Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn (wird diese Woche 1 Jahr alt) steckt alles in den Mund und beisst wie ein Biber an den Sachen herum. Ich weiss, dass diese orale Phase für die kognitive und sprachliche Entwicklung sehr wichtig ist. Doch einige Sachen, wie z. B. Zeitungspapier, meine Schlappen od. Hundepfoten gehören nicht in den Mund und Niki wird gemahnt, dass er das nich machen darf (was er aber noch nicht versteht, weil er immer wieder probiert). Nun meine Frage (da ich viel Verschiedenes gehört habe): Geht diese Phase von alleine vorbei, wenn ja, wie lange dauert sie, oder muss man den Kindern beibringen, die Sachen nicht in den Mund zu stecken?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 12.11.2007, 12:41
Antwort auf:
Orofaziale Phase
Hallo, die sog. orale Phase geht tatsächlich im Laufe des 2. Lebensjahres irgendwann vorbei. Sicher spielen das Zahnen dabei noch eine wesentliche mitgestaltende Rolle. Und das Zahnen verläuft individuelle etwas unterschiedlich. Der Rest ist erzieherische Aufgabe im weitesten Sinne. Entweder man lässt das Kind freizügig gewähren oder man schränkt es etwas ein. Sicherlich gibt es Dinge auf der Welt, die nicht in einen Kindermund gehören. Da sollte man natürlich einschreiten und zwar weniger, in dem man das Kind groß ermahnt als vielmehr, in dem man die "Abscheu" vor dem Mundkontakt damit mimisch und gestisch kundtut und vielleicht noch ein herzliches "Bäh" dazu sagt. Die Kinder erfahren dabei, was sie nicht sollen und richten sich mit der Zeit danach. Am Anfang ist es hauptsächlich Beaufsichtigung soweit möglich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.11.2007