Frage: mutter-kind-bindung

schade ich meinem sohn, weil ich ihn mit knapp 3 j noch stille, er in meinem bett schläft, er noch nie woanders übernachtet hat, ich ihm keine grenzen setze, außer bei gefahren oder wenn er meine massiv überschreitet (z. b. wenn er mich ins gesicht schlägt, erkläre ich ihm im ruhigem, aber bestimmten ton, dass ich das nicht möchte! konsequenzen setze ich nicht durch und drohe sie auch nicht an)???? mir wird von allen möglichen leuten (verwandtschaft, kollegen, freunden, bekannten und ex = kindsvater) gesagt, ich solle mich nicht wundern, wenn ich ihn ein paar jahren ein völlig verzogenes kind hätte, das nur auf mich fixiert ist. mir wird vorgeworfen, ich könne ihn nicht loslassen, z. b. von seinem vater und ausgerechnet dessen tussi (ihres zeichens vollzeitmutter, die nur auf ihren kindern hockt und den ganzen tag meckert, während mein sohn seid er 2.5 jahre alt ist wöchentlich bis zu 25 h bei seiner tamu ist. absurd oder?) der kindsvater besteht übrigens darauf, dass mein sohn demnächst jedes 2. we bei ihm übernachtet. 1. will mein sohn noch nicht bei ihm übernachten (tagsüber ist er gerne dort, aber zum einschlafen braucht er mich noch) und 2. habe ich das sorgerecht und sehe nicht ein, nur weil ich mich unter druck gesetzt fühle, die interessen meines sohnes zu missachten. entschuldigen sie dr. posth, ich bin einfach nur stink sauer und verunsichert. ist die beziehung zu meinem sohn zu eng und damit ungesund, weil ich ihn aus egoistischen gründen an mich kette? ich habe übrigens im letzten drei viertel jahr 2 verschiedene männer gehabt, zur zeit den 3. darüber zerfetzen sich meine lieben mitmenschen auch das maul. manchmal hab ich richtig angst, man könnte mich beim juamt anzeigen und mir meinen sohn wegnehmen!!! ich bin drauf und dran in die stadt zu ziehen. danke fürs zulesen. ist wirklich wirr mein posting.

Mitglied inaktiv - 16.07.2003, 19:05



Antwort auf: mutter-kind-bindung

Hallo, Ihre Situation ist natürlich schon allein deshalb anders zu werten, als die übliche Dreierkonstellation mit dem Vater (Triangulierung), die auch einen wesentlichen Einfluß auf die Loslösung hat, nicht existent ist. Die Frage, ob eine Mutter Ihr Kind dann aus egoistischen Gründen an sich bindet, um dem Alleinsein zu entgehen oder die Kränkung durch die gescheiterte Beziehung auszugleichen, kann man nur in jedem Einzelfall beantworten. Es kann so sein, was ungünstig für das Kind ist, da ihm eine Rolle zugeschoben wird, für die es noch lange nicht bereit ist (Stichwort Partnerersatz), es muß aber nicht so sein (wie in Ihrem Fall?). Langzeitstillen ist bei rechtzeitigem und ausreichendem Zufüttern unproblematisch, was die körperliche Seite anbelangt. Die Gestaltung der Mutter-Kind-Dyade mit dem Ziel der Individuation kann sich aber erschwert darstellen, insb. wenn der Loslösungsprozeß von der Mutter durch Stillen unterdrückt wird. Ein letztes zu wechselnden Vaterfiguren. Diese werden sicherlich dann ein Problem für das Kind werden, wenn sich eine emotionale Bindung zwischen dem potentiellen Vater und dem Kind anbahnt. Problem dann, wenn die Beziehung zwischen Mann und Mutter nicht dauerhaft zustande kommt und das Kind in erste ernsthafte Loyalitätskonflikte gerät. Die hat es nämlich schon durch die Existenz des leiblichen Vaters, den ein Kleinkind nach der Trennung der Eltern ja höchst selten ablehnt, sondern ebenso wie die Mutter weiter liebt. Dies sind aber mehr allgemeine Anmerkungen. Vielleicht lassen sie sich ja besser vor Ort beraten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.07.2003



Antwort auf: mutter-kind-bindung

Hallo, 1. Die Bindung von Mutter und Kind kann meines erachtens gar nicht eng genug sein! 2. Solange dein Sohn nicht bei seinem Erzeuger schlafen will muß er das auch nicht. Der KV kann ihn zu nichts zwingen. 3. Ich bin auch alleinerz. und habe auch in der letzten Zeit 2 Männer gehabt und mir auch schon Sorgen gemacht man könnte sich das Maul zerreisen. Aber das ist echt noch lange kein Grund einem das Kind wegzunehmen. Mach Dir nicht zuviele Gedanken. Und wenn Du Dir vorstellen könntest in eine andere Stadt zu ziehen und dich dabei wohlfühlst (Neuanfang) dann würde ich ernsthaft drüebr nachdenken. Liebe Grüße G.

Mitglied inaktiv - 16.07.2003, 19:39



Antwort auf: mutter-kind-bindung

Hallo,hast du schon das Buch wir stillen noch schon gelesen,ICH bin ja nicht der Experte hier,aber ich kenne einige Frauen,die genauso drauf sind wie du,nur ohne schlechtes Gewissen,ob die alle gestört sind??Wenn du möchtest Mail mich an ich sende dir Links zu.LG Sylvia

Mitglied inaktiv - 17.07.2003, 22:49



Antwort auf: mutter-kind-bindung

Hallo, schwierig, schwierig... ich bin zwar nicht alleinerziehend, mein Kind ist auch erst 14 Monate alt, aber bis jetzt war es auch noch nie von mir getrennt und auch ich musste mir schon alles mögliche anhören, von wegen, dass ich mein Kind total verziehen würde und später mal die Quittung dafür geliefert bekäme.... blablabla, auf das Gerede gebe ich mittlerweile nichts mehr. Die Generation unserer Mütter ließ das Kind halt auch mal schreien ("gut für die Lungen") und auch heute noch ist dieser Glaube weit verbreitet - wenn Du Dich hier im Forum mal ein bisschen umguckst, wirst Du sehen, dass mittlerweile völlig andere Maßstäbe gelten. Zum Thema Stillen gibt's viele unterschiedliche Meinungen. Dr. Posth ist, soweit ich das beurteilen kann, ziemlich skeptisch, was das Langzeit-Stillen betrifft, da er davon ausgeht, dass sich die Loslösung schwierig gestaltet. Aber ich denke, hier im Stillforum kannst Du Dir auch Bestätigung holen. Ich kenne einige "Hippie"-Kinder, die in den 70ern geboren wurden, von ihrer Mutter bis zu 4 Jahren gestillt worden sind und keinerlei Anzeichen irgendwelcher Spätfolgen zeigen (außer einem innigen Verhältnis zu ihren Müttern). Alleinerziehenden Müttern wird ja gerne vorgeworfen, dass sie zu sehr an ihrem Kind klammern, das Kind als "Ersatzpartner" missbrauchen und somit einerseits verwöhnte Gören aufziehen, andererseits dem Kind schon viel zu viel Verantwortung für das Wohlergehen der Mutter aufbürden. Ich denke mal, dass Du selbst immer wieder reflektieren solltest, ob Du diesbezüglich auch Gefahr läufst, dem Kind zuviel zuzumuten. Wenn Du tatsächlich selbst das Gefühl hast, dass Du ihn aus "egoistischen Gründen an Dich kettest", dann würde ich schon mal versuchen, 'ne andere Schiene zu fahren (hab' aber leider keine Ahnung, wie...). Ich meine allerdings auch, dass das Kind die Sicherheit haben sollte, die unumstrittene Nummer Eins in Deinem Leben zu sein - dies sollte allerdings nicht den Hintergrund haben, dass Du ein schlechtes Gewissen wg. wechselnder Partner hast. Dazu würde ich sagen: ich hielte es für durchaus problematisch, wenn Dein Sohn jedesmal eine Beziehung zu Deinen Männern aufgebaut hat, die dann zwangsläufig wieder gelöst wird, weil Du Dich trennst. Deshalb meine ich, dass der Kindsvater ganz klar als Bezugsperson/ Vater eine wichtige Rolle spielen sollte und ich denke, Du solltest das auch unterstützen und auf keinen Fall einen offenen Krieg vor Deinem Kind mit dem Ex austragen. Wenn Dein Sohn jetzt allerdings noch nicht dort übernachten möchte, dann lass dies auch noch nicht zu! Also, vielleicht solltest Du Deine künftigen Partner tatsächlich erst mal selbst "testen", bevor Du sie Deinem Sohn als potentielle Nachfolger präsentierst, sonst wird die Verwirrung zu gross... Allerdings bin ich auch der Meinung, dass Du natürlich ein Recht auf eine neue Partnerschaft hast, und manchmal muss man halt ein paar Frösche küssen... Lass es Dir dabei gutgehen!

Mitglied inaktiv - 18.07.2003, 12:35



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