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23 Monate altes Kind beschäftigen

Thema: 23 Monate altes Kind beschäftigen

Hallo ihr lieben, mein Sohn wird jetzt Ende Mai 2 Jahre alt und ich habe bei ihm immer das Gefühl, dass ihm den ganzen Tag langweilig ist aber ihn gleichzeitig auch nichts wirklich interessiert. Jetzt wo das schöne Wetter anfängt bin ich mit ihm öfters mal im Garten, dort haben wir auch alles für ihn, einen Sandkasten, Rutsche/Schaukel, Bobbycar, Laufrad usw. Es wird alles mal für eine Minute kurz gemacht und dann steigt er sofort wieder ab und hat keine Lust mehr. Er meckert dann nur rum und ist mit nichts zufrieden. Und da ist es egal ob ich ihn alleine machen lasse oder mit ihm gemeinsam spiele. Er spricht auch noch überhaupt nicht, sodass ich ihn fragen könnte, worauf er Lust hat. Ich komme mir langsam schon ein bisschen doof vor, weil ich ständig denke, er hat nicht das richtige Spielzeug und ich kaufe wieder was anderes, was dann aber auch nur rumsteht. Drin ist es genau das gleiche. Setze ich mich mit ihm hin um ein Buch zu lesen, springt er nach 1-2 Minuten wieder auf und hat keine Lust mehr. Es macht mich ziemlich traurig, dass er fast den ganzen Tag nur unzufrieden ist und ich einfach nicht weiß, worauf er so richtig Lust hat. Wir haben 2 Kinder im Freundeskreis die gleichalt sind und wir treffen uns öfters zusammen mit den Kindern, damit sie spielen können. Die anderen beiden spielen ruhig mit einer Sache und sind interessiert daran, mein Sohn rennt irgendwann einfach aus dem Raum und hat keine Lust mehr. Ist dann auch immer eine schwierige Situation, weil ich ihn ja nicht zwingen möchte, ins Wohnzimmer zurück zu kommen aber wir den Besuch ja auch nicht einfach alleine dort sitzen lassen können. Findet ihr, das mein Sohn sich trotzdem ganz normal verhält oder eher schon auffällig? Liebe Grüße

von Mini1 am 07.05.2024, 11:57



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Lässt du ihn auch einfach mal "rumrennen" oder versuchst du ihn zu Entertainen bzw ihm eine alternative zu bieten, wenn er so schnell wieder aufhört? Manchmal "brauchen" sie die Langeweile und das nicht wissen was sie tun sollen, damit sie interesse an Dingen entwickeln. Meine Tochter ist zwar jünger, aber wenn ich merke dass sie so unsteht wird, lass ich sie oft einfach in ruhe. Häufig ist sie danach in ein spiel mit irgendwas vertieft. Vielleicht ist das ja einen Versuch wert.

von Mannislinchen am 07.05.2024, 12:04



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In dem Alter ist ganz vieles normal. Manche Kinder können sich gut und lange auf etwas konzentrieren, andere noch nicht. Ihr habt wahrscheinlich bald die U7. Da könntest du das ansprechen. In unserem U-Heft steht, dass Kinder sich 15 Minuten allein beschäftigen können sollen, ohne das die Eltern unmittelbar im Raum sind. Da steht aber nicht, 15 Minuten mit einer Sache beschäftigen. Meiner ist Gleichalt und bei uns ist es mal so und so. Bücher, Stickerhefte und seine Spielzeugküche binden seine Konzentration für längere Zeit. Andere Sachen nicht. Gerade auf Spielplätzen wird mal gerutscht, geschaukelt, geklettert, im Sand gespielt und Karussell gefahren und alles nur für paar Minuten. Ich beneide die Mütter, deren Kinder ewig im Sand spielen. Ich bin nur am hin und her rennen. Grundsätzlich würde ich behaupten, dass ab 2 so langsam der Zeitraum kommen sollte, wo die Kinder sich auch mal paar Minuten einer Sache zuwenden sollten. Aber hey, wenn es erst später so ist, dann ist es so. Tröste dich, wenn wir irgendwo zu Besuch sind, kommt auch immer der Zeitpunkt, wo mein Sohn aus dem Raum läuft und gerne den Rest des Hauses sehen will. So ist er halt.

von Bero2022 am 07.05.2024, 12:49



Antwort auf Beitrag von Mini1

ich hab früh gemerkt, dass ich nicht animateur spielen muss. das größte ist es hier einfach am erwachsenenalltag teilhaben zu dürfen. kind "hilft" beim saubermachen, kochen, blumengießen und was sonst noch anfällt. wenn das erledigt ist, wird das dann oft noch nachgespielt. wenns wetter passt, kannst du mit kind zusammen ja mal ein paar samen vergraben und die regelmäßig zusammen gießen. auch schüttspiele mit sand, wasser, steinchen sind toll und im garten perfekt. das echte leben ist oft viel interessanter. hast du dich schonmal hingesetzt und mit bauklötzen oder anderem spielzeug gespielt? also du nur für dich und nicht extra mit ihm, wohl eher nicht. kinder in dem alter wollen das machen, was die großen machen. auch sollte man kinder sich auch mal langweilen lassen, denn nur so kommen sie selbst auf die idee sich was für sie interessantes zu suchen.

von Rachelffm am 07.05.2024, 13:17



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Mein Kind konnte immer sehr gut alleine spielen. Also wir konnten ihn als Baby auf Spieldecke lassen und er hat dort sich bis zu ne Stunde alleine beschäftigt. Später auch. Aber: Seitdem ich schwanger geworden bin, hat es sich krass verändert. In 3 Tage entbinde ich und es ist mittlerweile ne katastrofe bei uns nach Kindergarten bis Papa Feierabend macht - dann ist das Kind wie ausgewechselt . Er langweilt sich zur Tode, weil ich wirklich mittlerweile nichts mit ihm machen kam (habe krasse Senkwehen und muss nur sitzen damit ich überhaupt noch was kann). Ich dachte erstmal auch dass die Spielzeuge langsam zu langweilig geworden sind, aber eh eine riesige Ecke im Wohnzimmer und ein ganzes Kinderzimmer oben soll schon reichen. Teil wurde versteckt und wieder rausgeholt - nichts gebracht. wir haben vor 2 Wochen ihm Trampolin gekauft - wenn Papa mit ihm springt, dann ist alles gut, alleine will er nicht. Ich vermute er hat so ne Phase weil er versteht dass er bald nicht mehr alleine ist und nur bespielt werden will damit er die gesamte Aufmerksamkeit bekommt. Er wird im Sommer 3. ich denke verhalten von deinem Kind ist in dem Alter soweit in Ordnung, aber nur zuhause spielen kann wirklich langweilig sein. Hast du versucht vielleicht noch Kinderturnen? Oder sowas wie Kinder spielzentren?- das habe ich mit meinem Sohn gemacht solange ich konnte, Ich hätte mit meinem gerne Turnen gemacht, kann aber im Moment nicht. Im Herbst aber auf jeden Fall. Dazu muss ich sagen dass nicht jedes Kind sich für Bücher interessiert - unser mochte es noch nie und mit Bücher kannst du ihn 1 min beschäftigen und nur wenn das Buch beweglich ist - ist aber auch normal.

von natalie_92 am 07.05.2024, 16:41



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Möchte noch was dazu hinzufügen Versuch vielleicht an einem Tag nicht alle eure Spiel-Spots bespielen so habe ich gemacht wo ich noch soweit konnte. Diese Abwechslung mal Tag so und anderen Tag so kann viel bringen. Wenn gutes Wetter war, sind wir zu unterschiedlichen Spielplätzen gegangen / gefahren. Wir haben hier in der Nähe 2 - da waren sie so zu sagen für 2 Tagen. Und 3 die weiter sind (mit Auto) - die waren dann auch 1 pro 1 mal. Wenn das Wetter schlecht war, dann haben wir mal gemahlen, oder mit Küche gespielt, oder dann zu einem KinderSpielzenter gefahren, oder Geschichten auf Tonie gehört. Wenn es gar nicht ging, dann haben wir TV geschaut ( ja ich bin ne Mutter, wo mein kind mal seine Serie schauen darf). Ja Garten ist ja gut und schön, aber wenn es immer das gleiche ist, wird’s auf Dauer langweilig (merke ich bei meinem auch mit dem Garten). Manchmal das gleiche im fremden Garten oder auf dem Spielplatz kann das Kind für Stunde beschäftigen Ich finde nicht dass man das Kind alleine spielen lassen soll damit er sich langweilt und dann -vielleicht - lernt irgendwo Interesse zu finden. Er ist noch klein um genau zu sagen was genau er will und wir als Eltern können ihm damit helfen. Glaub mir die Phase geht auch schnell vorbei und er wird sich dann selber beschäftigen. Ja es ist nervig, aber irgendwann werden wir vermissen mit denen spielen zu können.

von natalie_92 am 07.05.2024, 17:27



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Also meine Tochter fängt an hektisch rum zu rennen und alles "anzuspielen" unter folgenden Bedingungen: 1) übermüdet 2) überfordert (zu laut, zu warm, zu viel auf einmal verfügbar) 3) Konkurrenz (hauptsächlich andere Kinder, aber ein Erwachsener, der ihr Spielzeug bewundert um mit ihr in Kontakt zu kommen, hat das auch ne zeitlang getriggert) Bei deiner Beschreibung würd ich auf zweiteres tippen und eventuell mal weniger im Garten anbieten. Und was 'alltagsnahes' klappt bei uns auch immer besser als extra designtes Kinderspielzeug. Also bei gutem Wetter hätte ich eine Wanne Wasser, Gießkanne, Messbecher, Gefäße und Trichter im Garten und ein sehr sehr zufrieden experimentierendes Kind, das Kuchen backt wie sonst mit Papa. Aber was genau zum Nachspielen klappt, ist echt typabhängig. Da würd ich einfach mal abwarten, was mit wenigen Dingen von sich aus gespielt wird.

von Chriss123 am 07.05.2024, 20:14



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Du hast jetzt schon viele Tipps bekommen. Ich möchte das Verhalten deines Sohnes noch mal anders darstellen. Er rennt bei Besuch nach kurzer Zeit aus dem Raum: "Liebe Mama, das ist mir gerade zuviel, ich brauche Ruhe." Vielleicht auch "Liebe Mama, ich mag xy nicht" oder "Liebe Mama, ich kann nicht aushalten, dass andere mein Spielzeug benutzen." Dein Kind springt im Garten von hüh nach hott: "Liebe Mama, ich kann mich nicht entscheiden, es ist soo viel da." Dadurch das er noch nonverbal ist, kann er nur über sein Verhalten zeigen, was er braucht- alleine das ist für ein 2jähriges Kind schon sehr frustrierend, denn ständig wird man missverstanden. Von daher, bitte reduzier das Spielzeug, und im Zweifelsfall darf der Besuch auch mal ein paar Minuten alleine sitzen - die haben selbst Kinder und wissen, das sowas passieren kann. Ausserdem nimm euren Alltag unter die Lupe, und schau, wo das Kind Überforderung zeigt (z.b. bestimmte Räumlichkeiten, Situationen oder Uhrzeiten). Danach kannst du Dinge anpassen manchmal reichen Kleinigkeiten. Und schau auch bei dir. Kinder sind kleine seismographen des Familiensystems. Bist du gestresst oder angespannt, nimmt der kleine das auf und gibt es zurück - ein sich selbstverstärkendes System. Und ja, auch Mütter dürfen schlechte Tage haben, aber kein Dauerzustand. Ich bin zwar eher gegen erziehungsratgeber, aber vielleicht wäre jesper juul als Denkanstoß was für dich - der erfasst prima die Perspektive des Kindes in der Erklärung des Verhaltens.

von Kaire am 09.05.2024, 13:30