Schwanger werden - die Natur hat es gar nicht eilig

Schwanger werden

© Adobe Stock, Jens Schmidt

Die Natur ist verschwenderisch: Wenn kleine Mädchen noch im Bauch ihrer Mutter Purzelbäume schlagen, sind in ihren winzigen Eierstöcken bereits hunderttausende von Eizellen angelegt. 

Ist das Mädchen zur Frau geworden, reifen in den Eierstöcken jeden Monat 30 bis 40 Eizellen heran. Von denen aber normalerweise nur eine beim Eisprung frei wird und zur Befruchtung bereit ist.

Theoretisch könnte eine Frau einmal pro Menstruationszyklus schwanger werden. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Ein gesundes Paar, das innerhalb eines Zyklus regelmäßig Geschlechtsverkehr hat, hat eine Chance von 20 bis 30 Prozent schwanger zu werden. Dass es nicht öfter klappt, hat viele verschiedene Gründe. Mal schaffen die Samenzellen den Weg zur Eizelle nicht oder scheitern dabei, sich mit ihr zu vereinen. Mal ist der Embryo geschädigt, weil seine Zellteilung falsch verläuft. Ein anderes Mal baut sich die Gebärmutterschleimhaut zu schnell wieder ab, so dass sich der Embryo nicht einnisten kann.

Beim Kinderwunsch spielt auch das Alter eine Rolle

Die Aussichten schwanger zu werden, verschlechtern sich leider im Laufe der Jahre. Unser genetischer Bauplan ist darauf ausgelegt, dass wir mit 18, 20 oder spätestens 25 Jahren Eltern werden - und nicht erst mit 35 oder 40. Das verdanken wir unseren Vorfahren aus der Steinzeit. Von ihnen erreichten nur wenige das Alter, in dem sich heute viele von uns erstmals ernsthaft mit dem Thema Kind bzw. Kinderwunsch befassen.

Am fruchtbarsten sind Frauen etwa zwischen 19 und 26. Die Hälfte aller Frauen mit Kinderwunsch wird in dieser Lebensphase innerhalb eines Zyklus schwanger. Bei den 27- bis 34-jährigen klappt es bei vier von zehn Frauen auf Anhieb, bei den 35- bis 39-jährigen bei jeder dritten. Allerdings muss die Hälfte der Frauen über 35 bereits länger als ein Jahr auf den ersehnten Nachwuchs warten. Noch länger dauert es, wenn der Partner bereits über 40 ist.

Was das Alter mit der Fruchtbarkeit zu tun hat? Mit der biologischen Alterung lässt die Funktion der Eierstöcke nach, es bilden sich immer weniger gesunde, runde Eizellen. Dazu kommt, dass Infektionen oder Operationen am Unterleib möglicherweise zu Veränderungen am Muttermund geführt oder die Eileiter undurchlässig gemacht haben. Alles Dinge, welche die Chancen verringern, schwanger zu werden.

Auch die Pille kann die Wartezeit bei einem Kinderwunsch verlängern

Nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille kann es bis zu neun Monaten dauern, bis sich der Zyklus wieder verlässlich eingespielt hat. Etwa jede zweite Frau, die mit der Pille verhütete, erlebt das. Das zeigen die Daten der Arbeitsgruppe Natürliche Familienplanung. Sie untersucht seit vielen Jahren die Zyklen von 1.500 Frauen und speichert sie in einer Datenbank. Durch diese Daten aus vielen Frauenleben erhofft sich die Arbeitsgruppe einen besseren Einblick in Entwicklung und Störungen der Fruchtbarkeit.

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