Hallo,
ich bin etwas verunsichert über die Trennungsangst meiner Tochter. Sie ist jetzt 9 Monate alt und fremdelt schon sehr lange. So bald ich mich von ihr wegbewege fängt sie zu wimmern an und krabbelt mir nach. Es reicht ihr auch oft nicht mich nur im Sichtfeld zu haben, sie muss ganz nah an mir dran sein. Papa wird schon akzeptiert, aber sonst kann keiner auf sie aufpassen. Auch Oma nicht, die sie 1x in der Woche sieht. Soll ich sie öfters mal alleine im Raum lassen und nach ein paar Minuten wieder zurückkehren um ihr so zu zeigen, dass ich immer wieder komme oder soll ich ihr die Nähe geben die sie braucht? Ich bin verunsichert wie ich mich verhalten soll, damit ich es nicht noch schlimmer mache als es ist.
Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 10.03.2008, 14:20
Antwort auf:
Trennungsangst
Hallo, was Ihre Tochter im Moment zeigt, hat mit Trennungsangst noch nichts zu tun. Sie zeigt das alterstypische Anhänglichkeitsverhalten, das mit den ersten Schritten zur Loslösung einhergeht (s. gezielter Suchlauf). Sie sollten also Trennung keinesfalls erzwingen, sondern sich zuverlässig immer wieder auffinden lassen. Denn Sie stellen für ihre Tochter bei den allerersten Schritten in die Unabhängigkeit die sichere Basis dar. Und die dürfen Sie nicht gefähren. Sondern lösen sie später vielleicht Trennungsangst aus. Allerdings müssen Sie das aktive Entfernen Ihrer Tochter auch zulassen und sie darin ermuntern. Denn schließlich soll die Loslösung ja bald beginnen. Die starke Ängstlichkeit, die Sie bei Ihrer Tochter feststellen, ist einstweilen nur eine Veranlagung. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.03.2008