Lieber Dr. Paulus,
durch häufiges Händewaschen habe ich häufig rissige bis offene Stellen an den Händen, teils auch großflächiger.
Zur "Behandlung" benutze ich zur Zeit recht oft (also auch oft am Tag) die Nivea IntensiveCare-Handcreme, z.T. auch RepairCare.
Kann dies meinem Kind (29. SSW) schaden - indem Inhaltsstoffe durch die offenen Stellen in den Blutkreislauf gelangen? Ich mache mir gerade große Sorgen, ob ich hier unverantwortlich gehandelt habe.
Die Inhaltsstoffe sind:
Intensive Care:
Aqua, Glycerin, Glyceryl Stearate, Stearyl Alcohol, Dimethicone, Caprylic/Capric Triglyceride, Distarch Phosphate, Butyrospermum Parkii Butter, Glyceryl Stearate SE, Hydrogenated Coco-Glycerides, Prunus Amygdalus Dulcis Oil, Sodium Cetearyl Sulfate, Xanthan Gum, Phenoxyethanol, Ethylhexylglycerin, Linalool, Limonene, Geraniol, Benzyl Alcohol, Citronellol, Alpha-Isomethyl Ionone, Parfum
RepairCare:
Aqua, Glycerin, Cetyl Alcohol, Sodium Cetearyl Sulfate, Butyrospermum Parkii Butter, Panthenol, Stearic Acid, Palmitic Acid, Myristic Acid, Arachidic Acid, Oleic Acid, Phenoxyethanol, Trisodium EDTA, Linalool, Limonene, Geraniol, Benzyl Alcohol, Citronellol, Alpha-Isomethyl Ionone, BHT, Parfum
Außerdem wüsste ich gerne, ob es stimmt, dass man sich über solche rissigen / offenen Stellen tatsächlich mit Listeriose / Toxoplasmose infizieren kann.
Vielen Dank für Ihre Antwort und schöne Grüße,
Kamikatze3010
von
Kamikatze3010
am 15.09.2017, 08:50
Antwort auf:
Nivea Handcreme auf rissigen Händen - gefährlich?
Der Gebrauch der Nivea Cremes stellt sicherlich keine Gefahr für die kindliche Entwicklung dar.
Eine Infektion mit Listeriose bzw. Toxoplasmose erfolgt üblicherweise auf oralem Weg. Risse in der Haut reichen dafür i. A. nicht aus.
Nach den Verlautbarungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Methyl- und Ethylparaben im erlaubten Konzentrationsbereich als sicher anzusehen. Die östrogene Potenz ist sehr gering. Bei begrenzter äußerlicher Anwendung ist nicht von einer relevanten Belastung des Ungeborenen auszugehen.
Carrageen ist die Sammelbezeichnung einer Gruppe langkettiger Kohlenhydrate, die in Rotalgenzellen vorkommen. In der EU ist es als Lebensmittelzusatzstoff und Dickungsmittel zugelassen, nach der Europäischen Öko-Verordnung sogar für Bio-Lebensmittel. In üblichen Mengen führen Carrageen und Phosphate in Nahrungsmitteln nicht zu einer Schädigung des Ungeborenen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 20.09.2017
Antwort auf:
Nivea Handcreme auf rissigen Händen - gefährlich?
Bitte entschuldigen Sie, ich habe noch eine Frage: Wie gefährlich sind Carragen und Phosphate in Lebensmitteln in der Schwangerschaft? Diese sind doch in einigen Lebensmitteln (v.a. Süßigkeiten) enthalten, die ich so die letzten Wochen verzehrt habe - gibt es hier Grund zur Sorge? Danke!
von
Kamikatze3010
am 15.09.2017, 20:45
Antwort auf:
Nivea Handcreme auf rissigen Händen - gefährlich?
Tut mir leid, momentan mache ich mir sehr viele Gedanken, deshalb habe ich noch eine weitere Frage:
Es geht um verschiedene Kosmetikprodukte, die ich seit Beginn der Schwangerschaft benutze (ich bin nun in der 29. SSW). Meine Frauenärztin meinte auf Rückfrage zu Beginn der Schwangerschaft, ich müsse bzgl. der Kosmetik auf nichts Besonderes achten, außer darauf, im ersten Trimester aufs Haarefärben zu verzichten. Auch in meinen Büchern gab es lediglich Hinweise bzgl. Salicylsäure und Vitamin A, auf das man achten solle. Ich habe mir diesbezüglich also eher weniger Gedanken gemacht.
Nun bin ich allerdings auf die Parabene gestoßen, die hormonell wirksam sein sollen und wohl gerade männliche Föten (ich bekomme einen Sohn) in der Entwicklung schädigen können. Daraufhin habe ich festgestellt, dass in mindestens vier(!) meiner Gesichtskosmetikprodukte (Waschgel, Gesichtswasser, Tagescreme, Abschminkcreme) ein oder mehrere Parabene enthalten sind. Ich benutze diese wie gesagt schon seit Beginn der Schwangerschaft.
Bei der Beantwortung einer anderen Frage meinten Sie, im Handel erhältliche Kosmetik sei unbedenklich, aber gilt dies auch, wenn sich entsprechende Produkte häufen?
Ich mache mir große Sorgen, meinem Kind geschadet zu haben und ärgere mich sehr, mich nicht früher entsprechend informiert zu haben - wobei ich annahm, die Aussagen meiner Ärztin wie meiner Bücher seien verlässlich genug. Wie hoch schätzen Sie das Risiko einer Schädigung ein?
Danke schon einmal für die Antworten!
Beste Grüße,
Kamikatze3010
von
Kamikatze3010
am 18.09.2017, 16:25