Guten Abend Prof Dr Hackelöer, beim Ersttrimester-Screening diese Woche wurde bei einem meiner Zwillinge (di-di 13SSW, Kind 2) eine komplexe fetale Erkrankung festgestellt. Schädel: wenig Ossifizierung Gesicht: Profil auffällig, Nase auffällig, Nasenbein nicht darstellbar, Profil: Mikrognathie Wirbelsäule: Knick in sagittaler Richtung nach anterior Thorax: Thoraxhypoplasie Extremitäten: linker Femur verkürzt und gebogen, rechter Femur nicht eindeutig darstellbar. Tibia und Fibula jeweils etwas gebogen Nabelschnur dünn und gestreckt. Kind 1 scheint anatomisch unauffällig zu sein. Bis auf einen sehr kleinen Magen? Der Arzt wollte keine finale Diagnose machen aber auf meiner direkten Nachfrage hiess es, es geht wahrscheinlich in Richtung eines partiellen Abbruchs der Schwangerschaft. Morgen geht's zur Punktion - beide Zwillinge. Von dem was auf dem Ultraschall zu sehen war und der Aussage des Arztes, ein partieller Abbruch scheint der einzigste Ausgang zu sein. Es scheint alles bereits jetzt recht eindeutig zu sein. Muss man da trotzdem die 3 Wochen abwarten bis die Ergebnisse der Punktion vorliegen, um den partiellen Abbruch zu unternehmen bei Kind 2? Wenn Kind 1 "gesund" ist, will ich es der allerbesten Chance auf Leben geben. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Prognose für das verbleibende Kind besser je früher der partieller Abbruch stattfindet, am besten sogar noch im ersten Trimester und da bin ich ja bereits drüber. Kann man irgendwas sagen zu der Wahrscheinlichkeit, dass Kind 1 tatsächlich komplett gesund ist? Ist es bei solchen Sachen eher wahrscheinlich, dass Kind 1 zB eine leichte Form der gleichen Erkrankung hat? Es ist schlimm genug so eine Diagnose zu erhalten aber das warten macht es noch schwieriger. Ich befürchte aber es gibt keine Möglichkeit, das Unvermeidliche zu beschleunigen?
von jp_de am 28.08.2019, 20:24