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Trotzphase

Thema: Trotzphase

Jetzt muss ich hier auch mal wieder um Rat fragen, bei meine Tochter, wird im März drei Jahre, weiß ich mir einfach keinen Rat mehr. Sie ist so stark am trotzen, dass ich da nicht gegen an komme. Alles will sie alleine machen, selber machen, selber bestimmen, immer das Gegenteil von dem was sie soll. Haut um sich bei akuten Wutausbrüchen, leider auch mich. Wirft sich auf den Boden. Warum verhält sie sich so? Auto fahren ist fast nicht mehr möglich, sie drückt sich während der Fahrt so aus dem Sitz, dass sie nur noch mit den Füßen im Sitz hängt und der Kopf im Fußbereich ist. Neulich tat sie so, als ob sie keine Luft bekommt. Ich bin ziemlich waghalsig rechts ran und habe sie daraus gezerrt. Sie lachte mich nur an und ich war völlig fertig. Ich kann doch nicht ständig anhalten, fahre viel Landstraße, da geht das eben nicht. Oder wenn ich sie aus der Krippe abhole, hat sie auch oft starke Wutanfälle. Dann will sie dass ich sie anziehe, tue ich das, will sie sich doch lieber selber anziehen. Wenn ich dann sage, gut dann mache das, soll ich es doch wieder tun. Ich drehe mich im Kreis. Egal was ich mache, das Geschrei ist groß. Neulich lag sie 15 Minuten auf dem Parkplatz am Boden, weil sie patout nicht ins Auto steigen wollte. Ich habe alles durch, gut zureden, ablenken, ignorieren. Hat jemand den ultimativen Tipp, wie wir beide möglichst stressfrei durch diese schlimme Phase kommen?

Mitglied inaktiv - 02.01.2012, 20:27



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1. du sollst nicht GEGEN sie ankommen, sondern mit ihr dorthin wo ihr beide hinwollt. 2. LASS sie selbst machen!!! Das ist so wichtig. Rede nicht zuviel drein, nur wenns gefährlich für sie oder andere wird, lass sie einfach. 3. Falscher Sitz! Wenn eine 3jährige es schafft sich aus dem Ding rauszuwurschteln dann kauft einen anderen, einen der das nicht zulässt. Bring ihr bei dass es sehr sehr wichtig ist sich gut anzuschnallen und ordentlich zu sitzen. Die Polizei guckt da auch. 4. Nach der Krippe ist dein Kind müde! Es ist enorm anstrengend für Kinder. Auch wenn man das als ERwachsener oft nicht sieht. Sag ihr "du die Jacke ich die Schuhe, wer schneller ist". Und sei flott dabei, langgezogene Diskussionen mit einem müden Kind sind wirklich müssig. 5. Warum entstehen solche Anfälle? ich habe bereits mit zwei Kindern dieses Alter (durch) und keines hat sich jemals am Boden gewälzt.

von desire am 02.01.2012, 21:04



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Zum Thema Sitz, wir haben vier verschiedene Sitze, aus allen drückt sie sich raus. Haben auch einen mit einer Art Tisch vorweg, sie schafft es, auch diesen Wegzudrücken. Sie ist sehr groß und kräftig, passt nicht mehr in diesen "kleinen Sitz". Die Sache mit dem spielerischen Anziehen, ist eine gute Sache, habe ich auch sehr oft versucht, fruchtet aber auch nicht immer. Ich lass sie sehr viel selber machen. Dadurch ist sie auch sehr selbstständig. Manche Dinge gehen aber nun mal nicht, die kann sie nicht selber machen, ich auch nicht. z. B. ich will das die Sonne scheint (was auch einen Bockanfall auslösen kann) und in solchen Situationen bin ich hilflos. Das sich deine Kinder niemals auf dem Boden gewältz haben, Glückwunsch! Hilft mir aber auch nicht weiter

Mitglied inaktiv - 02.01.2012, 21:36



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Ich meinte damit, was muss bitte passieren dass sich ein Kind schreiend auf dem Boden wälzt?? Das machen Kinder doch nciht einfach so!

von desire am 03.01.2012, 08:10



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.. ich kann Dich wirklich nur beglückwünschen, wenn Deine Kinder sich nie in einem Wutanfall auf den Boden werfen. Also mein 2-jähriger ist letzthin völlig ausgetickt, weil er keinen 4. Keks bekommen hat. Er hat sich 20 Minuten bei uns im Hausflur auf den Boden geworfen und gebrüllt. Und ja, ich habe versucht, ihn mit Alternativen abzulenken. Ich mache es bei solchen Anfällen so: wenn es nicht gefährlich ist, dann lasse ich ihn brüllen und setze mich zu ihm und rede beruhigend auf ihn ein (angefasst werden möchte er dann nicht) und hole z.B. ein Kinderbuch und fange an zu vorzulesen. Dann kommt er meistens schniefend angelaufen. Draußen auf dem Parkplatz mache ich kurzen Prozess und packe ihn ins Auto. das ist mir zu gefährlich. dann mache ich seine Lieblings-CD an und singe. Meistens fällt er dann lachend mit ein. LG

von Zwerg1511 am 03.01.2012, 13:06



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Also meine Kleine ist auch gerade in der Trotzphase- aber im Moment nicht so extrem. Ich bin selbst noch am experimentieren. Was ich hilfreich finde ist, dass man ab 2 Jahre schon auch Kompromisse aushandeln kann. D.h. zuerst überlegen, was Du in welcher Situation unbedingt möchtest und auf was Du auch verzichten könntest oder auch anbieten könntest. Dann aushandeln: z.B. "Möchtest Du dein Lieblingslied hören? Welches Lied möchtest Du hören" (Lieblings-CD mitnehmen). "OK: Du setzt dich in den Sitz und ich mache das Lied an." Wenn sie dann nicht kooperativ ist, dann auch kein Lied anmachen. Dann evtl. ein Paar Minuten durch neutrale Tätigkeit gemeinsam unterbrechen und dann nochmal Angebot machen oder versuchen. Auf einen Machtkampf würde ich mich nicht einlassen- außer es geht nicht anders, weil man schnell wegfahren muss. Meine beruhigt sich im Auto auch schnell, wenn sie Schnulli und Schnuffeltuch bekommt. Wir hatten früher oft Theater beim Autofahren, als sie noch kleiner war- das hatte sich gebessert, als ich den Kindersitz vorne auf den Beifahrersitz montiert hatte. (Ich weiss, dass das nicht so sicher ist- aber eine durch ständiges Babyschreien angespannte und abgelenkte Mama ist auch nicht verkehrssicher!) Vielleicht geht es ja auch extra mit ihr eine "Autofahr-CD" zu kaufen, die sie sich aussucht und nur beim Autofahren hören darf?

von kimmimaus am 02.01.2012, 21:32



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wieder gut machen will: unbedingt loben und genau beschreiben, was man gut findet. Bei immer gleichen Stresssituationen (siehe Garderobe) zusammen Regeln und Ritual entwickeln, so dass es immer gleich abläuft. Sich innerlich schon darauf vorbereiten, dass es Knatsch geben wird, der auch wieder vorbeigeht und ruhig bleiben. Ist gut gesagt- ich schaffe das auch nicht immer. Dager wünsche ich Dir Geduld die Phase durchzustehen.

von kimmimaus am 02.01.2012, 22:19



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Hallo, meine Große jetzt 2,5 Jahre alt ist auch teilweise in der Trotzphase. Was bei uns sehr gut hilft ist 1. Gelassenheit. Erst mal tief Durchatmen und dann verbinde ich das schnelle anziehen immer mit etwas schönem: wenn wir uns ganz schnell anziehen, dann können wir noch ein Wettrennen machen oder xy wartet schon zum Spielen auf uns, wir gehen nachher noch einkaufen, zuhause hören wir Musik und tanzen etc. Also das ganze immer mit etwas schönem verbinden, klappt bei uns zu 90 %. Das mit den Kindersitzen ist schon heftig. Vielleicht solltet ihr einfach den Gurt enger schnallen, so dass sie ihn nicht wegdrücken kann. Unsere zwei haben mit dem Sicherheitsgut nicht mehr viel Spiel. Ansonsten einfach durchhalten und alles ein bisschen gelassener sehen, dann beruhigen sich die Kinder meist schneller. Und.... irgendwann ist diese Zeit auch wieder vorbei. LG Kathybu

von Kathybu am 02.01.2012, 22:28



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Noch schnell 2 buchtipps, die mor geholfen haben, alles ein bisschen gelassener zu sehen: "Das glücklichste kleinkind der welt" "ein löffelchen voll zucker und was bitter ist wird süß" Viele nerven weiterhin, es kommt auch wieder eine bessere phase;-)

von lizim am 02.01.2012, 23:08