Frage: Vater wird sterben

Hallo Hr. Dr. Posth! Ich hatte Sie im August letzten Jahres schonmal um Rat gebeten. Da ging es um den Besuch eines 2-jährigen auf Intensiv. Leider hat sich die Situation bei meinem Mann so verschlechtert, das er in den nächsten Wochen/Monaten sterben wird. Er war bis auf 5 Wochen nun etwas über 1 Jahr im Krankenhaus. Unser Sohn wird nächsten Monat 3 und hat diese schwere Situation bisher absolut toll mitgemacht. Er war einige Male auf Intensiv dabei wenn mein Mann ein Einzelzimmer hatte und hatte absolut keine Ängste. Auch jetzt ist er regelmäßig zu Besuch in der Klinik und freut sich richtig auf die Besuche bei seinem Papa. Er ist sehr aufgeweckt und kontaktfreudig. Ist gerne bei den Großeltern und kommt im August in den Kiga. Wie kann ich unserem Kleinen erklären was in den nächsten Wochen passieren wird? Außerdem wäre es der Wunsch meines Mannes nochmal nach Hause zu kommen. Ist das vertretbar wegen dem Kleinen? Wir würden ihn gerne zu Hause pflegen. Was ist richtig? Viele Grüße!

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 21:17



Antwort auf: Vater wird sterben

Hallo, das Thema Geburt und Sterben zu Hause in Bezug auf Kleinkinder wird sehr unterscheidlich beurteilt. Vermutlich spielen immer sehr persönliche Erfahrungen bei den Empfehlungen eine große Rolle. Die reichen nun von sehr gut bis unmöglich. Es hängt hauptsächlich mit dem Geburts- und Sterbevorgang zusammen. Geht alles undramatisch ab und sind auch die begleitenden Personen sehr gefasst, gibt es auch für das Kind keine großen Risiken. Aber das weiß man im Einzelfall nicht genau, und dann kann ein solches Erlebnis auch zu einem großen Traume für das Kind werden. Ich persönlich wäre da immer sehr zurückhaltend und würde diese entscheidenden Lebensprozesse nur dann eineem Kleinkind zugänglich machen, wenn es ständig begleitet wäre und wenn gesichert wäre, dass kein Drama geschieht. Ansonsten würde ich immer, so schön es sich auch anhört, im Kreis der Familie zu gebären oder zu sterben, von der Anwesenheit von Kindern abraten. Unabhängig davon möchte ich Ihnen auch mein persönliches Beileid für die Entwicklung des Geschehens aussprechen und wünsche Ihrem Mann einen ganz erträglichen Übergang. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.06.2008



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