Hallo Herr Dr. Posth, meine To. ist 10 1/2 Mo., sehr lebhaft, ausdrucksstark. Beim Zusammentreffen mit befreundetem Mädchen, das 18 Mo, einen Kopf größer und 4 Kilo schwerer ist, passiert Folg.: das grössere Mä. nimmt ihr jedes Spielzeug weg; es schlägt, kratzt, kneift sie und tritt auch noch nach ihr, teilweise ohne ersichtlichen Grund. Meine To. kämpft zwar einige Male um ihre Spielzeuge, aber verständlicherweise bleibt sie unterlegen, dann weint sie. Später reicht der bloße Anblick des anderen Mädchens, sie weint drauf los. Nun weiss ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Arg eingreifen will ich nicht, aber ich kann auch nicht zulassen, dass meine To. verprügelt wird.Und wenn sie weint, tröste ich sie, sie ist ja bestimmt unheimlich verunsichert in ihrer Person. Zugegebenerweise weise ich das andere Mädchen auch Mal zurecht. Ist es OK so oder mache ich es falsch? Ist diese Agression des grösseren Mädchens normal? Vielen Dank für Ihre geschätzte Antwort! Ilona
Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 00:26
Antwort auf:
Wie verhalten?
Stichwort: Spiel
Liebe Ilona, Säuglinge und auch noch Kleinkinder bis mindestens 1 Jahre zeigen noch kein soziales Spiel. Das heißt, entweder spielen sie nebeneinander her und jedes Kindes beschäftigt sich mit seinen dingen, oder sie "zanken" sich um die Spielsachen und Gegenstände. Dabei "gewinnt" natürlich das stärkere Kind und das unterlegene Kind muss sich fügen. Oft geht das gut, je nach Veranlagung der Kinder. Aber wenn ein Kind besonders rabiat ist und schon aggressive Tendenzen entwickelt (wie bei Ihnen das ältere Mädchen), kommt es zum Konflikt. Das unterlegene Kind bekommt regelrecht Angst vor dem größeren und zieht sich von diesem zurück.
Als Mutter können sie bei Kindern in dieser Altersklasse wenig machen. Die Kinder verstehen noch nicht, was gerecht wäre, und Rücksichtnahme und Sich zurückhalten sind noch Fremdwörter. Auch können Sie das andere Kind nicht erziehen, das müsste wenn, dessen Mutter übernehmen. Aber unter 2 Jahre geht auch nur eindringliches Ermahnen, Ablenken, die Kinder trennen, oder von Ihnen gelenkter Tausch, soweit es die Kinder schon akzeptieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.08.2009