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Geschrieben von Bonnie am 04.08.2019, 10:45 Uhr

Alles gut!!!

Hallo,

mit Deiner Tochter ist alles gut und normal! Sie muss in diesem Alter noch keine begeisterte Beiköstlerin sein! Es reicht, wenn sie ein bisschen Brei isst. Sie musst auch keine stückigen Nahrungsmittel mögen, die mochte meine eigene Tochter in diesem Alter auch noch nicht, da war nichts zu wollen. Das kam einfach erst später.

Du musst Dir auch wegen der Krippen-Eingewöhnung überhaupt keine Sorgen machen! Dort haben sie absolute Routine und viel Erfahrung im Umfang mit kleinen Kindern. Sie sind (im Gegensatz zu Dir) gelassen und entspannt. Dein Kind wird - weil es die anderen Kinder beobachtet - dort bald auch anderes Essen probieren wollen. Das wird auch deshalb gut klappen, weil nicht Du den Brei anbietest, sondern eine andere Person. Was bei Mama nicht geht, geht bei jemand anderem erstaunlicherweise oft problemlos. Andere Personen - andere Gewohnheiten.

Deine Tochter muss in der Krippe auch gar nicht mehr essen als zu Hause. Wenn sie nix Stückiges mag, bekommt sie einfach Brei ohne Stücke, das kann man vorher verabreden. Und es reichen ein paar Löffelchen. Es gibt in der Krippe starke Esser und zarte Vögelchen, die fast „nichts“ essen - alles normal und durchschnittlich. Dir fehlt der Vergleich, deshalb weißt Du nicht, dass Deine Maus hier nichts Besonderes ist, sondern ein normales Kleinkind, das eben noch eher vorsichtig isst.

Weißt Du, das eigentliche Problem ist, dass Du eine sehr unsichere Mutter mit wenig Vertrauen bist. Wenig Vertrauen in Dein (völlig normales, gesundes) Kind. Und wenig Vertrauen in Dich selbst. Das ist schlecht, denn eine selbstunsichere Mutter ist keine souveräne und gelassene Mutter.

Dass Du gar eine „Essstörung“ befürchtest, ist wirklich alarmierend. Denn es ist zum einen völliger Quatsch (sorry, ist nicht bös‘ gemeint). Zum anderen zeigt es an, dass Deine irrealen Sorgen schon in Richtung einer Angststörung gehen. Du musst jetzt wirklich die innere Notbremse ziehen - Deinem Kind zuliebe. Du musst jetzt entscheiden: Will ich eine fröhliche und zuversichtliche Mutter sein? Oder will ich die nächsten 15 Jahre eine von Sorgen zerquälte, schuldbeladene Mutter sein, die sich an allem und jedem die Schuld gibt, was nicht perfekt rund läuft?

Bei JEDEM Kind gibt es mal kleine Entwicklungshürden oder Dinge, die nicht laufen, wie im Lehrbuch. Das heißt nicht, dass man irgendetwas falsch gemacht hätte, sondern es ist absolut unvermeidbar! Eine gute Mutter ist nicht eine Mutter, die niemals irgendetwas falsch macht. Sondern eine gute Mutter ist eine Mutter, die sich vertraut, die ihrem Kind vertraut (Deine Tochter weiß, wieviel sie essen muss - dieses Wissen ist angeboren!), und die weiß, dass man nicht alles perfekt und richtig machen muss. Denn keine Mutter und kein Vater ist allzeit perfekt.

Meine Tochter hat auch immer wenig gegessen. Heute ist sie 20 Jahre alt, kerngesund, fröhlich, schlank, sportlich. Ich wünschte, ich hätte mir damals weniger Sorgen um das blöde Essen gemacht, der ganze Krampf ist total unnötig. Die Kinder holen sich exakt das, was sie brauchen - auch die zierlichen Kinder. Man muss sie auch nicht zum Essen drängen. Denn DAS ist es, was spätere Essstörungen begünstigt. Essen ist etwas Natürliches und Genussvolles, man muss dazu weder überredet noch gedrängt werden. Es entwickelt sich von selbst, das Kind holt sich die richtige Menge. Und man darf es nicht drängen, mehr zu essen.

Wieviel ein Kind letztlich isst, ist einfach eine Typfrage. Es gibt die zarten Esser, und das ändert sich auch nicht, wenn man sie nötigt. Und es gibt die guten Esser, zu ihnen gehört mein Sohn. Er hat von Anfang an mehr gegessen als meine Tochter, er ist eben ein anderer Typ. Der Witz ist: Beide sind heute gleich schlank, gleich sportlich und mengenmäßig völlig ähnliche Esser. Kein Mensch könnte heute noch sagen, wer von ihnen als Baby mehr oder weniger stückigen Brei gegessen hat.

LG und entspanne Dich, gell! Alles ist gut mit Deiner Maus, alles entwickelt sich normal und von selbst. Sie braucht keine Hilfe beim Essen, sie holt sich, was sie braucht. Und das ist genau richtig für sie, auch wenn Dir das wenig vorkommt, das macht nichts.

 
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