S.g. Dr.Posth,
T. 7 M. hat im 5. M. auf Stufe 2-3 gefremdelt (KG u fremde Menschen, aber nur wenn er dort auf dem Arm), im 6. Mo schlagartig damit aufgehört und guckt nur noch skeptisch. Von meinem Arm aus lächelt sie jeden an und möchte in Interaktion treten. Gebe ich sie jmd auf den Arm, schaut sie rückversichernd zu mir, bleibt ruhig, schaut aber skeptisch. Das letzte Fremdeln Stufe 3 war bei KG und da konnte ich nicht adäquat darauf eingehen, da mich KG nicht ließ und meinte ich erzöge mir eine Diva. Leider hatte ich in diesem Moment nicht nötige Power um entgegen zu halten so kam es etwa zu 45 Min Panikgeschrei. Seitdem fremdelt sie nicht mehr auf Stufe 3, sondern nur noch Stufe 1 w.o. beschrieben. Nun ist meine Sorge, dass sie 'gelernt hat', dass es nichts bringt zu fremdeln und vermeidet es nun ihre Gefühle zuzulassen.
2. Habe ich gehört, dass Handlungskompetenz sich in den ersten 3 Lebensjahren entwickelt . Wenn ja, wie kann man diese fördern?
Danke, bin Fan Ihrer Bü
von
bebe.bluna
am 05.03.2012, 07:13
Antwort auf:
Wechseln Fremdeln Stufe 3 auf 1?
Hallo, das Fremdeln verläuft selten durchgängig und immer in derselben Ausprägung. Stimmungen spielen dabei eine Rolle und auch natürlich Angstzustände wie z.B. bei einer wenig einfühlsamen Krankengymnastin. Allerdings hat diese auch eine schwierigen Part, weil sie sich in kurzer Zeit dem Kind nähern muss und es zu unliebsamen Verhaltensweisen veranlasst. Das Fremdeln steht immer in einem Wechsel mit der Neurgier auf den Fremden. Einerseits fürchtet das Kind den Kontakt mit dem Fremden, andererseits will es ihn in gebührenden Abstand aufrecht erhalten. Bei sponater Sympathie kann sich das Kind oft nicht entscheiden, ob es auf den Fremden ablehnend oder kontaktsuchend reagieren soll. Wie gesagt, das Fremdeln varriiert und lässt ohnehein im 2. Lebensjahr nach. Eine Vermeidung käme nur dann zustande, wenn die Hilferufe des Säuglings von der Bindungspersonen dauernd ignoriert würden. Sie aber reagieren einfühlsam und verständig und damit richtig. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.03.2012