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Starke Wutanfälle Kleinkind

Thema: Starke Wutanfälle Kleinkind

Hallo an alle, Ich habe eine 3 1/2 Jährige Tochter und würde mich gerne einmal austauschen mit jemandem dem es vielleicht sogar genau so ergeht. Zur Vorgeschichte,Anna ist ein Hydrocephaluskind und hat einen Shunt bekommen mit 4 Monaten,sie ist entwicklungsverzögert in sämtlichen Bereichen unter anderem auch im Bereich Kommunikation weswegen vor einem Jahr auf Grund einzelner Verhaltensweisen der Verdacht auf Autismus bestand wovon jedoch aktuell wieder Abstand genommen wird. Zum eigentlichen Thema, es ist immer wieder eine Herausforderung etwas mit ihr zu unternehmen da sie an vielen Dingen einfach kaum Interesse hat oder bzw nur kurz,zudem ist sie manchmal auch schnell überfordert gerade wenn wir was neues ausprobieren. Es muss alles genau durchdacht sein wenn wir was mit ihr machen wollen und endweder klappt es weitgehenst gut oder man muss nach n paar Minuten abhauen weil sie es wieder nicht mitmacht. Im Kindergarten klappt es übrigens soweit gut da macht sie mehr mit als daheim also sie kann unterscheiden. Und privat ist es eben so das sobald etwas nicht nach ihrem Willen geht, sie komplett ausrastet und das egal wo wir sind,sie setzt sich auf den Boden und schreit wie verrückt man kann ihr leider nur schwer zureden da man mit ihr nicht richtig kommunizieren kann da sie einfach nicht zeitgerecht entwickelt ist in dem Bereich dann wird auch um sich geschlagen,sie zieht mir an den Haaren usw aber das macht sie tatsächlich nur bei mir. Ich weiß das das auch von der Kommunikationsproblematik kommen kann oder sogar kommt aber vielleicht kennt jemand so ein verhalten vielleicht von seinem Kind und hat Tipps. Im SPZ sind wir bereits angebunden aber würde mich über einen Austausch freuen da es mich wirklich manchmal frustriert. LG

von Filouka am 06.04.2023, 17:58



Antwort auf Beitrag von Filouka

Hallo, mein 2. Kind ist "normal" entwickelt, aber er ist auch sehr willensstark. In seiner Autonomiephase haben wir zwischen Verständnis mit Trösten usw. und klaren Vorgaben/ Regeln gearbeitet. Es gab Situationen, in denen er mitbestimmen durfte, z.B. beim Anziehen, ob wir auf den Spielplatz oder in den Park gehen, und bei gefährlichen Situationen und wenn ich zur Arbeit mußte, gab es klare kurze Ansagen ansonsten gab es Konsequenzen, z.b. bei nicht umziehen von Schlafanzug in die Tageskleidung bin ich mit ihm halt im Schlafanzug in die Kita gefahren oder er mußte eine bestimmte Wegstrecke nur an meiner Hand laufen usw. Es sollte immer irgendwie zu der Situation passen. Bei uns hat das dann irgendwann ganz gut funktioniert. Wenn bei euch ihr neue Situationen zu viel werden, dann ist das erst einmal so. Versucht dies anzunehmen. Je nachdem wie stark ihre Verunsicherung ist, kann man ja trotzdem erst einmal bleiben und aus der Entfernung beobachten, vielleicht traut sich sich dann nach einer Weile doch näher heran oder ihr müßt dann wirklich gehen. Es ist aus eurer Sicht natürlich schade, aber ich würde dran bleiben und immer mal wieder etwas "Neues" ausprobieren. Und ihr konnt Dinge, die ihr Spaß machen (die ihr zumindest keine Angst machen) ruhig häufiger wiederholen. Viele Kinder brauchen Wiederholungen, um darin Sicherheit zu finden. Bei eurer Tochter dauert es halt länger oder es ist etwas was ihr wirklich keinen Spaß macht (man darf dabei nicht vergessen, dass jeder Mensch nicht alle Sachen irre toll findet). Auch wenn eure Tochter nicht immer alles auf Anhieb versteht, ich würde ihr trotzdem vieles erklären und erzählen. Anfangs versucht es möglichst in einfachen Erklärungen. Was ihr vielleicht auch helfen könnte, wären Bildkarten, die ihr erstellt, z.b. von der Reihenfolge des Anziehens, wie man Zähne putzt, ihre "Lieblings"spielsachen und Plätze. So kann sie auch anhand der Karten zeigen, was sie gerade möchte. Dazu gibt es verschiedene Ansätze: ihr könntet auch die Metacom Karten benutzen oder euch zum Thema PECS Karten/ Mappe beraten lassen. Hierzu würde ich nocheinmal das SPZ ansprechen, die müßten sich da eigentlich auskennen. Falls es mit der Lautsprache gar nicht so recht vorangeht, vielleicht wären dann auch Gebärden etwas für euch. Wie gesagt hier würde ich mich nocheinmal beraten lassen. Und in der Regel übernimmt die Krankenkasse die Metacomkarten oder das Material zu PECS. Ach ja, gibt es in eurem bundesland vielleicht einen Fachberater/ eine Fachberaterin im Bereich Sprache und Kommunikation? Wenn ja, wäre diese Person auch noch eine gute Ansprechperson für Tipps und Beratung. Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne anschreiben. Viele Grüße Seerose

von seerose1979 am 07.04.2023, 14:52