Hallo Herr Dr. Posh,
unsere Tochter (fast 2 J.) erkrankte vor 4 Mon. an schmerzhaftem Rheuma. Sie wird behandelt mit Kortison und MTX. Im gesunden Zustand trank sie 1 Fläschen Milch in der Nacht, das war ok für mich. Aber seit sie krank ist und Schmerzen hat erwacht sie nachts sehr sehr oft und verlangt nach ihrer Milch (insg.4 Flaschen die Nacht). Dadurch ist kein richtiger Schlaf möglich und die Windel läuft total aus und sie ist jede Nacht patschnass. Ist es vertretbar die Nachtmahlzeit einem kranken Kind mit dieser Medikation zu entziehen? Kann sie diesen Stress verkraften? Können Sie mir Tips geben wie ich es so schonend wie möglich ablaufen lassen kann? Sofort alles entziehen oder nach und nach weniger geben? Nur noch Wasser hab ich schon probiert, wurde aber überhaupt nicht von ihr aktzeptiert. Sie macht durch Ihre Krankenhausaufentalte sowieso gerade einiges mit!
LG Melanie
Ich bewundere Ihre Arbeit hier im Forum und möchte mich für die vielen Tips bei Ihnen bedanken!!!
Mitglied inaktiv - 30.04.2007, 06:43
Antwort auf:
krankes Kleinkind entwickelt sich wieder zum Säugling
Liebe Melanie, frühkindliches Rheuma ist eine äußerst problematische Erkrankung. Auf jeden Fall sollte man die autoaggressiven Tendenzen des Immunsystems zu unterbinden versuchen. Dazu dienen Cortison und Methotrexat. Ob gliehc auch MTX gegeben werden muß, ist allerdings Diskussionsstoff. Beide medikamente verursachen schon allein für sich Streß im Organismus, so daß mit solchen Reaktionen wie bei Ihrer Tochter zu rechenen ist. Gerade auch Störungen im Magen-Darm-Trakt sind dabei nichht unbekannt. Möglicherweise dient Ihrer Tochter im Moment auch die Milch in der Nacht noch dazu, die unangenehmen Empfindungen im Verdauungssystem abzumildern. Vielleicht gelingt es Ihnen aber, schrittweise die Milchmahlzeiten in der Nacht auf 3 und dann 2 Mahlzeiten herunter zu dosieren. Dann sollte Ihre Tochter unbedingt bei Ihnen im Zimmer schlafen, auch damit Sie immer schnell mit alternativen Beruhigungsangeboten zur Stelle sind, und die Milch zunächst abwenden können. Ihre Tochter braucht Sie jetzt in besonderem Maße. Mit dem Erfolg, werden die Medikamente ja wieder reduziert oder auch abgesetzt. Alles Gute und viele Grüße und auch danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 30.04.2007