Sunrise77
Hallo, ich habe mal eine Frage: Mein großer ist 4 1/2 Jahre, geht seit 1 1/2 Jahren in den Kiga und das mit Freuden. Seit gut einem Jahr isst er dort auch zu Mittag, was bisher reibungslos funktionierte. Seit einiger Zeit aber fing er an zu jammern, sein Bauch sei so voll, dann muss er wieder soviel essen usw. Ich kam erst nicht dahinter, was los ist. Aber dann schreckte er nachts hoch (was er noch nie tat) und weinte. Er erzählte dann, dass ihm eine Kinderpflegerin (aushilfsweise in der Gruppe) Essen reingepresst hätte, obwohl er nichts wollte (er konnte das Nahrungsmittel und den Namen der Pflegerin benennen). Seitdem haben wir zu Hause öfter das Theater, dass er nicht essen will mit obigen Aussagen. Heute kam mir im Kiga schon ein anderes Kind entgegen und berichtete mir, dass mein Sohn beim Mittagessen sehr geweint hat. Hab natürlich nachgefragt und mir wurde eben gesagt, dass er lediglich Brokkoli probieren sollte. Er hat dann wieder angefangen mit "mein Bauch ist so voll usw.". Ich habe natürlich gesagt, dass das grundsätzlich schon richtig ist, dass er alles probieren soll, aber dieser Zwang, dass er sich einem derartigen Druck ausgesetzt fühlt, ist meines Erachtens nicht ganz in Ordnung. Ich muss dazu bemerken, dass bei meinem großen mit 1 1/2 Jahren Diabetes Typ I festgestellt wurde, er bei seiner Therapie hervorragend mitmacht und es im Kindergarten auch sehr gut funktioniert. Meine Befürchtung ist nur die: Irgendwann wird das Spektrum, was er isst, immer kleiner und ich befürchte, dass er wegen solchen Aktionen irgendwann nichts mehr isst. Aber essen ist für ihn nun mal bei ihm oft Therapie. Und dass er irgendwann alles einstellt, können wir uns nicht leisten. Dieses Theater mit "mein Bauch ist so voll " usw. macht er erst seit dieser brutalen Erfahrung. Wer kann mir einen Tipp geben? Wer hat ähnliche Erfahrungen? Ich hatte bereits mehrfach ein Gespräch mit der Erzieherin. Ich möchte keinen Freibrief für mein Kind, aber die Lust am Essen soll ihm wohl auch nicht genommen werden. Und Angst vor jedem Essen ist auch Gift. Sunrise77
Du schreibst es habe bereits mehrere Gespräche mit der Erzieherin gegeben. Was sagt sie denn dazu? Essenszwang geht gar nicht! Und die Art wie die Erzieherin dort vorgeht hört sich brutal an. Was soll der pädagogische Sinn sein? Wenn es zum päd. Konzept gehört dass alles einmal probiert werden sollte ist das ja erstmal ok. Wenn dies aber nur damit durchzusetzen ist, dass man die Kinder arg unter Druck setzt (und wenn dein Sohn bitterlich weint, kann man durchaus davon sprechen), dann ist das ein "no go". Ich kann deine Bedenken aufgrund seiner Diabetes nachvollziehen und finde daher schon, dass dein Kind in diesem Falle einen "Freibrief" beim Essen haben sollte. Lass dich da nicht unterbuttern von der Erzieherin, sprech ansonsten auch mit der Leitung und schildere das Problem. Hier geht es um die Gesundheit deines Kindes. VG
Die besagte Erzieherin hat sich damit strafbar gemacht! Gab es auch ein Gespräch mit der Leitung und dem Träger? Eine Abmahnung besagter Erzieherin ist da zweifellos gerechtfertigt.
Also ich finde, kein Mensch darf gegen seinen Willen gezwungen werden, etwas auch nur zu probieren. Auch Kinder nicht! Wenn ich selber etwas nicht probieren möchte, will ich dazu auch nicht gezwungen werden. Und es gibt nun mal Sachen, von denen ich schon weiß, dass ich sie nicht mag. Auch Kinder haben das irgendwann für sich raus. Aus Erfahrung mit meiner Tochter kann ich nur sagen, dass sie von sich aus alles probieren WILL. Wir haben sie noch nie zu etwas überredet. Und ich kann sagen, dass sie fast alles mag. Interessanterweise will sie auch von sich aus Sachen ein 2. oder 3. Mal probieren, obwohl sie es beim letzten Mal nicht mochte. Wenn wir dann sagen, das magst du doch nicht, dann will sie es dennoch probieren. Allerdings hat sie ihre Meinung durch probieren noch nie geändert. Von daher finde ich so einen "Probier-Zwang", wie er wohl in den meisten Kindergärten praktiziert wird, sehr kontraproduktiv. Meine Tochter isst noch nicht im Kindergarten, sondern wird vor dem Mittagessen abgeholt. Falls sie mal dort essen sollte, werde ich diesen Punkt deutlich ansprechen, ansonsten wird sie ihr eigenes Essen mitnehmen, was bei uns zum Glück auch möglich ist. An deiner Stelle würde ich die Sache noch mal ansprechen und deutlich machen, dass dein Sohn nur das essen und probieren muss, was er möchte (natürlich aus dem vorhandenen Angebot) und Punkt!
Es reicht vielen Erzieherinnen ja auch nicht, wenn die Kinder etwas einmalig probieren, sondern drängen ihnen Mittags regelmäßig "Probierportionen" auf. Gerade Brokkoli lehnen viele Kinder ab, da ihre Geschmacksknospen noch nicht voll entwickelt sind und er von daher oft als bitter empfunden wird. Hier im Forum habe ich mal gelesen, dass eine Mutter der Leiterin (die darauf bestanden hat, dass alles probiert werden muss, eine "Probierportion" Schnecken serviert hat. Danach war das Thema wohl erledigt.
Vielen dank für die Anregung. Ich selbst bin ja der Meinung ein Kind muss nicht von allem probieren. Wenn ein Kind sich nicht anders überzeugen lässt isst es von mir aus jeden Tag trocken reis, nudeln und Kartoffeln. Oder auch mal nichts. Ernährung ist Sache des Kindes und seiner Eltern. Die Aufgabe der Erzieherin ist es für gesundes Essen mit Abwechslung zu sorgen und sich mühe beim anbieten der speisen zu geben. Jeckyll
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