Normale Geburt oder Kaiserschnitt?

Question

Hallo Herr Dr. Hellmeyer, ich habe 2013 einen gesunden Sohn geboren, allerdings war die Geburt nicht einfach. Da in Woche 36+2 festgestellt wurde, dass ich kaum noch Fruchtwasser hatte wurde die Geburt eingeleitet - über 3 Tage. Tagsüber Wehengel und abends hab ich wehenhemmende Mittel bekommen um etwas schlafen zu können. Als dann die richtigen Wehen eingesetzt haben ging es recht schnell und die Geburt dauerte insgesamt nur 2 1/2 Stunden. Beim Geburtsvorgang wurden die Herztöne von meinem Sohn schlechter und es ging nicht voran. Dadurch wurde er dann mit der Saugglocke geholt. Ergebnis: über 5 Monate ein Dauerschreikind. Es ist unglaublich wie viel Energie ein so kleiner Mensch haben kann. Der Kinderarzt meinte das liegt an der schweren Geburt. Zudem war das erste halbe Jahr sein Nacken steif und er konnte seinen Kopf immer nur von einer Seite bis zur Mitte drehen. Ich bin mir sicher dass das mit der Glocke zu tun hatte. Nun bin ich in der 28 ssw und habe Angst vor der Geburt. So etwas möchte ich nicht nochmal erleben und möchte es auch meinem Kind ersparen. Anfang der Schwangerschaft wurde eine kombinierte Gerinnungsstörung mit Faktor 5 leiden diagnostiziert. Deshalb Spritze ich täglich Fragmin p Forte 5000 und nehme ASS100. Dir ASS Tabletten muss ich 6 Wochen vor Geburtstermin absetzen aber das Fragmin muss ich bis 24 Stunden vor der Geburt spritzen. Nun stellen sich mir folgende Fragen: - woher weiß ich denn bei einer natürlichen Geburt wann ich nicht mehr spritzen darf? Wenn ich morgens Spritze und die Wehen setzen eine Stunde später ein, was dann? - kann trotz Fragmin eine PDA durchgeführt werden und, falls erforderlich im Notfall auch ein Kaiserschnitt? - wie wahrscheinlich ist es denn dass sich das schlimme Prozedere der ersten Geburt wiederholt? - wäre es vielleicht besser gleich einen Kaiserschnitt zu planen? - und steht mir die Entscheidung frei ob ich eine normale Geburt oder Kaiserschnitt wähle oder entscheidet das der Arzt? Bin sehr verunsichert. Vielen Dank vorab für Ihre Antwort! LG

von Secses am 23.08.2018, 09:54

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Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer · Accepted Answer

Hallo Secses, vorab, fast immer geht die 2. Geburt schneller und besser. Die Saugglocke wurde ja bei Ihnen eher wegen der schlechten Herztöne als aus mechanischen Gründen durchgeführt. Die Faktor 5 Leiden Mutation haben viele. Wenn Sie keine Vorgeschichte mit Thrombosen haben, müssten Sie gar nicht in der Schwangerschaft spritzen, sondern nur 2 Wochen nach der Geburt. Der Spritzabstand ist nur wichtig für eine evtl. PDA, sonst ist das komplett egal. 12 Stunden muss die letzte Gabe vor einer PDA zurückliegen. Also, wenn Sie leichteste Wehen haben, erst einmal die Spritzen weglassen. Prinzipiell entscheiden Sie am Ende, wie Sie entbinden möchten, aber einen gleich geplanten Kaiserschnitt halte ich hier noch nicht für erforderlich. LG