Ich mache mir etwas vorwürfe und sorgen :-(
Ich lasse mein Kind (4 1/2 Monate) Normalerweise nicht schreien. Jedoch, und das war relativ am Anfang, das macht sie Sache noch schlimmer, hab ich sie einmal schreiben lassen, weil mir von allen seiten dazu geraten wurde. ich weiß das ich selbst schuld bin das ich mich überhaupt berirren lassen habe. Aber kann dass das urvertaruen so schädigen das man es nicht wieder gut machen kann? ich fühle mich so schlecht deswegen, sie war erst wenige wochen alt... :-(
Außerder frage ich mich ob es das Vertrauen auch schädigt wenn mein Kind bei den U Untersuchungen so lange schreit bei der Untersuchung/impfung?
Sie schrieben außerdem das schrein ungesund ist, kann sie davon jetzt einen gesundheitlichen schaden genommen haben?
Danke für ihre Antwort!
Lieben gruß von einer Besorgten mama die eigentlich ihr kind nicht schrein Lässt und das auch nie mehr machen würde
Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 00:41
Antwort auf:
Schreien gelassen - schlechtes Gewissen und Sorge
Stichwort: Bindungssicherheit
Hallo, nein, einmal schreien lassen (auch wenn es etwas länger ist) verusacht noch keinen psychischen Schaden. Wäre das so, dann hätte die Menschheit nie überlebt. Ich lege immer wieder wert darauf, dass das Bindungsergebnis am Ende des 1. Lebensjahres eine "Nettobilanz" ist zwischen allen guten und allen schlechten Einflüssen. Das Gesamtresultat sollte immer so sein, dass die guten Eindrücke und positiven Einflüssen die negativen überwiegen. Allein darauf kommt es an.
Allerdings können schwerwiegende Traumatisierungen die Nettobilanz erheblich ins Negative kehren, so dass man neben der Häufigkeit von Unterlassungen der Bedürfnisbefriedigung auch die Stärke der einzelnen Missachtung im Auge behalten muss.
Vor allem haben alle Eltern die Chance, durch einsichtiges Denken und Handeln die entstandenen negativen Auswirkungen durch jetzt positive Einflüsse wiedergutzumachen. Je früher das geschieht, desto besser.
Genauso verhält es sich mit den negativen Belastungen in der kinderärztlichen Praxis. Impfungen und unangenehme Untersuchungen werden dann gut verschmerzt, wenn der Arzt/die Ärztin ansonsten zugewandt und verständnisvoll mit dem Kind umgeht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.12.2010