Frage: Wutanfälle von Sohn 2 1/2 j

Guten Morgen Dr. Posth Wir haben 2 1/2 Jahre alte Zwillingsjungs.Seit einer Woche hat einer unsere Söhne starke Wutanfälle.Sie gehen meist wegen einer ganz kleinen Kleinigkeit los. Dann krampft er und Schreit, wenn wir das tun was er in diesen Moment des Anfalls wünscht (tragen und an einen Punkt im Zimmer gehen, den er zeigt )ist Ruhe.Er schickt uns dann durch die ganze Wohnung. Es ist extrem anstrengend da meist sein Zwillingsbruder es mitbekommt und dann auch getragen werden will.Nun aber unsere Frage:sollen wir denn wirklich mit ihm auf den Arm durch die Wohnug laufen nur das er ruhig ist u seinen Willen hat? Im Kindergarten passierte es auch schon einmal.Wir können ihn nicht ablenken oder mit ihm reden o.singen.Wenn wir ihn liebevoll kuscheln (statt tun was er will), krampft er, wird knallrot, schreit Aua, ist schweißgebadet bis er sich beruhigt und dann ein ganz liebes Kind wieder ist.Wie verhalten wir uns da richtig? Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von isLinel am 03.12.2012, 08:38



Antwort auf: Wutanfälle von Sohn 2 1/2 j

Hallo, wie hat es denn mit der Ablösung in den KI-ga geklappt und seit wann gehen Ihre Kinder dorthin? Plötzliches sehr aggressives oder stark regressives Verhalten bei Kleinkindern ist Zeichen einer psychischen Überlastung und damit verbundenen Entwicklungskrise. Harte Ablösung im Ki-ga/Ki-ta ist ein häufiger Grund für solche Krisen. Über das Steuern seiner Eltern gewinnt das Kleinkind Kontrolle über das Geschehen in seiner Umwelt zurück, wodurch es auf seinem Wege zum Selbst gestärkt wrd. Da der Erwerb des Selbst (Ich-Bewusstsein) aber ein entscheidendes Etappenziel im Leben des Menschen ist, sollten die Machtbedürfnisse des Kleinkindes nicht einfach unterdrückt werden. Besser ist es, sie günstig auszubalancieren mit den eigenen Entscheidungen über das Alltagsgeschehen im Kinderleben. Also bis zu einem gewissen Grade, muss der Wille des Kindes Berücksichtigung finden. Steckt das Kind aber erst einmal im Trotz drin, will oder kann es sich daraus auch nicht gleich befreien lassen. Da muss man dann geduldig abwarten, bis das Kind Versöhnungsbereitschaft signalisiert oder man selbst diese Bereitschaft auslösen kann. Denn sonst eskaliert nur der Machtkampf.Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.12.2012



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