Elternforum Rund ums Kleinkind

Essen ist der Horror (15Monate)

Essen ist der Horror (15Monate)

Moooom84

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Hallo, Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich, sonst verzweifle ich noch. Mein Kurzer macht seit fast 2 Monaten beim Mittag und Abendessen Theater. Abgesehen davon,dass er jetzt wählerisch wird, blockt er ab sobald er kein eigenes Besteck bekommt. Das nutzt er dann aber nicht um essen zu üben, sondern klopft einfach wild im Teller rum. Helfen lassen will er sich auch nicht. Das Ende vom Lied ist, dass er kaum was zu sich nimmt, das Esszimmer und wir beide aussehen wie Schweinchen. Ich hab da ehrlich gesagt kaum noch Nerven für und geh mir mit meinem ewigen Geschimpfe auch schon selbst auf den Zeiger. Außerdem bin ich froh, wenn wir zu den “Fütterungszeiten“ niemanden zu Besuch haben -vom Auswärtsessen kann ich sowieso nur träumen... Was mache ich falsch bzw was verstehe ich nicht an meinem Kind? Sonst lernt er auch schnell Bewegungsabläufe und Zusammenhänge. Danke schon mal für eure Tipps.


Sesa

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Hallo, ich bin mir sicher, dass du nichts falsch machst, das ist nur ne Phase (das hört man ja sooft) oder ein Schub (hört man noch öfter) Ich kann dir nur sagen, bei uns war es ganz genau so, bis mein Mann zufällig rausgefunden hat, dass unser Kleiner lieber wieder mit mundgerechten Bissen gefüttert werden mag und das obwohl er super mit der Gabel essen kann... Und jetzt drei Wochen später, isst er wieder spitze und alles ist, als wäre nie was gewesen Halt die Ohren steif und liebe Grüße


Bärenmama2016

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Ohje, das hört sich wirklich stressig an! Du schreibst nicht genau wie der Ablauf ist, aber vielleicht könnte da etwas mehr Konsequenz helfen. Mit 15 Monaten wird der Kleine das verstehen. Da gibt es kein "ewiges Geschimpfe", wie aktuell (wie du schreibst), sondern ganz knappe und klare Ansagen. Vor dem Essen - kurze ernste Ansage: nicht mit der Gabel klopfen, nur essen! Beim ersten klopfen - beiläufig: denkst du dran, wenn du klopfst, ist die Gabel weg. Nächstes Klopfen - Gabel kurz wegnehmen, erklären: du hast geklopft! Geht nicht. Das wird Protest geben. Wenn das Kind sich beruhigt, ein letzter Versuch und Gabel zurück geben. Nächster Verstoß - Gabel wird außer Sichtweite gebracht und bleibt weg. Halte den Protest zwei, drei Mahlzeiten aus.. Ich bin mir ziemlich sicher, danach setzt ein Lerneffekt ein. Das fällt mir jetzt als Vorschlag ein.. Nach dem Schema haben wir ein paar nervige Sachen (zb mit der Gabel auf den Tisch klopfen) mehr oder weniger abstellen können... Versuch auch mal, dich mental vorzubereiten und richtig entspannt in die Situation reinzugehen. Lass dich mal füttern von deinem Sohn, biete ihm was an und zieh dann weg.. Solche Neckereien zwischendurch können etwas Spannung rausnehmen. Und biete Essen an, das weniger Sauerei macht, zb mehr Fingerfood, dann kannst du vielleicht auch entspannter sein. Und vielleicht ein Lätzchen mit Ärmelchen, damit dich auch die Sauerei auf den Klamotten nicht so stresst. Das fällt mir so dazu ein...


Moooom84

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Antwort auf Beitrag von Bärenmama2016

Danke für den Tipp mit den kurzen Ansagen. Ich werde es gleich später ausprobieren. Bisher habe ich für uns beide gekocht und schon versucht möglichst viel als Fingerfood anzubieten (Kartoffeln, Möhren, Brokkoli, Bratwurst, Wiener etc.) Da ich aber gleichzeitig mit ihm esse, sieht er mein Besteck und will dann nicht mehr mit den Fingern essen. Wenn die Klamotten dreckig werden, dann kommen sie in die Waschmaschine, das ist kein Problem. Aber Tisch, Stuhl und Boden jedesmal sauber zu machen, wenn der Zwerg am Rockzipfel klebt ist auf Dauer und mehrfach am Tag einfach nervig!


März2016

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Huhu, hier war es bis vor kurzem nicht anders (19 Monate jetzt). Was geholfen hat: Entspannung. Bei allen. Nicht drängen, das erzeugt in dem Alter das Gegenteil. Geh gelassen an die Sache ran und thematisiert nicht alles - das macht es noch spannender. Ich weiß, einfacher gesagt als getan. Ist dein kleiner jetzt angefangen zu laufen? Häuflg ist der Bewegungsdrang dann gaaaanz groß. Man stimmt bei Kindern alles darauf aus, dass es spannend ist und Spaß macht. Nur das Essen nicht. Das ist dann halt total langweilig, und wird durch klopfen und co selbstständig spannend gemacht ;) manchmal erwarten wir wohl etwas viel von den Kleinen. Was bei uns Wunder gewirkt hat ist echt die Spannung von allen Seiten rauszunehmen. Wir sind bei dem Wetter einfach raus zum Mittag und haben gepicknickt. Die Kleine konnte rumlaufen und kam immer freiwillig an, hat sich hingesetzt, paar Nudeln gegessen und ist wieder weg usw.. Das stillsitzen hat sie überfordert. In der Zwischenzeit geht es wieder besser im Hochstuhl. Und wenn sie nicht mehr möchte: dann ist das Essen beendet. Nimmt mir den Druck und ihr auch. Die Kleinen Verhungern schon nicht ;) Und ansonsten hat mit der buchtipp „Warum isst mein Baby nicht“ viel Gelassenheit gebracht :) LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Ich hab meinen in dieser Phase immer Fingerfood angeboten: Kleine Brothäppchen, Käse- oder Fleischwürfel, kleingeschnittenes Obst und Gemüse, Kartoffelspalten... diese Dinge kann er auch prima mit der Gabel aufspießen, wenn er denn so unbedingt auf Besteck beseht. Reis geht ganz gut mit dem Löffel. Breiiges und Soßiges ist bei kleinen Ferkelchen tatsächlich besser zu vermeiden. Mit dem Rest, der am Boden landet, musst du leben. Kehrschaufel und Staubsauger immer in der Nähe.


Menixe

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Oh meine Antwort wird hier bestimmt gleich zerrissen und als pädagogisch total verwerflich erklärt, aber: wir hatten das auch und geholfen hat Beschäftigung. Ein paar Monate lang hat meine Tochter immer beim Essen ein Bilderbuch angeschaut, dabei lies sie sich problemlos füttern. Klare Ansagen wie „dann ist der Löffel weg“ haben in dem Fall nicht geholfen. Denn war der Löffel weg wollte sie trotzdem nicht gefüttert werden und dann hat sie eben nichts gegessen. Und trotz Hunger wurde das auch nicht besser. Ich persönlich halte ehrlich gesagt ein so kleines Kind nicht reif genug dafür, selbst solche Konsequenzen einschätzen zu können. 3 Mahlzeiten hungern lassen weil sie nur Quatsch macht? Das käme für mich niemals in Frage. Und das mit dem Bilderbuch war für alle prima und alle waren entspannt. Wenn sie satt war hat sie das trotzdem ganz klar gezeigt. Und nach ein paar Monaten war essen überhaupt kein Problem mehr und das Buch wurde abgeschafft. Jetzt ist sie 3 1/2, isst mit Gabel, Löffel und schmiert sich Brote und macht keinen Quatsch am Tisch. Denn jetzt weiß sie: wenn ich Quatsch mache ist Gabel/Löffel/Teller weg. Und jetzt ist sie auch alt genug um zu verstehen, dass was das für sie bedeutet. Natürlich, Konsequent sein ist wichtig und Regeln auch, aber mit etwas mehr als einem Jahr halte ich es für sinnvoll manche Dinge spielerisch umzusetzen und sich nicht darauf zu versteifen, dass man dem Kind was falsches angewöhnt. Je älter die Kinder sind, desto eher können sie Regeln und ihren Sinn auch verstehen, und auch mit 3 oder später lassen sich problemlos noch neue Regeln einführen, selbst wenn es vorher anders gehandhabt wurde. Alles gute für euch!


Bärenmama2016

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Antwort auf Beitrag von Menixe

Spielerisch, kreativ und entspannt halte ich auch immer für den besten Weg, aber das klappt natürlich nicht in allen Situationen. Nur falls das in meinem Beitrag missverständlich formuliert war - ich plädiere nicht dafür, das Kind drei Mahlzeiten lang hungern zu lassen! Unser Zwerg würde auch niemals soweit gehen, dass er trotz Hunger das Essen verweigert, nur weil er gerade zb in Bezug auf das Besteck seinen Willen nicht kriegt.. Protest in dem Zusammenhang dauert mal eine Minute, wenn es hochkommt, dann ist alles wieder gut. Ich finde, Kinder in dem Alter können zwar nicht verstehen, warum es manche Regeln gibt, aber sie sind durchaus in der Lage, diese als Regeln zu erkennen und sich mit Unterstützung auch daran zu halten. Ich bin immer wieder überrascht, wie gut unser kleiner Sturkopf manche Dinge doch akzeptiert, sobald er merkt, es ist Mama und Papa ernst damit. Und da geht es mir niemals darum, dass er sich falsche Dinge angewöhnen könnte (das halte ich ebenfalls für Quatsch), sondern entweder um gefährliche Sachen (nur auf dem Bürgersteig und nie auf der Straße laufen), oder darum dass sonst Dinge kaputt gehen (wie unser Tisch...), oder darum dass meine persönliche Grenze überschritten wird. Da muss der Kleine dann Regeln lernen, und das klappt auch gut. Noch besser klappt das übrigens bei der Tagesmutter, wo er bei den anderen Kindern sehen kann, wie die sich ebenfalls an bestimmte Regeln halten. Das ist wohl für ihn viel einfacher als wenn er alleine und als einziges Kind die Grenzen aufgezeigt bekommt...


JaLu9116

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Hallo, ganz normal würde ich sagen - hier wars genauso.. schimpfen, "klare" Ansagen machen etc. bringen meiner Meinung nach nicht viel.. ignorieren und einfach mit Spaß an die Sache ran gehen sind viel entspannter, für dich und dein Kind. 5-10 min fürs Putzen danach sind auch kein Weltuntergang finde ich. Klar nervt es auch mal mehr oder weniger wenn nur gematscht wird, aber das sind alles Lernprozesse und Erfahrungen, die dein Kind nun macht. Geklopft wird hier auch ab und an noch mit Gabel/ Löffel.. aber da Mini nen normalen Teller bekommt (Porzellan) darf halt nicht mit voller Gewalt geklopft werden.. ich klopf oft mit auf Teller, Plastikflasche, Tisch, etc. und wir hören, was welche Geräusche macht.. wir haben Spaß beim Essen und das ist meiner Meinung nach auch wichtig.. trotz allem wird hier auch gegessen. Das Ganze wird besser und gibt sich nach ner Zeit von selbst wieder. Mittlerweile essen wir auch auswärts und es klappt prima ohne dass was durch die Luft fliegt, geklopft wird oder alles geputzt werden muss :))


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von Moooom84

Er hat doch eh schnell die Zusammenhaenge und Bewegungsablaeufe gelernt - er kasperlt herum, du regst dich wahnsinnig auf. Eine super Unterhaltung und grosses Feedback auf seine Person! So wuenscht sich das jedes Kind. Verhungert er denn? Offenbar nicht, sonst wuerde er sich irgendwie das Essen so schnell und gut es geht in den Mund stopfen. Wovor hast du Angst, dass er in der Schule noch nicht im Hort essen gelernt hat? Mach mal die Dimensionen kleiner. Du kochst was Gutes fuer dich, er bekommt sein kleines Tellerchen, sein Besteck und ein bisschen was auf seinen Teller. Das darf er selber essen, soviel er davon mag. Braucht er Hilfe, wird er es dich wissen lassen, hat er keinen Hunger, nimmst du es dir wieder und isst es. Will er mehr, kannst du ihm noch was abgeben, wenn du noch etwas hast. Ein 2jaehriger ist kein abnormales Kind, wenn er beim Essen kasperlt, aber wenn du nicht willst, dass mit Essen rumgeworfen wird (will ich auch nicht), dann musst du ihm wohl sein Essen wegnehmen, was sonst. lg niki