Empfehlung zum Kaiserschnitt: Ich habe guten Gewissens zugestimmt!

Ein Geburtsbericht von Luisa

baby mit mamas hand

© Adobe Stock, StefanieBaum

"Sie ist halt wirklich wunderhübsch! Aber wenn sie mich früh um 5 Uhr schon so anstrahlt, dann sag ich zu ihr, Süße, das kannst du auch später machen", erzählt Luisa mit einem Lächeln. Der Stolz und die Liebe, die in ihrer Stimme mitschwingen, sind allzu verständlich. Denn der Weg, der Marina in diese Welt geführt hat, war nicht so gerade und leicht.

Die kleine Maus, die nun schon ein halbes Jahr ist, wurde in Spanien geboren. Ihre Mama lebt hier und wurde durch eine Eizellspende schwanger.

Eine einfache Schwangerschaft in einer schwierigen Zeit

"Die Schwangerschaft war rein körperlich super, keine Beschwerden, kein Heißhunger, eine Gewichtszunahme von zwei Kilo am Ende der Schwangerschaft - das war wirklich alles unkompliziert", berichtet Luisa. Nur leider musste die 47-Jährige zu dieser Zeit eine psychisch sehr belastende Situation durchstehen aufgrund eines Todesfalls im Umfeld. Da es in Spanien keinen Mutterschutz gibt wie in Deutschland, wurde die Angestellte einige Wochen vor dem errechneten Termin krankgeschrieben.

Erst in der 39. SSW wurde ein erstes CTG erstellt. "Ich hatte eine ganz großartige männliche Hebamme, sie sind in Spanien nicht so selten, wie in Deutschland, aber leider war er bei der Geburt nicht dabei", bedauert Luisa.

Schmerzhafte Wehen - und das Köpfchen ist einfach etwas zu groß

Die Einleitung erfolgte früh am Morgen, abends sei die Fruchtblase geplatzt, erinnert sie sich. Dann habe sie Wehen bekommen und zwar so, dass sie nicht mehr sprechen konnte. "Ich habe geschrien", erzählt sie und obwohl sie eigentlich sehr positiv an die Geburt herangegangen sei und nicht unbedingt schmerzlindernde Mittel in Anspruch nehmen wollte, habe sie einer PDA in der Ausnahmesituation dann doch ziemlich rasch zugestimmt.

"Es hat lang gedauert bis ich in den Kreißsaal gefahren wurde", lässt Luisa alles noch einmal Revue passieren. Der Muttermund sei am nächsten Morgen trotzdem nur mit 1 cm Öffnung gemessen worden, aber dann kam plötzlich doch Bewegung in die Geburt und der Muttermund öffnete sich auf 10 cm. "Ich habe gepresst wie verrückt", versichert Luisa. Aber mittags gegen 13 Uhr erkannte ihre Gynäkologin, dass Kopf und Geburtskanal nicht zusammenpassen und hat zu einem Kaiserschnitt geraten. "Es war für mich okay in dem Moment, ich habe total guten Gewissens zugestimmt."

Kaiserschnitt

Innere Narbe ist gut verheilt: Baby Nr. 2 steht nichts im Wege

Die Operation sei eine surreale Situation gewesen. Die Betäubung habe nicht richtig gewirkt und sie habe gespürt, wie das Baby aus ihrem Bauch gehoben wurde, berichtet Luisa. Das war leider keine so schöne Situation gewesen. "Schon am nächsten Tag wurde ich hingesetzt und noch einen Tag später bin ich los und hab mir die Kleine selbst zum Stillen geholt!" Das Stillen hat gut geklappt, Marina hat ordentlich getrunken. Schon eine Woche später sei sie mit dem Kinderwagen rumgelaufen, das sei sehr positiv gewesen. Die Rückenschmerzen waren mit Osteopathie und Physiotherapie nach drei, vier Monaten verschwunden. Auch die innere Narbe sei gut verheilt, das konnte ihre Frauenärztin Luisa bestätigen.

"So richtig versöhnt bin ich nicht mit dem Kaiserschnitt", gibt Luisa zu, "aber die Erfahrung hält mich nicht davon ab, es mit Nummer zwei zu versuchen", erklärt sie lächelnd. Sie sei schon zwei Monate später soweit gewesen, dass sie den Kaiserschnitt verarbeitet hatte.
Ein Termin in der Kinderwunsch-Praxis ist bereits vereinbart. "Na klar, ich würde alles daransetzen, dass es auf natürlichem Wege klappt", sagt die glückliche Mama und fügt an: "Aber einen Kaiserschnitt würde ich als Ausweichmöglichkeit auch in Kauf nehmen, wenn ich dafür mein Baby in die Arme nehmen kann!"

Zuletzt überarbeitet: Juni 2023

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