Liebe Frau Höfel,
wir haben ein 7 Tage altes Baby hier in de USA. Die Krankenschwestern und eine Doula meinte, wir sollten einen bestimmten Tagesablauf für das Baby jezt schon einführen mit nur alle 4 Std füttern (ich kann nicht stillen) und dann auch nur 2-3 Stunden schlafen (zur Not aufwecken!?!), nach dem Schlafen erstmal anders beschäftigen, nicht gleich Flasche geben, sondern versuchen, die 3-4 Std nach dem letzten Füttern beibehalten etc. Das klappt nur manchmal, ich habe das Gefühl, dass er nach 3-4 Std vor Hunger aufwacht. Und manchmal schäft er länger, dann wieder nur 2 Std...Was meinen Sie, gibt es einen Tagesablauf, den man einhalten sollte und wenn ja, welch Reihenfolge? Ich denke schon, dass Routine wichtig ist, aber irgednwie sagt jeder hier etwas anderes und auch immer eine neue Reihenfolge, daher sind wir etwas verwirrt...Danke für Ihre Hilfe!
Liebe Grüsse
Tina
Mitglied inaktiv - 30.09.2009, 03:22
Antwort auf:
Tagesablauf für Säugling?
Liebe Tina,
ich zitiere aus den Empfehlungen der © WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
Jan-Wellem-Str. 6, 51429 Bergisch Gladbach, Tel: 02204 4045-90 Fax: 02204 4045-92
E-Mail: info@babyfreundlich.org Internet: www.babyfreundlich.org
Stand 2009
"Das Füttern
• Drehen Sie Ihr Baby beim Füttern so zu sich, dass Augenkontakt zwischen Ihnen beiden leicht möglich ist. Wenn Ihr Baby Ihr Gesicht sehen kann, ohne den Kopf drehen zu müssen, schaut es Sie viel öfter an und wird auch Ihr Gesicht eher erkennen.
• Wechseln Sie während der Mahlzeiten die Seite, auf der Sie ihr Baby halten oder neben sich liegen haben. Dadurch wird die Augen-Hand-Koordination des Kindes gefördert.
• Wenn möglich, füttern Sie Ihr Baby an der nackten Haut. Tragen Sie ein
ärmelloses T-Shirt oder knöpfen Sie Ihre Bluse/Ihr Hemd auf. Hautkontakt
stabilisiert das Baby in seinen biologischen Rhythmen und es gedeiht besser. Wenn Sie Ihr Baby tragen, ermöglichen Sie ihm, sich an Ihren Hals zu kuscheln. Dort werden viele individuelle Duftstoffe freigesetzt, die es dem neugeborenen Baby ermöglichen Sie wiederzuerkennen. Den Mama-Geruch kennt Ihr Kind übrigens schon aus dem Fruchtwasser. Er verleiht dem Baby das Gefühl der Geborgenheit und es kuschelt sich gerne bei Ihnen an.
• Füttern Sie nach Bedarf Ihres Kindes. Einen festen Rhythmus entwickeln Kinder erst nach einigen Wochen oder Monaten. Ein Baby braucht immer gleich Nahrung, wenn es Hunger hat. Schon bevor das Baby anfängt zu weinen gibt es Ihnen Zeichen, dass es unzufrieden ist. Wenn es Hunger hat, fängt es an, die Lippen zu bewegen und die Fäustchen zu ballen, manchmal noch bei geschlossenen Augen. Es macht kleine maunzende Laute. Erst wenn das keinen Erfolg hat, wird es anfangen laut zu schreien. Lassen Sie Ihr Baby nicht schreien.
Es ist für alle Beteiligten viel angenehmer, wenn Sie gleich auf die frühen Signale Ihres Babys reagieren.
• Berühren Sie zu Beginn der Mahlzeit die Lippen des Babys mit dem Sauger oder Finger und warten Sie, bis das Baby den Sauger selbst einsaugt. Schieben Sie den Sauger nicht gegen den Willen Ihres Kindes in seinen Mund!!! Achten Sie auf ein kleines Saugerloch; die Mahlzeit soll in den ersten Wochen ca. 20 Minuten dauern. Babys haben manchmal mehr oder weniger Hunger und trinken nicht immer gleich viel. Säuglinge heißen so, weil sie saugen müssen. Saugen dient der Beruhigung, stabilisiert die Atemwege und fördert die Verdauung. Lassen Sie Ihr Baby zusätzlich am Finger oder Beruhigungssauger saugen. Nehmen Sie es dabei in den Arm. Das Gefühl, bei Mama oder Papa geborgen zu sein, hilft Ihrem Baby, sich an das Leben außerhalb der Gebärmutter anzupassen.
Welche Nahrung ist für Neugeborene geeignet?
Anfangsnahrung (Pre-Nahrungen)
Diese Nahrungen sind den Verdauungsmöglichkeiten des Kindes am ehesten angepasst. Sie haben einen dem menschlichen Bedarf angepassten niedrigen Eiweißgehalt und heißen deshalb adaptiert (angepasst). Diese Adaptation hilft z.B. das Risiko des Übergewichts zu mindern. Anfangsnahrungen enthalten außerdem als einziges Kohlenhydrat (wie die Muttermilch) nur Milchzucker. Sie sind während
des gesamten 1. Lebensjahres ausreichend – im 2. Halbjahr ergänzt durch Beikost.
Das Kind kann mit Anfangsnahrungen seinen Bedürfnissen entsprechend nach Bedarf (also nicht nach festen Zeiten) gefüttert werden.
Milchnahrungen mit der Ziffer 1
Diese Produkte sind ebenfalls Anfangsnahrungen. Sie enthalten außer Milchzucker noch Stärke und sind daher sättigender.
Milchnahrungen mit der Ziffer 2 und 3 (Folgemilch)
Folgenahrungen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung ganz erheblich von der Muttermilch. Manche enthalten zusätzliche Kohlenhydrate wie zum Beispiel Maltodextrin oder Saccharose (Haushaltszucker) und können so zu einer Gewöhnung des Säuglings an süße Lebensmittel führen. Da die Gefahr einer Überfütterung besteht, müssen diese Nahrungen genau nach den Zubereitungs- und
Mengenangaben auf der Verpackung gefüttert werden.
Ein Wechsel von Anfangs- auf Folgenahrungen ist nicht notwendig. Während des gesamten 1. Lebensjahres kann Pre- oder 1-Nahrung gefüttert werden, im 2. Halbjahr ergänzt durch Beikost.
Hypoallergene Milch
„Hypoallergene“ oder „hypoantigene“ Säuglingsnahrung ist in Deutschland seit etwa 15 Jahren auf dem Markt und wird mit „HA“ im Produktnamen gekennzeichnet. In den HA-Nahrungen wird das Ausgangseiweiß durch Hydrolyse mehr oder weniger stark gespalten.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin bezeichnet solche Produkte als Säuglingsnahrung mit reduziertem Antigengehalt. Nach Meinung der Ernährungskommission können bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko „HANahrungen“
eingesetzt werden.
Da es noch keine abschließenden Untersuchungen über andere Auswirkungen der HA-Nahrung gibt, sollte sie daher nur bei klarer Indikation eingesetzt werden.
Selbst hergestellte Säuglingsmilch
Selbst zubereitete Milchnahrungen sind nicht zu empfehlen, da sie in ihrem
Nährstoffangebot sowohl der Muttermilch als auch der industriell hergestellten Säuglingsmilch unterlegen sind."
Und Ihr Tagesablauf sollte aus Kuscheln, Anschauen, Knuddeln und Liebhaben bestehen, nicht aus Rhythmus und unsinnigen Vorschriften.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 30.09.2009
Antwort auf:
Tagesablauf für Säugling?
Sorry, aber was ist denn das für ein Mist!!!!!!!!!!
Sie ist erst 7 Tage alt! Ich glaub einen richtigen Ablauf hatte ich mit meiner Maus erst so mit 4 - 5 Monaten, der sich dann aber auch immer wieder von Monat zu Monat verändert. Routine kommt erst noch und das bestimmt nicht mit 7 Tagen
Bitte nicht alle 4h füttern und so lange schlafen lassen, wie der Zwerg es gerne möchte.
LG in die USA, Regina, deren Töchterchen auch in den USA auf die Welt kam!
Mitglied inaktiv - 30.09.2009, 16:27
Antwort auf:
Tagesablauf für Säugling?
Schließe mich an.
Bitte nach Bedarf füttern und schlafen lassen, so lange das Baby will.
Zum Füttern wecken ist veraltet und nur notwendig, wenn das Baby sonst nicht richtig zunimmt (zB bei Gelbsucht mit Trinkschwäche).
Das Baby mit Essen hinhalten ist grausam.
Lg, Susy
Mitglied inaktiv - 30.09.2009, 17:03