Frage: Teilen

Hallo Dr. Posth, vielen Dank für Ihre beruhigenden Worte von letzter Woche, Papa ist nun wieder zu Hause und wird erst in 2 Wo wieder arbeiten gehen, so dass er sich weiter als Loslösungsvorbild anbieten kann, Tochter ist wieder überglücklich und ausgeglichen. Ich hoffe, das bleibt nun so... Mich beschäftigt nun, wie man in folgender Situation richtig reagiert. Wir treffen uns ca 1x Wo mit einer Freundin und deren Sohn. Beide Kinder sind 19Mo alt. Nun passiert es von zeit zu zeit, dass eines der Kinder „sein“ Spielzeug nicht abgeben will und darum gestritten wird. Wir möchten darauf gern entwicklungsgerecht eingehen und nicht einfach schimpfen und die Sachen wegnehmen, da die Kinder derzeit ja offenbar entdecken, dass es Dinge gibt, die ihre sind. Wie reagiert man hier, wenn der Streit zu heftig wird? Kann man schon verhandeln/tauschen? Meist nehme ich auch Spielzeug meiner Tochter mit, damit der andere Junge nicht nur von „seinem“ abgeben muss – ist das auch ein Weg?

Mitglied inaktiv - 11.02.2008, 01:43



Antwort auf: Teilen

Stichwort: Tausch als Sozialisationsprinzip Hallo, bis etwa 4 Jahre haben Kleinkindern keine Vorstellung davon, was Besitz bedeutet und dass Wegnehmen unrechtmäßig ist. Sie gehen davon aus, dass das, was sie gerade begehren und dass, was Ihnen nützlich erscheint, auch einfach zu nehmen ist und gleich ihnen gehört. Da die Aneignung von begehrten Gegenständen auch zugleich ein positives Attribut ist (wer etwas hat, ist auch wer), entsteht natürlich sofort massiver Protest, wenn diese begehrte Spielzeug ihnen wieder weggenommen wird (und vieleicht sogar dem Rivalen übereignet wird). Der Tausch von Gegenständen ist eine gute Möglichkeit, dass Eigentumsproblem aus dem Weg zu räumen. Nur scheitert es häufig daran, dass in dem Moment, in dem das Kind sein Spielzeug abgibt, um dasjenige des Anderen zu bekommen, plötzlich das eigene doch für wertvoller erachtet als das andere. Und schon gibt es wieder Protest. Für solche Fälle hat man am besten noch einen "Joker" dabei, den man dann als Trost anbieten kann (möglichst ohne dass das andere Kind das mitbekommt). Der "Joker" muss natürlich auch einigermaßen attraktiv sein. Das ist Diplomatie im Kleinkindalter und Sie als Eltern sind die Attachés. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.02.2008



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