Hi,
meine Tochter 3 1/4 Jahr ist seit ca. einem Jahr Tag und Nacht trocken. Nun fing sie vor ca. 2 Monaten an, jede Nacht wieder einzupullern und sie wacht nachts immer weinend auf: Mami ich hatte Dich verloren-du warst weg. Kam der Papa um sie zu beruhigen ging es bloß: geh weg, ich kann dich nicht leiden...
Vor vier Wochen fuhr ich mit meiner Tochter zur Kur. Drei Wochen lang ein traumhaftes Kind. Ich war Tag und Nacht mit ihr zusammen. Nachts keine Probleme, Tags keine Probleme. Ich habe mein Kind gar nicht wiedererkannt. Ich habe diese Wochen richtig mit ihr genossen.
Jetzt sind wir eine Woche wieder da und es ging gleich wieder los. Einpullern und nachts weinend aufwachen, weil sie mich verloren hat...
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich mit ihr zum Psychiater? Ich gehe ganztags arbeiten. Bin von 6 - 17 Uhr ausser Haus. Ausserdem bin ich schwanger (4 Monat), aber davon weiß sie noch nichts. Ich denke, dann würde alles noch schlimmer werden.
MfG
Bütti
Mitglied inaktiv - 11.12.2006, 09:18
Antwort auf:
Nur eine Phase?
Hallo, Ihr Tochter scheint noch sehr stark auf Sie als die Mutter fixiert zu sein. Das bedeutet, daß sie in der Loslösung noch nicht richtig vorangekommen ist. Für die Loslösung ist aber der Vater als neue Bezugsperson zuständig und zu dem hat sie keine gute Beziehung. Was ist der Grund? Ein tiefenpsychologisch orientierter Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut würde diese Problem zu lösen versuchen. Denn daran scheint es zu hängen. In den Träumen spielt Ihre Tochter wahrscheinlich Loslösungssituationen durch und erlebt dabei Angstgefühle, ihre Mutter zu verlieren. Ist aber ein einfühlsamer Vater als Loslösungsvorbild vorhanden, werden diese Ängst schnell verschwinden. Höchstwahrscheinlich wird dann auch das Einnässen verschwinden, das man als echtes Wiedereinnässen deuten müßte. Das Entscheidende ist also die Bereitschaft Ihres Mannes, seine Aufgabe als Vater bereitwillig anzunehmen und sich um seine Tochter liebevoll zu bemühen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.12.2006