Elternforum Rund ums Kleinkind

Schlimme Situation in Krippe!

Schlimme Situation in Krippe!

Mitglied inaktiv

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Hey ihr Lieben. Ich muss mich hier Mal ausheulen bzw. um eure Meinung fragen. Meine Sohn wird seit letzter Woche eingewöhnt (19 Monate) und kommt mit der Bezugserzieherin bis jetzt gut klar. Sie ist ihm zugewandt, lieb und macht viele Spielangebote. Eingewöhnt wird langsam und nach Berliner Konzept. Soweit so gut. Was mich beunruhigt ist ein anderes Krippenkind (17 Monate), das seit 6 Wochen versucht wird einzugewöhnen, es aber ganz offensichtlich nicht klappt. Seit dem ersten Tag, an dem ich da bin, schreit und weint er total verzweifelt. Jeden Tag ohne Pause. Dennoch bleibt er schon 2 Stunden dort alleine. Er möchte auf den Arm seiner Erzieherin. Diese nimmt ihn dann kurz, sagt aber dann: „du hörst nicht auf zu weinen? Dann geht es auch nicht auf den Arm“ und setzt ihn wieder ab. Mein Herz bricht da regelmäßig, am liebsten würd ich den Kleinen kuscheln. Er tut mir so leid. Nun bin ich am zweifeln. Es spricht nicht für die Einrichtung oder? Zumal die Eltern nicht informiert werden. Ich rede auch nicht von quengeln, sondern wirklich weinen und ständig Mama suchen. Auch wenn wir eine andere Bezugserzieherin haben, habe ich ein sehr schlechtes Gefühl. Mensch Habt ihr ähnliches erlebt? Was meint ihr dazu? Liebe Grüße, Lia


Mitglied inaktiv

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Ich habe ähnliches bei meiner Mittleren erlebt,da war es obendrein so dass eine der Erzieherinnen ihr eigenes Kind mit in der Gruppe hatte,man kann sich leicht vorstellen um wen sie sich am intensivsten gekümmert hat. Wir haben unsere Tochter abgemeldet,schlimm war auch eine Situation,ich kam meine Tochter holen,höre durch das Toilettenfenster wie sie sagt sie müsse Pipi und die Erzieherin zu ihr sagt -sie brauche jetzt nicht,da sie doch eine Windel anhat und Mama sowieso gleich kommt-das war der Oberknaller,darauf angesprochen tat sie so als hätte ich mich verhört . Ich fände die Situation wie Du sie erlebst echt blöd,weil es zwar einerseits im Moment Dein Kind nicht betrifft,Du aber ja auch nicht weißt wie sie mit Deinem Kind umgehen wenn Du weg bist. Ich würde vielleicht einmal ganz neutral fragen ob das das allgemeine Vorgehen ist wenn Kinder weinen und sich nicht von den Erzieherinnen beruhigen lassen,weil es Dir eben zusetzt. Ich denke zwar nicht das eure Erzieherin sich gegen ihre Kollegin stellt,aber vielleicht ist sie wirklich anders zu den Kindern? Meine Maus hat vor zwei Wochen so einne Tag gehabt,sie hat getreten und arg geschrieen,die Erzieherin hat trotzdem alles versucht,hat sie gehalten,und dann letzten Endes mit ihr in der Türe gewartet bis ich komme weil die Maus absolut nicht mehr im Gruppenraum zu halten war-sie bekommt die Türen auf- die wären nicht auf die Idee gekommen nicht anzurufen-Abends bekam sie dann Fieber,da wusste ich was los war.


Astrid

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Naja, Du weißt nicht, ob die Eltern „nicht informiert“ werden. Sie werden selbstverständlich oft nachfragen, wie ihr Kind sich macht, und ich glaube nicht, dass die Erzieherinnen dann lügen, wieso sollten sie auch. Du bist ja in diesen Momenten auch gar nicht dabei. Trotzdem: Natürlich sprechen lieblose Sätze wie, dass das Kind vom Arm weg muss, wenn es weint, sehr gegen die betreffende Erzieherin. Aber wirst Du wirklich die Konsequenz daraus ziehen und Dein eigenes Kind abmelden...? Aus dem Vertrag heraus (samt Problematik in Sachen Kündigungsfrist)? Auch Dein Sohn ist noch sehr jung für eine Fremdbetreuung. Und auch er wird noch Rückschläge und Phasen haben, in denen er dort nicht hingehen möchte. Kinder unter drei sind noch sehr trennungsempfindlich, und es ist leider typisch, dass sie nach einigen Monaten, in denen es gut klappt, wieder Rückschritte machen. Ich persönlich habe meine Kinder deshalb bewusst nicht in die Krippe gegeben. Ich finde eine Betreuung durch eine liebe Tagesmutter, die sich nur um zwei oder drei Kinder kümmern muss, besser für so kleine Kiddies. Ich glaube, Du hast vielleicht ebenfalls sehr grundlegende Zweifel an der ganzen Sache, deshalb geht Dir die Sache mit dem anderen Kind auch so nahe. Ich würde tatsächlich überlegen, ob die Krippe optimal für Dein Kind ist. LG


lymue92

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Hast PN. Achtung sehr lang da Erfahrungsbericht aus eigener krippe


emilie.d.

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Spricht nicht für die Einrichtung. Ich kenne Krippen, in denen Erzieherinnen Kinder, die bloß nicht schlafen wollen oder können über Mittag in der Manduka rumschleppen und sie da schlafen lassen. Selbst bei uns im Kiga hocken Kinder, die noch ängstlich sind, dann eben den ganzen Tag auf dem Schoß der Erzieherin. Mein Sohn ist seiner Bezugsperson sogar aufs Klo gefolgt. Sowas geht halt alles nur, wenn die Personaldecke entsprechend ist. Schwierige Entscheidung. Ich glaube, ich würde versuchen, das offen gegenüber meiner Bezugserzieherin anzusprechen. Dass ich diesen kleinen Jungen täglich beobachte, der nicht getröstet wird und bei dem die Eltern nicht gerufen werden. Und ich mich deshalb frage, wie sehr ich mich drauf verlassen kann, gerufen zu werden, wenn Kind über Stunden weint.


Mitglied inaktiv

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Dass die Erzieherin das nicht ideal handhabt, ist klar. Woher weisst du, dass das Kind schon 6 Wochen so schreit? Aber wenn die Eltern wissen, wie es läuft (bist du da auch so gut informiert?), liegt die Hauptschuld und Verantwortlichkeit bei ihnen. Wenn ein Kleinkind über einen Monat so schreit, ist es für Fremdbetreuung nicht reif genug. Sprich mit der Erzieherin, "mei, der Kleine ist aber traurig, der tut einem leid.", aber erwarte keine erleuchtenden Statements.


Nenilein

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Wäre ich die Mutter von dem kleinen weinenden Kind wäre ich dankbar wenn du mir deine Beobachtung erzählen würdest.


blessed2011

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Aus Sicht der frustrierten Erzieherin: wenn er seit 6 Wochen schreit und es eh nicht hilft, wenn ich ihn hochnehme, kann ichs auch lassen. Er ist nicht eingewöhnt. Man wartet halt, bis er sich fügt. Das muss nicht an der Krippe liegen! Du weißt nicht, ob die Erzieherin das kommuniziert und en Eltern ehrlich sagt. Vielleicht "muss das Kind da jetzt durch" (aus Sicht der Eltern), weil sie arbeiten müssen oder so. Also bevor man sich einmischt, muss man alle Seiten kennen. Manchmal verunsichern andere Eltern im Raum (also Müter die noch zu Eingewöhnung ihrer eigenen Kinder da sind) die anderen Neulinge zusätzlich, weil sie es gerade erst gelernt hatten, dass Mama geht. Warum darf das neue Kind dann seine Mama da behalten... (Soll jetzt nicht heißen, du bist Schuld, soll nur heißen, das dynamiken enstehen, wenn Eingewöhnung läuft) Krippe ist immer Gruppe und GRuppe ist eben wenig individuell...den Preis zahlt man für frühe Fremdbetreuung.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von blessed2011

Ich hatte ein Schreikind, hätte ich den auch in die Besenkammer stellen sollen, weil ihn im Arm zu halten eh nicht hilft? Schmerz wird durch Trost natürlich weniger. Auch wenn Kind trotzdem noch weint, aber es lindert. Wenn das personaltechnisch nicht machbar ist, ist das eine Seite. Aber Kind nicht zu trösten, weil man nicht genug Verständnis von der kindlichen Psyche hat, fehlt mir das Verständnis.


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Antwort auf Beitrag von blessed2011

"Er ist nicht eingewöhnt. Man wartet halt, bis er sich fügt." Das Kleinkind ist eineinhalb Jahre. Klar wird es sich irgendwann "fügen", was nichts anderes heißt, als dass es seine Emotionen unterdrückt, weil es eh keinen interessiert, und infolgedessen seine Gefühle nicht mehr zeigen kann oder will. Gesund für die Psyche ist was anderes.


blessed2011

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...ich sage nur, wie die Realität in Krippen teilweise ist. Sorry, wenn das so rüber kam, ich würde das gutheißen. Es ist mehr ein resigniertes Schulterzucken: Wenn ich mein Mini-Kind in eine 12er oder 15er Gruppe gebe, kommt sowas dabei raus. NICHT weil die Erzieherinnen blöd , inkomepetent oder hartherzig sind. Nein, es ist einfach schwer bis nicht leistbar so viele kleine Mäuse adequat zu versorgen. Sicher gibt es auch gute Krippen...aber für mich ist frühe Fremdbetreuung leider nicht optimal. Es gibt Kinder für die passt das. Aber es gibt auc Kinder, die sind damit noch überfordert.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von blessed2011

Ja, da hast Du recht... Ich kenne eine Frau, deren Kind hat im KiGa ein halbes Jahr beim Abgeben und länger geheult, aber sie sagte ganz deutlich "da muss er durch"... Einem Erwachsenen würde man so etwas nie zumuten sondern sagen: "Mensch, das tut Dir nicht gut, wir finden eine andere Lösung". Das ist ja das Paradoxe.


Mitglied inaktiv

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Danke für eure zahlreichen Nachrichten! Es ist ein sehr emotionales Thema. Ich sehe das auch so, dass immer beide Seiten beleuchtet werden müssen. Ich habe der Mutter mitgeteilt, dass ihr kleiner noch weint und sie vermisst. Wahrscheinlich hat sie keine andere Wahl. Ich werde mir die Situation noch die nächste Woche ansehen, aber mein Kind dort nicht auf Teufel komm raus da lassen. Mit Sicherheit plagt mich auch das schlechte Gewissen, da ich weiß, dass 19 Monate noch sehr jung ist. Aber generell gefällt mir der Ton da nicht, womit ich nicht sagen will, dass die Erzieherinnen an allem Schuld sind. Es ist vor allem der miese Betreuungschlüssel und die Tatsache, dass gleich 15 minis in einem Raum betreut werden. Vielen Dank auf jeden Fall. Lg lia


2o11

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Das erinnert mich an eine situation vor genau einem jahr. Mein sohn, damals 1,5 jahre, sollte in den kiga. Wir hatten den kita start schon von Juli auf november verschoben weil er sehr an mir hängt und mit lautem nicht klar kam. Aber irgendwann muss man halt wieder arbeiten. Eingewöhnung nach dem berliner modell. 1 stunde mit mir - er saß nur auf meinem schoss. 2 stunden mit mir - er saß nur auf meinem schoss. 1 stunde mit mir draußen er spielte. Erzieherin meinte nun sei der knoten geplatzt. Nächsten tag eine stunde ohne mich. Ich sollte einfach heimlich gehen. Als ich wieder kam bekam ich ein total verheultes kleines wesen zurück. Keiner hat angerufen. So ging das etwa eine woche. Immer wurde gesagt das er nur kurz weint ... Naja. Dann musste ich arbeiten. Er wollte morgens schon nicht mehr ins auto steigen so sehr wollte er dort nicht hin. Ende vol lied: er brach jede nacht und weinte meist 3 oder 4 stunden ... er war einfach fertig. Er hat diesem druck nicht stand gehalten und sich dort nicht wohlgefühlt. Ab februar 2018 war ich im beachäftigungsverbot ( 3. Schwangerschaft). Ab diesem zeitpunkt er bis zum mai 2018 wieder mit mir zuhause. Ab mai war er im neuen kiga zur eingewöhnung. Dort wurde sich sehr viel zeit genommen. Klar hat er am Anfang geweint. Aber wirklich nur kurz 2 Minuten wenn überhaupt. Er blüht in diesem kindergarten richtig auf. Daran ist auch das andere konzept nicht unschuldig. Er liebt seine betreuerin. Wenn das kind 6 wochen lang schreit dann stimmt irgendwas nicht. Andererseits kann ich die eltern evtl. Auch verstehen. Irgendwann muss man wieder arbeiten gehen.


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Antwort auf Beitrag von 2o11

Gut, dass du es abbrechen konntest. Und „Heimlich rausschleichen“ halte ich nicht für sinnvoll


Mitglied inaktiv

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So, nun war ich heute wieder da. Besagtes Kind hat wieder geweint, die ganze Zeit. Sie sind dann mal raus in den Garten, in andere Räume aber er will das einfach nicht. Ich denke, er ist nicht krippenreif :( mir bricht das das Herz. Meine Angst ist nun einfach, dass die Erzieher mir nicht Bescheid sagen, wenn mein Kind ebenfalls so weint. Heute hatte ich keine Möglichkeit das Gespräch zu suchen, morgen werd ich es ansprechen. Ist echt schwer, man will ja auch niemanden auf die Füße treten.