Elternforum Rund ums Kleinkind

Traurig, weil nur PAPA zählt..

Traurig, weil nur PAPA zählt..

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Hallo Ihr Lieben. Vielleicht kann mir jemand helfen... Unser Sohn ist im August 3 geworden. ich war 1 1/2 Jahre daheim und er ging dann in die Grippe. Seit August diesen Jahres in den Kindergarten. Ich gehe seit einem Jahr wieder 3/4 arbeiten und mein Freund arbeitet auch und ist auch sonst viel unterwegs... Nun zu meinem Problem... ich bin unendlich traurig, das mein Sohn nur immer zu Papa will. Kaum verläßt er den Raum, brüllt er und auch sonst wenn er was hat, zählt nur er... Ich kann nur sehr schlecht damit umgehen und zeige auch oft, das ich darüber traurig bin. Frag ich ihn, ob er mich auch dolle lieb hat, sagt er NEIN. Das tut verdammt weh... denn schließlich kümmer ich mich ja auch... koche für ihn, wasche für ihn, kauf Essen und Klamotten, mach alles sauber und geh noch fast voll arbeiten um uns mehr leisten zu können. Es mangelt ihm also an nichts. Wir spielen, unternehmen viel und und und... Ich verstehe nicht, warum er so zu mir ist... Hab ich was falsch gemacht? Eins muß ich noch erwähnen... wir haben oft Streit, also mein Freund und ich, und das bekommt er manchmal mit... also ich werde auch mal laut und weine sehr oft... Kennt das jemand? Ist diese Phase normal bzw. dreht sich das auch irgendwann wieder mal? Ich liebe mein Kind doch sehr... merkt er das denn nicht? Sorry, für das wirre schreiben.. aber bin sehr verzweifelt... LG Madeleine


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Hallo Madeleine, Du solltest Dich dringend mit der Psychologie eines Kleinkinds befassen! Du behandelst ihn ja wie einen Erwachsenen. Er meint es überhaupt nicht böse, wenn ihm der Papa wichtig ist. Das ist normal uns muss so sein. Auf keinen Fall solltest Du mit der Frage kommen, ob er Dich denn auch lieb hat. Er hat Dich auf jeden Fall lieb aber er kann und möchte es nicht auf Kommando sagen. Auch hat er Dich sicher nicht lieb weil Du kochst, wäschst und arbeitest, sondern um Deiner selbst willen und weil Du Zeit mit ihm verbringst. Du solltest ihm nicht zeigen, dass Du über sein Verhalten traurig bist. Das kann er noch nicht verstehen. Im Gegenteil: Er empfindet dann eventuell ein schlechtes Gewissen wenn er was mit seinem Papa machen möchte. Wenn er seinen Papa mehr beachtet als Dich, heißt das einfach, dass Du genug für ihn da bist, er seinen Papa dagegen gerne öfter hätte. Vielleicht liest Du mal ein Buch zur Bindungstheorie. Das von Dr. Posth ist ganz gut, allerdings recht lang und auch recht anspruchsvoll zu lesen. LG Linda


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Hallo Madleine, wir haben hier auch ein ganz extremes Papa-Kind. Mika liebt seinen Papa über alles. Und auch ich darf ihm oft nicht helfen, nein Papa soll das machen. Ich gehe auch 30 Stunden arbeiten, Mika seit dem er 2 ist in den Kiga (er wird jetzt Ende November 3). Ich habe mich auch gefragt, ob es damit zusammenhängt. Aber nein, ich glaube viel eher, daß Mama für ihn selbstvreständlich ist. Ich bin beim Aufwachen da, ich bringe ihn in den Kindergarten, ich hole ihn ab, wir essen zusammen Mittag, wir gehen zusammen ins Kinderturnen. Papa kommt dann erst am Nachmittag. Und dann bin ich voll abgeschrieben. Ich bin darüber auch oft traurig und habe mich schon gefragt was ich falsch gemacht habe. Nun habe ich für mich entschlossen, daß ich einen tollen Job mache und die Tage mit Junior super meistere. Wenn wir allein sind, Mika und ich, gibt es nie Streit und es ist super harmonisch. Anstrengend wird es erst, wenn Papa kommt und Mika versucht uns gegeneinander auszuspielen. Deshalb habe ich mir feste vorgenommen, mich nachmittags einfach zurückzunehmen, die beiden ihr Ding machen zu lassen (klar Ausflüge, Spielplatz, Spaziergänge machen wir Nachmittags eh zu dritt) und ihnen die Zeit zu zweit zu gönnen. Ein Beispiel: Wenn mein Mann und ich abends zu Hause sind, dann darf ich Sohnemann nicht ins Bett bringen. Er bockt und heult und will nur Papa. Egal ob der grad Zeit hat oder eigentlich grade was erledigt. Wenn mein Mann aber 2 mal die Woche abends beim Fußball ist, ist alles total entspannt und Mika geht problemlos ist Bett und alles ist gut. Das habe ich mir gerade letzte Woche deutlich gemacht. Mir ist es immer super peinlich, wenn wir unterwegs sind, Familienfeiern oder was auch immer und Mika mich vor allen Leuten dann ablehnt (weil sein Papa dabei ist und er ihm in dem Moment wichtiger ist). Ich habe immer das Gefühl die anderen halten mich für eine Rabenmutter. Aber ich für mich weiß, daß es anders ist. Und was ich besonders liebe und genieße. Mein Sohn darf abends wenn er will in unserem Bett einschlafen. Auch hier das Drama: Er schläft nur auf Papas Seite. Aber mittlerweile weiß ich warum. Er läßt mir Platz und freut sich riesig, wenn ich mich dazu lege oder später dann zu ihm ins Bett kuschele. Und wenn Papa kommt, will er dann lieber in sein Bett:-))) Glaub mir, ich habe schon manche Träne verdrückt und bin dann oft auch echt wütend. Aber ich versuche das mit mir zu regeln. Wobei ich meinem Sohn schon auch offen sage, daß es mich sehr traurig macht, wenn er mich ablehnt. LG Tina


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Bei uns ist es genau umgekehrt. Und wenn es auch toll ist, wenn ein Kind so an einem hängt, würde ich mich sehr freuen, wenn ich am Nachmittag auch mal eine Minute für die andere Dinge (z.B. Haushalt) hätte und ich nicht ständig verfolgt würde. Meine Tochter ist allerdings erst 18 Monate und ich denke, das gibt sich noch. Verstehe allerdings auch, wie schwer es für das in dem Moment abgelehnte Elternteil sein muss. Mein Mann wird gern mit "Tschüß, Papa" des Raumes verwiesen, er hält noch tapfer durch, aber langsam merkt man schon, dass es an ihm nagt. Er ist total lieb und kümmert sich seit dem ersten Tag sehr viel um die Kleine. Es ist also sicher nichts Persönliches, und auch Dein Kind liebt dich! Wahrscheinlich leidet es auch unter eurer anscheinend recht konfliktreichen Familiensituation. Ich wünsche Dir, dass sich vor allem daran bald etwas ändert. Liebe Grüße!