Käsefans kommen auch während der Schwangerschaft zu ihrem Recht. Käse enthält in konzentrierter Form alles, was in der Milch gut ist. Er ist reich an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen, liefert Eiweiß und Kalzium, das für den Aufbau von Babys Skelett wichtig ist.
Viele Käsesorten können Sie auch dann essen, wenn Sie schwanger sind. "Auf bestimmte Sorten sollten Sie allerdings verzichten, weil sie Erreger enthalten könnten, die dem ungeborenen Kind schaden", erklärt Dr. Anett Hilbig, Diplom-Ökotrophologin beim Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Es geht um den Auslöser für Listeriose. Das ist eine relativ seltene, für gesunde Menschen meist unbedenkliche, aber für das Baby ernsthafte Infektionskrankheit, wenn sie in der Schwangerschaft auftritt. Sie wird oft durch den Verzehr roher tierischer Produkte hervorgerufen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, meidet deshalb besser bestimmte Käsesorten während der Schwangerschaft und hält einige Hygieneregeln ein.
Vorsicht bei diesen Käsesorten
Schwangere sollten generell keine roh belassenen Lebensmittel aus Milch, Eiern, Fleisch oder Fisch zu sich nehmen. Dazu zählt auch Rohmilch-Käse. Er heißt so, weil die Milch für seine Herstellung nicht pasteurisiert, also erhitzt wird, um möglicherweise darin enthaltene Krankheitserreger abzutöten. Rohmilch-Käse ist normalerweise als solcher gekennzeichnet. Er trägt auf dem Etikett den Hinweis "Mit Rohmilch hergestellt".
Was tun, wenn Käse unverpackt verkauft wird? Dann fragen Sie an der Käsetheke lieber noch mal nach und lassen den Käse lieber liegen, falls nicht zu klären ist, aus welcher Milch er erzeugt wurde. Experten raten außerdem aus Sicherheitsgründen von Weichkäse aus wärmebehandelter Milch, von Schimmel- sowie von Sauermilchkäse ab. Denn sowohl Edelschimmel wie Oberflächenschmiere stellen einen idealen Nährboden für Keime dar.
Im Rahmen der Ernährung in der Schwangerschaft tabu sind deshalb beispielsweise Backsteiner, Handkäse, Harzer Roller und Limburger, Camembert und Brie. Blauschimmelkäse ist roh ebenfalls tabu.
Mit Käse kochen oder überbacken
In gekochter Form, also zum Beispiel als Bestandteil einer Soße, ist Blauschimmelkäse hingegen unbedenklich. Vorausgesetzt, er wurde dazu mindestens zwei, drei Minuten lang über 70 Grad Celsius erhitzt. Ab dieser Temperatur werden Listerien abgetötet. Auch Backofenhitze macht dem Erreger von Listeriose den Garaus. Wenn du Pizza oder einen Auflauf mit geriebenem Käse überbackst, bist du ebenfalls auf der sicheren Seite.
Diese Käsesorten darfst du auch in der Schwangerschaft genießen
Industriell erzeugte und einzeln abgepackte Sorten wie Butter- oder Hüttenkäse, Feta, Gouda, Kräuterfrischkäse (Boursin, Philadelphia), Mozzarella oder Ricotta. Sie werden im Handel wie Jogurt oder Quarkprodukte nur aus erhitzter Milch verkauft. Schwangere können sie also unbesorgt verzehren. Das gilt übrigens auch für länger gereifte Hartkäse aus Rohmilch wie Appenzeller, Emmentaler, Greyezer oder Parmesan. Nach entsprechender Lagerung enthalten sie relativ viel Salz, aber wenig Feuchtigkeit, so dass Keime keine Überlebenschance mehr haben.
Richtiger Umgang mit Käse
Schneide vorsichtshalber auch bei diesen Käsesorten die Rinde ab, da sie unter Umständen mit Bakterien belastet sein könnte. Lagere Käse im Kühlschrank oder auf der Käseplatte nicht dicht an dicht und verwende zum Schneiden unterschiedlicher Sorten bitte auch unterschiedliche Messer! Listerien sind sehr hartnäckige Bakterien. Sie können sich auch unter Vakuum und bei Kühlschranktemperaturen in der Verpackung vermehren. Wähle deshalb beim Kauf von Aufschnitt lieber kleine Portionsgrößen und brauche die Scheiben innerhalb weniger Tage auf.
Fragen rund um das Thema Käse kannst du auch unserem Experten für die Ernährung, Prof. Dr. Costa stellen.