auf Beitrag von babsi235

Ich glaube kaum, dass du das einem 20m alten Kind erklären kannst/musst! Sie haben in dem Sinn noch kein Zeitgefühl, ich würde ihr dann zu gegebener Zeit erklären (also zB am ersten Abend, wo der Papa weg ist), dass der Papa krank ist und bald wieder kommt, Punkt! Den Zusammenhang kannst du in dem Alter schlecht erklären...

von Sammy96 am 23.11.2013, 14:32



Antwort auf Beitrag von Sammy96

Hey, hoffentlich bekommt dein Partner das wieder hin! Ich bin Krankenschwester und habe mittlerweile 10 Jahre PsychiatrieErfahrung und bitte dich dir die Station wo der Papa hinkommt erstmal anzugucken! Ich weiß wie die Menschen da aussehen, wie es dort aussieht und was das selbst mit Ewachsenen macht! Dazu kommt das Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht immer berechenbar sind das das grade auf solchen Akutstationen wo die Tür zu ist schlimme Sachen passieren können! Ich würde mein KInd da NIE mit hinnehmen, obwohl ich selber da täglich hingehe... Was du deinem Kind erzählst musst du auch selbst entscheiden, wenn du sagst "Papa ist Krank!", hat sie vielleicht Angst um ihn. Vielleicht Papa ist arbeiten oder Papa ist im Urlaub?!? Bin kein Freund davon Kinder zu belügen, aber man muss das Kind ja auch nicht in solchen emotionalen Stress versetzen. Hat deine Tochter schon bemerkt das der Papa komisch ist manchmal? Sie ist auch erst 20 Monate und kann sowas wie Psychose einfach nicht verstehen!

von nurse84 am 25.11.2013, 13:29



Antwort auf Beitrag von babsi235

Hallo, erstmal toi toi toi, da habt ihr ja eine schwere Zeit hinter und vor euch! So ein Klinikaufenthalt ist ja auch nicht in 3 Tagen vorbei. Ein Kind mit 20 Monaten merkt auf jeden Fall, dass etwas nicht stimmt. Dem Kind einfach nichts zu erklären ist falsch verstandener Schutz. Ein Kind, dem nichts erklärt wird, fühlt sich schnell verlassen und verunsichert. Du könntest der Kleinen erklären, dass es Papa nicht gut geht und dass er deshalb einige Wochen in eine Klinik geht, damit es ihm wieder gut geht. Wichtig zu sagen ist, dass Papa auf jeden Fall wieder kommt und dass sie Papa auch besuchen kann. Auch der Papa selbst sollte eurer Kleinen immer sagen, dass er sie lieb hat und bestimmt wieder kommt, wenn es ihm besser geht. Wenn ihr den Papa besucht, würde ich darauf achten, dass die Kleine nicht zu viel "Leid" sieht.... vielleicht gibt es einen nett eingerichteten Besucherraum, wo ihr ungestört sein könnt. Eine lange Abwesenheit von Papa ist immer ein Einschnitt für die Kleine. Wenn möglich, sorgt dafür, dass ihr während eurer gemeinsamen Zeit zu dritt keine Probleme wälzt und Sorgen nach außen tragt. Wenn du dann alleine mit der Kleinen bist, kannst du ihr vor dem Schlafen gehen auch immer sagen, dass Papa an sie denkt und sie aus der Ferne jetzt gaaaanz fest knuddelt. Viel Glück!

von kobold am 23.11.2013, 15:44



Antwort auf Beitrag von babsi235

Ich würde ihr in dem Alter nur das Nötigste kindgerecht erklären. Papa geht es nicht gut oder Papa ist krank, er wird einige Zeit bei Ärzten sein, die ihn gesund machen und helfen. Irgendwie in der Art. Besuch ist schon okay, aber ich würde mir erstmal allein die Gegebenheiten ansehen. Wie es dort ist, aussieht, welche anderen Patienten da sind usw. Denn ja, es kann schon erschreckend sein, eine Klinik. Egal welcher Art.... Mein SOhn ist schon fast 5, die Große fast 10, beide waren sehr erschrocken, als sie vor 3 Wochen im Krankenhaus waren bei Papa. Er hatte ne Hüft-OP, vorher war er nie in einer Klinik. Für beide Kinder war das schon alles fremd und unheimlich. Am dritten Tag war alles prima. melli

von sojamama am 23.11.2013, 16:11



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Also,ich weiß nicht,aber die Kinder verstehen und merken mehr als viele glauben. Ich hab im Krankenhaus gearbeitet,und anfangs bin ich ab und zu mit meienr Kleinen hin.Mein Vater lag vor ner Weile mal im KH,ne große Knie Op.Ich hab ihn natürlich mit ihr besucht,sie fand es unheimlich,weil er kranl aussah,aber nachdem er ihr ein Schokolädchen gegeben hat,wars ok.ich hab sie halt aufm Arm behalten,da war sie knapp 2.Vor ein paar Wochen hatte meien SchwieMu einen Kreislaufkollaps und ich mußte rüber,weils so spät war,hab ich sie mitgenommen,kann ja nicht allein daheim sitzen.Dann haben wir den Notarzt gerufen,die kamen mit Tatütatadas fand sie super toll!Und sie weiß daß die Karnkenwägen leute ins Krankenhaus bringen.Und sie weiß auch,daß manche leute nicht mehr kommen,weil sie zu Jesus gehen.Wir waren auf 2 Beerdigungen mit ihr und sie weiß,daß unter der erde leute liegen,die bei Jesus und gott sind.Was sie sich vorstellt,weiß ich nicht,aber wenn sie mich was fragt,dann beantworte ich es so einfach wie möglich.... Vielleicht ging es manchen noch nie so,daß sie so was erklären mußten,aber bei usn sind 2 Angehörige gestorben,die sie gut kannte,natürlichfragt sie nach denen...und verschwinden können die nicht einfach oder? Es wird hast für deine Tochter,aber du mußt ihr erklären,daß der Papa ja ein bißchen krank ist (das hat sie sowieso selbst gemerkt) und daß er jetzt zu einem erwachsenen arzt geht und der ihn heil macht.Und das dauert ganz lange,da muß man total oft schlafen.Bei den Besuchen könntet ihr euch ja im Krankenhauskaffee treffen oder so....das macht weniger Angst.Und vielelicht was tolles basteln zum mitbringen oder so... So tun als wär nix oder kurz angebunden sein würde bei meienr tochter nix bringen.ihr eher Angst machen.BEantworte einfach was sie wissen will,den rest läßt du sein wie er ist. Alles Gute!

von gnomali am 23.11.2013, 19:28



Antwort auf Beitrag von babsi235

Hallo! Erstmal wünsche ich dir viel Kraft! Mein Mann leidet auch an Psychosen und ist Gott sei Dank schon lange stabil. Natürlich nur durch Medikamente. Ich würde deiner Tochter auch nur sagen, dass der Papa krank ist und weggeht um gesund zu werden. Einen Besuch in der Klinik mit ihr würde ich nicht empfehlen, wenn es eine reine Psychiatrie ist. Da würde deine Tochter unter Umständen Angst bekommen, da man vielen die psychischen Krankheiten doch sehr anmerkt. Da er ja freiwillig in der Klinik ist, könnt ihr euch ja auch außerhalb der Klinik treffen. Ich denke er ist ja nicht in der geschlossenen Abteilung. Ihm und eurer Tochter tut es bestimmt nicht gut, wenn sie sich wochenlang nicht sehen können. Schaue dir erst die Gegebenheiten an, dann wirst du schon selbst merken, ob es für deine Tochter den Besuch verkraften würde. LG Daniela

von Ilwi am 23.11.2013, 19:23



Antwort auf Beitrag von babsi235

Kindgerechte Informationen zum Thema psychische Erkrankungen, Klinik usw., speziell für kleine Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil, in eine nette Geschichte verpackt, findest du in dem Büchlein: "Fufu und der grüne Mantel". Schau mal hier: http://www.psychosis.ch/publikationen.htm Ist zwar vielleicht eher für Kinder, die schon ein bisschen älter sind (so ab 3 vielleicht, "Vorschulalter" heißt es)... aber evtl. versteht deine Kleine doch schon, um was es geht... Und es ist wirklich sehr liebevoll, kindgerecht, ermutigend und z.T. auch lustig gemacht! Kann es nur empfehlen!! LG und alles Gute, rabarbera

von rabarbera am 23.11.2013, 19:45



Antwort auf Beitrag von babsi235

Einen ganz lieben Dank Euch allen!

von babsi235 am 23.11.2013, 20:25



Antwort auf Beitrag von babsi235

Hallo, wollte auch noch schnell etwas dazu sagen. Also, Du musst Deiner Tochter nicht viel erklären. Sie ist mit anderthalb Jahren noch zu klein, um solche Erklärungen zu verstehen. Besucht den Papa einfach so oft es geht. Sage: Dem Papa geht es nicht so gut, er muss sich ausruhen. Er kommt bald wieder. Diese Erklärung reicht völlig. Kleinkinder stecken das gut weg. Wenn der Papa wieder da ist, wird sie auch rasch wieder eine enge Beziehung zu ihm herstellen, das ist kein Problem. Bedenke mal: Es gibt ja auch Väter, die im Ausland auf Montage arbeiten oder als Soldat im Ausland stationiert sind und nur alle paar Wochen oder sogar Monate heimkommen. Deshalb sind ihre Kinder aber nicht automatisch unglücklicher. Ich würde mir nicht zu viele Sorgen machen, da entsteht kein seelischer Schaden. Kleine Kinder sind flexibel und anpassungsfähig, sie kommen mit solchen Situationen zurecht. Außerdem bist DU ja die Hauptbezugsperson für Dein Kind. Solange Du da bist, ist alles gut. LG

von Astrid am 24.11.2013, 11:09