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18 Monate -autoagressives Verhalten, schlägt sich selbst

Thema: 18 Monate -autoagressives Verhalten, schlägt sich selbst

Hallo, unsere Tochter ist 18 monate und zeigt in manchen Situationen autoagressives verhalten. Wenn sie z.B. etwas nicht soll und ich mit ihr schimpfe schlägt sie sich selbst auf den Kopf oder zieht sich in den Haaren. Ansonsten ist sie sehr lieb und nicht verhaltensauffällig. Wie ernst muß ich das nehmen. In unserer Familie wird nicht geschlagen oder sonstiges. Ich tendiere selbst allerdings auch zu autoagressivem Verhalten in Situationen in denen ich mich überfordert fühle,daß hat sie vielleicht einmal mitbekommen. Kann isch sowas auch vererben?

Mitglied inaktiv - 02.02.2007, 19:25



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unser sohn hat das in dem alter auch gemacht vorallem am esstisch habe mir echt sorgen gemacht und meinen hausarzt mal angesprochen und der meinte wie ich es auch vorher tat ihn einfach nicht zubeachten. mein mann hat immer mit ihm geschimpft oder versucht hn abzulenken dahat er nur noch fester auf seinen kopf gehauen und gelacht. als wir es dann beide nicht mer beachteten hat es von ganz alleine aufgehört. gruss mandy

Mitglied inaktiv - 02.02.2007, 20:02



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so ganz selten ist das gar nicht. kinder diesen alters habe aggressive tendenzen, die sich auch mal gegen sich selbst richten. allerdings ist das immer ein ausdruck von wut und frust und man sollte sich als eltern die frage stellen, inwieweit man selber beteiligt ist an diesem frust. schränkt man das kind vielleicht zu sehr ein? reagiert man zu streng? schimpft man viel? durch eine veränderte umgangsweise mit dem kind kann man so was oftmals schon knacken. ansonsten ist das, wie gesagt, auch ein stück weit normal. es sollte aber nicht überhand nehmen und auch nicht allzu lange andauern. ob deine autoaggressiven tendenzen auch eine rolle spielen, kann man von hier aus nicht sagen. dazu müsste man psychotherapeut sein und genaueres über dich wissen. das ist ja in einem internet-forum nicht zu leisten. grundsätzlich aber würde ich über eine behandlung deiner autoaggression nachdenken, weil ich mir vorstellen kann, dass so was immer irgendwie spuren beim kind hinterlässt. wenn du weißt, dass es in situationen auftaucht, in denen du dich überfordert fühlst, würde eine kurze verhaltenstherapie schon eine ganze mengen bringen.

Mitglied inaktiv - 02.02.2007, 22:04



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Hallo Bientje, wir hatten dieses Thema kürzlich bei einem Elternkurs, den eine Kinder-Psychologin in unserem Kiga angeboten hat. Also, sie sagte, wenn es nicht länger als vier Monate dauert, darf man abwarten. Alle auffälligen Verhaltensweisen, die zeitlich darunter liegt, bezeichnet man noch nicht als echte Verhaltensauffälligkeit. Sie geben sich meist wieder. Je jünger das Kind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es etwas Vorübergehendes ist. Zugleich könntest Du natürlich dennoch überlegen, was die Ursache sein kann, denn so ganz von selbst kommt es ja trotzdem nicht. Vererbung spielt auf jeden Fall eine Rolle, wie bei vielen Störungen dieser Art (Nägelkauen, Haare zupfen etc.). Oft ist dieses Verhalten aber auch eine erlernte Möglichkeit fürs Kind, Spannungen abzubauen. Zum Beispiel, wenn Eltern zu streng sind, das Kind zu oft ermahnen, es zuviele "Neins!" am Tag hört. Oder wenn die Eltern negative Gefühle bei sich und vor allem beim Kind schwer zulassen können. Kinder haben ja schon sehr tiefe Gefühle wie große Wut, Frustration, Traurigkeit, Neid, Eifersucht etc. All diese Gefühle sind normal, jeder Mensch hat sie, und auch schon ein kleines Kind muss sie haben dürfen. Es muss bocken, schreien und wütend sein dürfen, ohne gleich wieder zurechtgewiesen zu werden. Kinder im Alter Deiner Tochter haben ja angeborenerweise einen starken Erkundungs-, Expansions- und Autonomiedrang (sie entdecken ihren eigenen Willen als von dem der Eltern getrennt). Dem muss man inh. eines bestimmten sicheren Rahmens Rechnung tragen, es also viel gewähren lassen, wo ihm keine Gefahr droht. Wenn Ihr all dies berücksichtigt, bleibt das Ganze sicher nur eine Phase. Halte aber die Augen offen, vor allem was Dich selbst angeht: Da Du vermutlich als Kind unerwünschte Gefühle nicht ausleben durftest (und dadurch dieses auch heute noch bestehende autoagressive Verhalten entwickelt hast), besteht die große Gefahr, dass Du auch bei Deinem Kind negative Gefühle oder Grenzüberschreitungen nicht gut zulassen kannst. Wenn Du da an Dir arbeitest und bewusst gelassen bleibst, nicht zu streng bist, das Kind auch mal sich durchsetzen lässt etc., muss sich das nicht wiederholen. Liebe Grüße, Astrid

Mitglied inaktiv - 03.02.2007, 12:41