Die 10 häufigsten Fragen zum Thema Kinderwunsch

Die 10 häufigsten Fragen zum Thema Kinderwunsch

Etwa jedes 7. Paar ist in Deutschland ungewollt kinderlos. Den Betroffenen stellen sich viele Fragen dazu - wir haben versucht, die häufigsten zu beantworten:

 

Was kann man selbst tun, um die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen?

Wer sich ausgewogen und vitaminreich ernährt, sich regelmäßig bewegt und darauf achtet, dass er weder über- noch untergewichtig ist, legt eine sehr gute Basis, um seine Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen. Rauchen sollten Paare mit Kinderwunsch unbedingt vermeiden, denn Rauchen senkt die Chancen auf eine Schwangerschaft nachgewiesenermaßen stark.

Doch auch bei Paaren, die gesundheitlich alles richtig machen, kann es vorkommen, dass sich das Wunschkind einfach nicht ankündigt - eine Kinderwunschbehandlung kann in diesen Fällen der richtige Weg sein.

Wieso benötigt man eine Beratungsbestätigung vor der Kinderwunschbehandlung?

Ist das Ehepaar gesetzlich krankenversichert, muss vor einer künstlichen Befruchtung ein Beratungsgespräch stattfinden. Das Beratungsgespräch führt in der Regel ein unabhängiger Frauenarzt oder eine Frauenärztin, der oder die nicht selbst die Kinderwunschbehandlung durchführen. Hierbei werden nach den Richtlinien zur künstlichen Befruchtung medizinische, psychische und soziale Aspekte der künstlichen Befruchtung besprochen. Liegt die Beratungsbescheinigung nicht vor, übernimmt die Krankenkasse keine Kosten der Kinderwunschtherapie.  

Aus rechtlichen Gründen muss vor einer ICSI-Behandlung auch eine Fruchbarkeitsuntersuchung des Mannes durch einen Andrologen durchgeführt werden. Andrologen sind Fachärzte, die sich auf die Behandlung der Fortpflanzungsfunktionen beim Mann spezialisiert haben. Um eine Kostenerstattung von den gesetzlichen Kassen bei einer ICSI zu bekommen, muss der Facharzt eine schwere männliche Fertilitätsstörung feststellen.

Steigt das Krankheitsrisiko für das Baby durch eine künstliche Befruchtung?

Grundsätzlich gilt: Mit dem Alter der Eltern steigt leider auch die Zahl der Fehlgeburten und Fehlbildungen. Bei einer natürlichen Befruchtung kommt es ungefähr bei jeder 15. Schwangerschaft zu einer kindlichen Fehlbildung. Bei einer künstlichen Befruchtung kommt dies bei etwa jeder 12. Schwangerschaft vor. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass Paare, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, in der Regel älter sind als Paare, die auf natürlichem Wege schwanger werden.

Muss ich meinen Arbeitgeber über eine Kinderwunschbehandlung informieren?

Nein, sie müssen ihren Arbeitgeber nicht darüber informieren, dass sie sich in einer Kinderwunschbehandlung befinden. Jedoch sind die Untersuchungen und Behandlungsschritt im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung sehr zeitaufwändig. Es fallen viele Termine an, die mit dem Joballtag kombiniert werden müssen. Wenn der Arbeitgeber diesen Hintergrund kennt, kann dies hilfreich sein - jedoch muss man selbst abwägen, ob man das Thema im Job ansprechen kann oder will.

Warum kommt es häufiger zu Mehrlingsschwangerschaften nach einer künstlichen Befruchtung?

Um die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen, werden in Deutschland bei einer künstlichen Befruchtung durch IVF oder ICS meistens zwei bis maximal drei Embryonen übertragen. Da sich manchmal alle übertragenen Embryonen einnisten und entwickeln, steigt auch die Zahl der Mehrlingsgeburten nach einem erfolgreichen Embryonentransfer. Mehr als ein Fünftel der Schwangerschaften nach einer künstlichen Befruchtung sind Zwillingsschwangerschaften, nur sehr selten entwickeln sich Drillinge oder sogar Vierlinge.

Ist der Eingriff bei einer IVF oder ICSI schmerzhaft?

Die Entnahme der Eizellen, die sogenannte Follikelpunktion, wird in vielen Kinderwunschzentren unter einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Nach der künstlichen Befruchtung kommt es zum Embryonentransfer, der von vielen Frauen als kaum schmerzhaft empfunden wird.

Mit welchen Kosten muss man bei einer Kinderwunschbehandlung rechnen?

Je nachdem ob die Partner gesetzlich versichert sind oder bei einer privaten Krankenversicherung, unterscheiden sich die Zuzahlungen und Kosten. Die Kosten variieren auch wenn es um die notwendigen Medikamente oder die gewählte Praxis geht. Im Rahmen der Therapieplanung wird ein Kostenplan erstellt, aus dem die zu erwartenden Zahlungen hervorgehen. Die Kosten für das Erstgespräch werden in der Regel von privaten wie auch gesetzlichen Kassen ohne vorherige Beantragung übernommen.

Für einen Behandlungszyklus müssen je nach der notwendigen Behandlungsmethode zwischen 3000 Euro für eine In-vitro-Fertilisation (IVF) und etwa 3.500 Euro für eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) bezahlt werden. Bei gesetzlich versicherten Ehepaaren übernehmen die Krankenkassen für die ersten drei Behandlungsversuche 50 Prozent der Kosten. Bei privat Versicherten kommt es auf die individuellen Vertragsbedingungen an. Unverheiratete Paare haben in einigen Bundesländern die Möglichkeit, einen staatlichen Zuschuss zu beantragen. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Kostenübernahme.

Wie hoch sind die Erfolgschancen nach einer Kinderwunschbehandlung?

Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) zeigt die Auswertung des deutschen IVF-Registers eine Schwangerschaftsrate je Embryonentransfer von ca. 33 Prozent. Die intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) kommt auf eine Schwangerschaftsrate von etwa 31 Prozent.

Ob eine Kinderwunschbehandlung erfolgreich ist oder nicht, hängt von viele Faktoren ab. Die Diagnose ist dabei ein wichtiger Faktor und besonders auch das Alter der Frau. Die besten Chancen für einen erfolgreichen Embryonentransfer haben Frauen bis zum 32. Lebensjahr. Pro Embryonentransfer erzielt man in diesem Alter Schwangerschaftsraten von 50 bis 60 Prozent.

Welche Risiken gibt es bei der künstlichen Befruchtung?

In den meisten Fällen ist eine Hormonbehandlung der Frau fester Bestandteil einer Kinderwunschbehandlung. Während der Hormonstimulation kann es zu Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Wassereinlagerungen, Bauchschmerzen oder Atemnot kommen. In sehr seltenen Fällen kann auch eine Eierstocküberstimulation auftreten, die sehr schmerzhaft ist und in Ausnahmefällen sogar einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann.

Der Embryonentransfer ist ein operativer Eingriff und wie jede Operation mit Risiken verbunden. Unterschätzt wird oft die psychische Belastung, die eine Kinderwunschbehandlung für das Paar darstellt. Große Hoffnung und grenzenlose Enttäuschung liegen bei einer künstlichen Befruchtung sehr nah beieinander.

Wann weiß man, ob eine Schwangerschaft besteht?

Nachdem der Embryo in die Gebärmutter transferiert wurde, kann die Frau nach etwa zwei Wochen einen Schwangerschaftstest machen. Besteht eine intakte Schwangerschaft, schüttet der Körper das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) aus. Einen Monat nach dem Transfer kann per Ultraschall festgestellt werden, ob der Embryo lebt und ob ein Baby oder eventuell zwei Babys heranwachsen.

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