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Geschrieben von Esmeralda am 08.11.2019, 18:10 Uhr

Einjährige fremdelt stark

Hallo,

meine Einjährige hat in der Musikgruppe als einziges Kind dort so viel Angst vor den anderen, dass sie nicht mitmacht und keinen Spaß hat.

Spricht sie jemand beim Einkaufen freundlich an, verstummt sie, lässt sich quasi rückwärts gegen mich fallen und presst sich an mich.

Ich bin etwas verunsichert, weil ihre mir bekannten Alterskameraden schon so selbstbewusst und locker durchs Leben gehen. (Ist mein erstes Kind.)

Ist das normal? Ist das eine Phase oder muss ich jetzt davon ausgehen, dass sie an sich ängstlich ist?

Sie kann seit kurzem frei laufen. Traut sich aber nur in "sicherer Umgebung" oder wenn sie ein Tier sieht. ;)

VG

 
10 Antworten:

Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von sunnydani am 08.11.2019, 20:23 Uhr

Ich würde sagen, das ist normal und eine Phase und vergeht dann wieder.
Mein Frühchen (15 Monate alt) wäre aber jetzt auch erst ein Jahr alt, wenn er zum Termin auf die Welt gekommen wäre und er hatte das vor einigen Wochen auch sehr stark. Also er hat sich von niemandem anfassen oder gar nehmen lassen, auch nicht von Oma, ohne loszubrüllen, als würde die Welt gleich untergehen. Ist auch nur an mir geklebt und Papa und ich waren die einzigen, die etwas mit ihm machen konnten. Und das obwohl er davor eigentlich ein sehr freundliches, offenes Kind war, das jeden angelacht hat.
Insgesamt ging das Ganze ca. sechs Wochen ganz extrem, dann wurde es etwas besser und seit ca. zwei Wochen ist er wieder relativ normal und lässt sich auch von anderen Personen nehmen bzw. spielt auch mit anderen Personen.

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von dann am 08.11.2019, 21:09 Uhr

Das ist normal und eine Phase. Meiner fremdelt auch gerade wieder stärker seit ca. 2 Monaten (jetzt ist er 21 Monate). Vorher hatte er keine sehr stark ausgeprägten Fremdelphasen. Entweder drückt er sich auch an mich oder er fängt an zu kreischen, vor allem wenn ältere Frauen ihn anschauen. Macht gerade echt Spaß beim Einkaufen
Ich habe drei Kinder, alle hatten andere Arten und Zeitabschnitte beim fremdeln, aber bei allen kam es immer wieder in Phasen.

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von Esmeralda am 08.11.2019, 21:18 Uhr

Danke, das beruhigt.
Ist wohl Zufall, dass ich im Bekanntenkreis von so selbstbewussten Kleinkindern umgeben bin.

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von Esmeralda am 08.11.2019, 21:20 Uhr

Danke.
Also das geht jetzt auch schon mindestens sechs Wochen so bei uns.

Mir tut sie halt leid, weil sie weniger Spaß hat als die nicht ängstlichen Kindern. Also in dieser Musikgruppe.
Wenn sie mit mir allein ist, ist sie ein ganz anderes Kind.

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Ist ein bisschen eine Typfrage...

Antwort von Hexhex am 09.11.2019, 10:42 Uhr

Grundsätzlich ist das vom Alter her die absolute Hochphase des Fremdelns, also ganz normal. Wie stark ein Kind fremdelt, hängt trotzdem auch sehr vom Typ ab. Meine Tochter hat extrem gefremdelt, auch mit zwei Jahren noch. Mein Sohn dagegen hat nur sehr schwach gefremdelt. Es ist also einfach sehr unterschiedlich.

Es macht nie viel Sinn, sein Kind mit anderen Kindern zu vergleichen. Oder auch mit seinen eigenen Vorstellungen darüber, wie ein Kind seine „sollte“. Wichtig für Deine Tochter ist allein, dass Du sie in ihren Bedürfnissen immer genau dort abholst, wo sie gerade steht.

Das klingt selbstverständlich, ist aber nicht immer leicht. Es bedeutet zum Beispiel auch, dass man - falls das Kind lange fremdelt - nicht solche Sachen sagt, wie: „Aber du brauchst doch keine Angst zu haben“, oder „Nun gib doch mal die Hand“, oder „Nun setz dich doch an der Rutsche mal durch“. All das überfordert scheue Kinder und vermittelt ihnen die Botschaft: Mama oder Papa findet mich nicht gut, so wie ich bin. Sie wollen mich gern anders haben. Ich bin nicht richtig, so wie ich bin.
Das aber ist eine fatale Botschaft, die einen kleinen Menschen wirklich tief verunsichern kann.

Meine Tochter hat wie gesagt stark gefremdelt. Sie war im Kleinkindalter und auch noch im Grundschulalter eine sehr scheue Maus. Wir haben ihr aber immer vermittelt, dass sie perfekt und wunderbar ist, genau wie sie ist. Wenn jemand Anderes gesagt hat: „Du brauchst doch nicht so schüchtern zu sein“, dann habe ich gesagt: „Sie ist nicht schüchtern. Sie möchte sich einfach alles zuerst einmal anschauen, vielleicht macht sie später mit.“

Und es hat sich gelohnt: Sie ist trotz ihrer Zurückhaltung immer ein sehr fröhliches Kind gewesen. Seit der weiterführenden Schule ist sie ausgesprochen selbstbewusst und klar in dem, was sie will, wen sie mag, und was sie nicht will. Sie ist inzwischen Studentin, hat viele Freundinnen und hat ein sehr gutes Selbstwertgefühl.

Fazit: Es ist nicht die Scheu, die aus manchen Kindern irgendwann unsichere Kinder macht. Sondern es ist die Nicht-Akzeptanz von Erwachsenen, die Kinder - egal wie sie sind - erst wirklich verunsichern kann. Erlaube Deiner kleinen Maus, genau so zu sein, wie sie ist. Zeige ihr, wie richtig, gut und wunderbar sie ist. Dann kann sie gar nicht anders, als innerlich stark zu werden, egal wie ihre Veranlagung ist.

LG

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von Johanna3 am 09.11.2019, 16:21 Uhr

Ich würde sie aus der Musikgruppe einfach wieder abmelden. Sicher fallen dir viele Dinge ein, an denen dein Kind Spaß hat.

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von Esmeralda am 09.11.2019, 19:16 Uhr

Ja, da hast du Recht.

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Re: Ist ein bisschen eine Typfrage...

Antwort von Esmeralda am 09.11.2019, 19:18 Uhr

Hallo,

danke für den ausführlichen Beitrag.

Grundsätzlich stimme ich dir zu. Nur der Satz "Du brauchst keine Angst zu haben", den finde ich an sich doch ok?
Das sag ich ja auch, wenn ein Gerät komische Geräusche macht oder sowas. Sie braucht doch das Feedback von mir, dass ich die Situation oder das Gegenüber als sicher einschätze?

VG

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Re: Einjährige "fremdelt" stark

Antwort von Lana-Marie am 11.11.2019, 23:36 Uhr

Unsere 2. Tochter hatte das auch. Sogar beim Opa oder bei Bekanntem und Verwandten die sie öfters sah.

Es war echt ganz extrem, niemand durfte sie auch nur ansehen. Egal ob bei uns daheim oder sonst wo.

Sie ist nur 2,5 und es wird immer besser und sie wird immer offener.
Ich denke das legt sich bei jedem Kind irgendwann.

Unsere Größere war und ist das Gegenteil und das ist auch nicht immer so gut.

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Re: Ist ein bisschen eine Typfrage...

Antwort von Jayjay am 13.11.2019, 15:25 Uhr

Meine Tochter hat auch sehr stark gefremdelt bzw. war sehr schüchtern. Wenn ich an die PeKiP-Treffen denke, war es immer so, dass alle gespielt ahben, nur meine Tochter nicht. Die schaute nur zu oder hing an mir. Und das ging sehr, sehr lange. Das war anstrengend, aber nix zu machen. Ich musste es halt akzeptieren.
Natürlich wurde es irgendwann besser, aber sehr langsam. Und wenn ich mir sie jetzt anschaue: eine junge Erwachsene mit manchmal sehr großer Klappe gegenüber anderen/Fremden :-)

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