Ich bin total verzweifelt.
Unser Sohn, 3 Jahre, ist heute vier Wochen im Kindergarten. Bereits gestern und vorgestern hat er zwei Kinder gebissen und heute wieder viermal. Trotz Ermahnungen von Seiten der Erzieherin und von mir. Jetzt hatten wir ein Gespräch mit der Leiterin. Nächste Woche hat er noch Gelegenheit sich zu bessern, andernfalls muß er mit Konsequenzen rechnen. Die Leiterin meinte, er würde für sein Altern viel zu selbstsicher auftreten, als das er müßte. Er benimmt sich als, wenn er schon Jahre dort wäre. Dann fragte sie, ob er Zuhause sich auch auffällig benehmen würde. Das ist aber nicht der Fall. Er ist wohl sehr selbstbewußt, aber wir lassen nicht alles durchgehen. Mit seiner kleinen Schwester, 1 Jahr, geht er meist auch vorsichtig um und sagt mir dann, er passe schon auf sie auf.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ist er noch zu jung für den KiGa? Es wäre für ihn auch keine Strafe Zuhause zu bleiben. Da hätte er auch nichts dagegen.
Wer weiß Rat?
Anne
Mitglied inaktiv - 19.09.2003, 14:00
Antwort auf:
Unser Sohn beißt sich durch
Hallo Anne
Ihr Sohn wird aus einer Unsicherheit heraus beißen um dennoch zu zeigen, dass er "Macht" hat. Da wird es gar nicht weiterhelfen, ihm das Beißen zu verbieten oder ihn sogar zu bestrafen. Vielmehr sollten sowohl Sie als auch die Erzieherin immer wieder seine (wirklichen) Stärken hervorheben, ihn leicht zu lösende "Aufträge" erledigen lassen um ihn vor der Gruppe loben zu können.
Ihr Sohn wird auf diese Weise fühlen, dass er in der Gruppe "etwas wert" ist und muß sich nicht mit Beißen in den Vordergrund stellen um Beachtung zu finden, wie er Sie im Elternhaus beinahe automatisch erhält.
Sonntägliche Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 21.09.2003
Antwort auf:
Unser Sohn beißt sich durch
Hallo!
Die Meinung der Kiga-Leiterin hat mich gelinde gesagt erstaunt, wenn nicht gar erschüttert: Was meint sie denn damit, dass er "für sein Alter zu selbstsicher" auftreten würde? Da sträuben sich einem ja die Nackenhaare, wenn man so was hört! Außerdem bin ich persönlich der Ansicht, dass ein Kind, das in einer Konfliktsituation andere Kinder beißt, eher eine hilflose Reaktion zeigt, um sich zu behaupten...
Soweit zum "pädagogischen" Urteil der Leiterin. Was für Konsequenzen hat sie sich denn vorgestellt? Ich fände es sinnvoll, ihm klar zu machen, dass er für eine Weile nicht mit den anderen spielen kann, wenn er ihnen weh tut. Hatte sie so etwas gemeint?
Mal schauen, was Frau Schuster zum Thema meint...
Mitglied inaktiv - 19.09.2003, 21:10
Antwort auf:
Unser Sohn beißt sich durch
da möchte ich mich gerne anschliessen, denn unter dem beiss-problem leide ich auch schon seit mittlerweile 4, 5 monaten. der besuch eines spielplatzes wird mir immer
unangenehmer. meine tochter ( 2 jahre nächste weihnachten)
beisst ständig andere kinder. meist ist eine "ursache" vorhanden, etwa streit um
ein spielzeug, nicht immer. oft ist auch müdigkeit ein
auslöser. gestern war sie im bällchenbad, grössere buben
haben sie mit bällchen beschossen. sie hat das regungslos
über sich ergehen lassen, bis die buben weiterzogen, hat
dann aber den nächst besten (kleineren) buben am arm
gepackt und zugebissen. heute waren wir ab spielplatz, oben
auf der rutsche sitzt ein grösserer bub und rutscht nicht
herunter, schubst meine tochter ein wenig, die schon auf
der leiter oben angekommen war. wieder zugebissen, der bub
ist dann mami-brüllend heruntergerutscht. ein grossteil der
mütter macht ein riesen gezeter, ich traue mich schon gar
nicht mehr unter kinder. heute habe ich mich belehren
lassen dürfen, dass auch das sitzen-bleiben auf der rutsche
kein "grund" ist, zuzubeissen, das leuchtet mir schon ein,
aber wie erkläre ich es meinem kinde ????
dazu muss ich noch erwähnen, dass sie, da von geburt an
gross und stark, ein wenig "körper-dominiert" ist, soll
heissen, dass sie nur am herumwuseln ist, kaum ruhig sitzen
kann, überall dabei, wild rumtoben, schneller, höher,
weiter. bücher-anschauen wurde erst mit 1 1/2 jahren
interessant, wortschatz so gut wie null. sie versteht
zwar "aufforderungen" (was natürlich nicht heisst, dass sie
es tut), spricht aber nur mami, papi, ja, nein, katze,
gacki, auf. ich wollte das nur erwähnen, damit ich jetzt
nicht als ratschlag erhalte, ich muss "mit ihr ernst
darüber reden", denn davon sind wir weit entfernt.
ach ja und den gängigen rat des "zurückbeissens" habe ich
auch schon versucht, das hat sie zum kichern gebracht,
obwohl ich doch zumindest so fest zugebissen habe, dass
mein zahnabdruck zu sehen war.
vielleicht meldet sich jemand, der ähnliches mitgemacht
hat. es wäre mir auch schon leichter zu wissen, dass es
auch anderen so ergeht. ich fühle mich am spielplatz wie
eine aussätzige, nicht ganz zu unrecht, denn freundinnen haben
mir schon berichtet, was ander mütter hinter mir für
meldungen loslassen.
sie versteht die ganze aufregung nicht, manchmal muss sie mitweinen, wenn ein gebissenes kind zu brüllen beginnt, oft scheint sie nur interessiert zuzuschauen. dann dreht sie sich um und spielt weiter. wenn ich mit ihr darüber sprechen möchte, etwa du sollst nicht beissen, sei doch lieb zu den anderen kindern,.... scheint sie mir gar nicht zuzuhören.
ich kann doch nicht zu hause bleiben, ausserdem macht es
meiner tochter soooo viel spass am spielplatz.
Mitglied inaktiv - 20.09.2003, 00:25