Frage: Mobbing

Liebe Frau Bader, ich habe als schwangere Lehrerin wegen mangelhaftem Immunschutz ein generelles Beschäftigungsverbot erhalten, darf demnach keinen Schülerkontakt haben. Zudem war ich in der ersten Zeit längere Zeit wegen extremer Übelkeit krank geschrieben. Seitdem diese abgeklungen ist, erledige ich während meiner kompletten Arbeitszeit Schulverwaltungsaufgaben und muss dafür viele Stunden am Tag sitzen. Dies ist sehr schlecht, da ich ein großes Krampfaderproblem im Beckenboden- und Genitalbereich habe. Hierdurch habe ich große Schmerzen. Mein Arzt riet mir, mit meinem Chef zu sprechen, ob ich nicht wenigstens einen Teil meiner Aufgaben von zu Hause aus erledigen könne, damit ich viele Bewegungspausen einlegen und die Beine hochlegen kann. Meine dahingehenden Versuche waren erfolglos, zumal mein Chef jegliche Kontaktaufnahme und alle Gesprächsversuche meinerseits sehr schroff ablehnt. Daneben wird akribischst nach Fehler von mir gesucht. Teilweise werden mir Fehler in die Schuhe geschoben, die ich gar nicht zu verantworten habe. Ich kann durch die ganzen Probleme nur sehr schlecht schlafen. Leider musste ich diese Woche meinen Dienst wegen extrem starker Schmerzen abbrechen. Während des notwendigen Arztbesuches erzählte ich meinem Arzt von der konfliktträchtigen Situation und meinem Problem mit dem permanenten Sitzenmüssen. Er sagte mir, er könne mir ein individuelles Beschäftigungsverbot wegen Mobbings ausstellen. Jetzt frage ich mich Folgendes (vielleicht haben Sie eine Antwort): Wenn mein Chef eine Bescheinigung über ein individuelles Beschäftigungsverbot erhält, wird er sich dann nicht vehement gegen den Vorwurf des Mobbing wehren, und werden sich meine Probleme dann nicht noch verstärken? Können Sie mir helfen? Liebe Grüße, Bine

von binemei am 01.11.2015, 22:22



Antwort auf: Mobbing

Hallo, sind Sie Beamtin? bezüglich des Mobbings besteht das Beweisproblem. Er wird dieses Beschäftigungsverbot hinterfragen. Wenn Sie gesundheitlich nicht in der Lage sind zu arbeiten, muss er sie krankschreiben. Dann kriegen Sie eben nach sechs Wochen Krankengeld. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 03.11.2015



Antwort auf: Mobbing

Der Grund ist nur für die Krankenkasse ersichtlich. Der Chef erfährt es nicht. Da er Deinen Lohn eh von der Krankenkasse wiederbekommt, wird es ihm vermutlich ziemlich egal sein. Lass es Dir geben !

von Sternenschnuppe am 02.11.2015, 08:41



Antwort auf: Mobbing

Hallo, also deine anderen Beiträge klingen etwas anders... Zum einen hattest du dort nicht gesagt, dass du sitzen musst, sondern nur, dass die Tätigkeiten nicht die komplette vom Chef festgelegte Anwesenheitszeit ausfüllen. Aufgrund deiner eigenmächtigen Auslegung wurde da von Dienstpflichtverletzung gesprochen... Dir wurde sogar ein Raum zur Bewegung angeboten... und welche Tätigkeit in der Schule erfordert stundenlanges Sitzen? Oben schreibst du Bewegungspausen und Beine hochlegen, in einem anderen Beitag schreibst du, dass du Schwimmen und Radfahren sollst. Was nun? Da du sonst von der vielen Zeit, die ihr in den Hausausbau steckt, erzählst, habe ich den Eindruck, du möchtest möglichst früh in der Schwangerschaft zu Hause sein und alles für das 5. Kind vorbereiten. So kannst du auch deine gewünschte "sportliche Betätigung" in produktive Bahnen lenken, anstatt in der Schule zu sein. Sorry, dein Dienstherr hat Anrecht auf deine Arbeitsleistung und nur weil dir die Zeiten oder die Arbeiten nicht passen, sollte man kein Beschäftigungsverbot verlangen. Gruß, Lotti

von lotti_bahs am 02.11.2015, 23:21



Antwort auf: Mobbing

Hallo "Lotti", wenn du mich schon in den verschiedensten Foren verfolgst, dann lies meine Beiträge gründlich und konstruiere keine Aussagen, die man guten Gewissens üble Nachrede nennen kann. Um es gleich vorweg klarzustellen: Ich möchte nichts lieber als meine Arbeit mit all meiner Kraft und so zu erledigen, dass ich stolz auf sie sein kann. Das habe ich schon immer so getan, egal wie viele Kinder ich zum jeweiligen Zeitpunkt hatte. Meist habe ich nicht nur geleistet, worauf mein Dienstherr ein Anrecht hat, sondern (mit Freude) auch mehr. Dass mir während meiner jetzigen Schwangerschaft Schülerkontakt komplett verboten wird, ist für mich schwer, da ich sehr viel Kraft in meine Lerngruppen und in die Vorbereitung des Schuljahres gesteckt habe. Nichtsdestotrotz bin ich sehr wohl in der Lage, mich mit den Umständen zu arrangieren. So habe ich auch meine Alternativbeschäftigung - Schreibtischtätigkeiten, bei denen man tatsächlich sitzt - mit großem Engagement und offensichtlich zu schnell ausgeführt. Denn eines Morgens war für mich in der Schule keine Arbeit zu finden war, die ich mir dann zu Hause beschaffte. Aber jetzt weiß, dass man von mir erwartet hätte, 2,5 Stunden in der Schule "Däumchen zu drehen". Übrigens habe ich selbst und niemand sonst dies als Dienstpflichtverletzung bezeichnet und weiß, dass mein Verhalten zwar gut gemeint, aber falsch war. Nachdem mir wochenlang extrem schlecht war und damit einhergehend und ich gegen meine sonstige Gewohnheit körperlich sehr inaktiv, habe ich nun sehr viele Krampfadern, vor allem im Leisten,-Genital- und Bauchbereich. Es dürfte klar sein, dass hier Sitzen sehr schlecht ist, denn ich sitze da ja genau drauf. Eine (halb) liegende Position mit hoch gelegten Beinen verhindert dies. Sportliche Betätigungen wie Laufen und vor allem Schwimmen verhindern, dass das Blut in den Adern versackt. Man hat mir in der Schule nach mehrfachem Nachfragen ein dort bereits vorhandenes Ergometer zur Verfügung gestellt, welches mir in Bezug auf die Beinkrampfadern wirklich gute Dienste geleistet hat. Aber auch hier habe ich natürlich auf meinem "Hauptproblem gesessen". Einige Venen haben sich entzündet, was ich zunächst gar nicht richtig zuordnen konnte und was mir überaus große Schmerzen bereitet hat. Außerdem brauche ich wohl nicht auf die potenziell lebensgefährlich Situation einer sich leicht daraus entwickelnden Thrombose hinzuweisen. Die von dir öffentlich geäußerte Behauptung, ich VERLANGE ein Beschäftigungsverbot vom Arzt, ist schlimm. Dies möchte ich unter allen Umständen vermeiden. Und nur weil ich im "3 und mehr"-Forum eine Frage zum Hausbau beantwortet und dabei meine aktuellen Gesundheitsprobleme außen vor (da nicht nachgefragt) gelassen habe, heißt das nicht, dass ich hier aktiv bin. Das brauche ich auch nicht, da ich ein gutes soziales Netzwerk habe. Deinen Vorgehensweise bei der Verfolgung meiner Person im virtuellen Raum ähnelt auf erschreckende Weise der Behandlung, die ich am Arbeitsplatz erlebe und die mich nachts vor lauter Grübeln nicht schlafen lässt: Die gezielte und systematische Suche nach Fehler (bei gleichzeitigem Ignorieren wirklich engagierter Arbeit). Warum tust du das???? Gruß, Bine

von binemei am 03.11.2015, 08:34



Antwort auf: Mobbing

Na, dann bist du halt krank - kein Beschäftigungsverbot! Alles okay.

von lotti_bahs am 04.11.2015, 07:52



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