Frage: Tod

Lieber Herr Dr. Post, ich möchte gerne wissen, wie ich meinem Sohn (3 Jahre und 4 Monate) am besten den Tod seines Bruders erkläre, der 4 Monate vor seiner Geburt im Alter von 2 Jahren an einer Sepsis gestorben ist. Wir sprechen sehr viel von ihm und sehen gemeinsam Fotos an, gehen auf den Friedhof und zünden dort immer gemeinsam eine Kerze an. Wir haben ihm bisher erklärt, dass sein Bruder im Himmel ist, und von dort aus auf ihn und seinen kleinen Bruder aufpasst. Mit dieser Erklärung war er auch lange Zeit zufrieden. Nun möchte er aber vermehrt wissen, warum er denn im Himmel ist. Ich habe den Rat bekommen ehrlich zu sein, und ihm zu sagen, dass sein Bruder krank war. Ich möchte aber nicht, dass Krankheit etwas negatives für ihn wird, und er sich jedesmal wenn er oder sein kleiner Bruder krank werden, sich fürchtet auch in den Himmel zu kommen. Können Sie mir einen Rat geben, wie man so etwas am besten erklärt, ohne dass Krankheit und Tod zu negativ besetzt werden. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 13.10.2008, 10:58



Antwort auf: Tod

Stichwort: Thema Tod Hallo, es ist immer sehr schwer, zum Thema Tod (s.a. gezielter Suchlauf) individuell zu raten, da die Familien damit sehr unterschiedlich umgehen und religiöse wie weltanschauliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind. Ganz allgemein gesagt gilt, dass man für alle Erklärung den Kindern je nach Alter sehr einfache Bilder anbieten muss, und es immer zu vermeiden hat, unnötige Angst und Verunsicherung zu schüren. Solche Erklärungen wirken dann manchmal banal und dem Thema nicht angemessen, aber das Kleinkind hat noch einen völlig unbefangen Umgang mit der Vergänglichkeit des Menschen und versteht nur soviel wie endgültige(?) Trennung. Also: "der oder die kommt nicht mehr wieder". Aber schon auf die Frage, wo diese Person jetzt ist, kommen dann ganz verschiedene Erklärungsversuche aus jeder Familie. Jeder muss also für sich entscheiden, was er dazu erzählt. Der angeblich Ort darf natürlich auch der Himmel sein. Krankheit als Ursache für Tod kann man relativieren. Man kann sagen, dass es ganz schlimme Krankheiten gibt, die das Leben eines Menschen bedrohen und ganz harmlose, die man mit ein paar Medikamenten oder gesundem Leben beseitigt. Man kann auch immer gleich die Beruhigung anfügen, dass solche ganz schlimmen Krankheiten nur ganz selten auftreten und sicher nicht bei dem, dem man es erklärt. Viele Grüße und mein aufrichtiges Bedauern zum Sterben Ihres ersten Kindes

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.10.2008



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