Könnte ich eine Symbiose auch selbst lösen?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Könnte ich eine Symbiose auch selbst lösen?

Hallo Herr Posth. Danke fuer die schnelle Antwort. Ich hatte letzte Woche ein Elterngespraech im Kita. Die Erzierhin hat meinen Sohn sehr gelobt, da er aus sich heraus kommt und auch Kontakt zu anderen Kindern sucht. Jedoch meint sie, dass wir uns in der Symbiose befinden. Er will aus dem helfenden nicht heraus. Er ist mal schuechtern und traut sich nichts zu und mal total uebermuetig und zappelig. Sie sagte er spielt auch sehr wild. Er schwappt von dem einen Extrem ins andere. Er haelt auch selten Distanz. Was kann ich tun? Seine alte Erzieherin hat Heilpaedagogik vorgeschlagen. Seine jetzige meinte, wir sollten das naechste Kita Jahr abwarten. Der Vater steht der Losloersung von mir leider selten zur Verfuegung, da er wenig Verantwortung uebernehmen moechte. Kann ich die Symbiose auch selbst loesen. Ich bringe ihn auch oefter zu seinem Grossvater als maennliches Vorbild. Sobald ich in der Kita auftauche, haengt er an mir. Seine Beziehung ist zurzeit ambivalent zu mir.

Mitglied inaktiv - 20.06.2011, 14:06

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Antwort auf: Könnte ich eine Symbiose auch selbst lösen?

Hallo, was die Erzieherin mit Symbiose meint, ist wahrscheinlich in etwa das, was ich Ihnen in meiner letzten Antwort zu erklären versucht habe. Die Tatsache, dass Ihr Sohn in seinem Verhalten noch so "hin und her schwappt", hat damit zu tun, dass seine Selbstkonstruktion noch sehr unfertig ist. Das wiederum hängt mit der schleppenden Loslösung zusammen. Aber Sie können Ihren Sohn jetzt nicht einfach von sich aus loslassen. Er braucht erst die zweite Bindungsperson, den Vater (oder eine Person, die ihn ergänzt oder vertritt), als verlässlichen Partner, der ihn auffängt. Wenn das besser klappt, ändert sich auch sein Verhalten im Ki-ga zum Besseren. Heilpädagogik ist meines Erachtens der falsche Ansatz. Es geht um reine Psychologie. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.06.2011

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