Frage: Trauer

Wie gehen Kinder mit Trauer um? Mein Sohn ist 3 3/4, seit ein paar Wochen geht es seiner Oma sehr schlecht und sie wird bald sterben. Sie wohnt weiter weg, aber er merkt, daß wir dort mit ihm kaum noch hinfahren. Seit ein paar Tagen mag er nicht mehr allein (ohne Erwachsenen) bei uns daheim in einem Zimmer sein, vorher kein Problem. Wenn wir rausgehen, ruft er uns zurück oder kommt hinterher. Bislang ging er gerne in den Kiga, konnte aber wegen einer Erkältung zwei Tage nicht hin, und nun weigert er sich weiterhin (mit dem Hinweis, ein anderer Junge würde ihn immer ärgern, laut Erzieherinnen stimmt das nicht). Er klammert generell wieder mehr in allen Situationen, will auf den Arm, an die Hand... Zeigt er so die Verlustängste, die durch das Sterben der Oma in ihm ausgelöst werden? Hat er eine Ahnung, daß mit uns sowas auch passieren kann? Wie kann ich ihm helfen? Dank und Gruß, Silke

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 08:25



Antwort auf: Trauer

Liebe Silke, Kleinkinder haben aufgrund Ihrer geistigen Entwicklung noch keine Vorstellung von einem Sterbenmüssen und dem endgültigen Ausscheiden aus dem Leben. Und solange ein Mensch noch lebt und erreichbar ist, besteht für ein Kind unter 4 Jahren noch nicht die Möglichkeit eine zukünftigen Tod dieses Menschen sich auszmalen. Meiner Ansicht muß es andere Gründe haben, warum Ihr Sohn sich im Moment so regressiv verhält. Regressiv heißt, daß er Verhaltensweisen wieder an den Tag legt, denen er eigentlich längst entwachsen sein sollte. Ich vermute das Problem mehr im Ki-ga, wofür ja auch sein konkretes Verhalten spricht. Sprechen sie einmal mit Erzieherinnen, was sich im Ki-ga vielleicht geändert hat. Oder was sich vielleicht versteckt zugetragen haben könnte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.03.2006



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