Listeriose in der Schwangerschaft erkennen und behandeln

Listeriose in der Schwangerschaft erkennen und behandeln

© Adobe Stock, Tom Baur

Die Listeriose ist eine durch Lebensmittel übertragene Infektionskrankheit. Listeriosebakterien können in tierischen Nahrungsmitteln - Fleisch, Wurst oder Fisch - ebenso vorkommen wie in Milchprodukten. Manchmal sind auch pflanzliche Nahrungsmittel betroffen. Trinkwasser stellt normalerweise kein Problem dar.

Die Listeriose zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Laut dem zuständigen Robert Koch Institut treten in Deutschland pro Jahr zwischen 308 Fälle 608 auf. In etwa jedem zehnten Fall ist eine schwangere Frau oder eine Mutter und ihr Neugeborenes betroffen.

Listeriose: Beschwerden wie bei einem Infekt

Eigentlich sind das bei Hunderttausenden Schwangeren nur wenige Fälle. Warum also ist Listeriose überhaupt ein Thema für werdende Mütter? Normalerweise erkranken ansonsten gesunde Menschen eher selten an einer Listerieninfektion. Und wenn doch, verkraften sie diese meistens gut. Sie fühlen sich vielleicht vorübergehend etwas unwohl oder leicht grippig, mit Kopf- und Gliederschmerzen, eventuell auch Fieber. Einige Erkrankte bekommen für ein, zwei Tage starken Durchfall. Häufig jedoch bemerken sie die Infektion kaum. All das gilt grundsätzlich auch für werdende Mütter. Allerdings besteht hier das Risiko, dass die Erreger über die Plazenta zum Kind gelangen. Das kann, je nach Entwicklungsstand des ungeborenen Kindes, Organschäden verursachen. Leider sind auch Früh- oder sogar Totgeburten aufgrund einer Listeriose bekannt. Manchmal stecken sich Babys erst während der Geburt an - das geschieht dann beim Durchtritt durch den Geburtskanal. Diese Kinder haben zum Beispiel ein erhöhtes Risiko, an Hirnhautentzündung (Meningitis) zu erkranken.

Besteht bei einer werdenden Mutter der Verdacht auf eine Listeriose, wird sie genauer untersucht: Anhand von Abstrichen aus dem Rachenraum und der Scheide wird geprüft, ob sich hier Listeriosebakterien angesiedelt haben. Auch Blut und Urin werden im Labor untersucht. Sollte eine Infektion nachgewiesen werden, wird diese mit Antibiotika behandelt. Dann erfolgt erneut eine Kontrolle.

Keine Panik - aber etwas Vorsicht lohnt sich

Also was tun? Da ausreichendes Erhitzen die Erreger abtötet, ist es wichtig, tierische Lebensmittel gut durchzugaren. Diese Dinge sollten sie vorübergehend ganz von Ihrem Speiseplan streichen:

  • Rohfleischerzeugnisse, etwa Hackepeter/Mett und Rohwurst wie Salami
  • rohen Fisch (Sushi!) sowie geräucherte und marinierte Fischerzeugnisse
  • vorgeschnittene verpackte Blattsalate, bereiten Sie Ihren Salat lieber selbst frisch zu
  • Rohmilchweichkäse. In der Schwangerschaft ist es sinnvoll, nur pasteurisierte Milch und daraus hergestellte Produkte zu trinken oder zu essen. Der Blick auf die Verpackung hilft da weiter. Bei offenem Käse einfach an der Theke fragen. Eine Ausnahme bildet Harzer Käse/Quargel, der aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Hier ist nach Ansicht der Experten noch nicht sicher, ob der Verzehr für Risikogruppen garantiert unbedenklich ist.

Und natürlich ist gute Hygiene in der Küche wichtig. Also Hände waschen, wenn Sie rohes Fleisch oder rohen Fisch verarbeitet habe; alle verwendeten Messer und Bretter/Teller gleich in die Spülmaschine räumen oder gründlich abspülen. Obst und Gemüse vor dem Verzehr gut waschen.

Viele weitere Empfehlungen zur Ernährung gibt es hier: Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

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