Sehr geehrte Dr posth,unser Sohn 26monate geht seit Mai in die Kita,sanfte eingewöhnung im April,im Mai kam unser zweites Kind zur Welt.seit den Sommerferien weint der Grosse sehr stark,wenn ich ihn in kindi bringe,laut Erzieherin 5 min,dann nichtmehr,wenn mein Mann ihn bringt,weint er garnicht,er sagt auch,will nicht in kindi u weint,beim Schuhe anziehen,,wenn ich ihn abhole,rennt er mir entgegen lachend u will sofort heim,wenn mein Mann ihn holt u er sieht mich zuhause rennt er vor mir lachend weg.Mittags erzählt er die ganze Zeit vom kindi,ist aber sehr anhänglich an mir.durch sein schlimmes weinen am Morgen habe ich mir schon uberlegt,ihn aus dem kindi zu nehmen,die Erzieherin war überrascht über meine überlegung,da sie das Gefühl hat,dass es ihm gut gefällt,2 Erzieher auf 10 Kinder.wie schätzen Sie sein verhalten ein?vielen dank!
von
Räubermichel
am 08.09.2014, 08:14
Antwort auf:
kita
Hallo, die Erzieherinnen bewerten in der Regel nur die positiven Reaktionen des Kindes, denn ihr Gefühl einer erfolgreichen Arbeit hängt davon ab. Dass ein Kind bei der Ablösung von der Mutter Probleme hat und Trennungsschmerz empfindet, wird billigend in Kauf genommen.
Ihr Sohn ist erst 2 1/2 Jahre und somit auf eine Bezugserzieherin angewiesen. Gibt es die denn? Die würde ihm den Trennungsschmerz erleichtern. Dann wäre es dann wahrscheinlich eine Sache von 2 oder 3 Minuten oder es gäbe - wie anzustreben- gar kein Trennungsproblem.
Die Väter sind, wenn sie vom Kind in der Loslösung schon gut akzeptiert sind, übrigens oft die bessere Bringeperson für den Ki-ga. Denn ihr Vorbild ist ja nicht das hängen an den Eltern, sondern das sich lösen. Immerhin ist Ihr Sohn einigermaßen ausgeglichen, wenn Sie ihn abholen, auch wenn er dabei manchmal seine kleinen Machtspiele auslebt. 1:5 als Betreuungsschlüssel ist grundsätzlich erst ab 3 Jahre angemessen, und auch da ist es noch die absolute Obergrenze. Sie müssen entscheiden, wie Sie vorgehen. Denken Sie daran, dass Ihr Sohn gerne da sein möchte, wo auch sein kleines Brüderchen ist. Vielleicht gönnen Sie ihm dieses Erlebnis eine Zeitlang. Dann will er vielleicht wieder von selbst in den Ki-ga. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.09.2014