Frage: KiTa - wie Schadensbegrenzung?

Seit August geht unser Sohn in die KiTa. Er ist jetzt 15 Mon. In der altersgem. Gruppe sind 15 K. und 2 Erz. plus Springer. Die Eingew. war eine Mischung aus Berliner Modell und harter Ablösung. Ich konnte mir etwas längere Anwesenheitszeiten erkämpfen, was leider n. wirkl. ausreichend war. Er ist das zweitjüngste Kind in der Gruppe. Beim Abgeben achte ich darauf, dass die Erz. aus der Gruppe ihn entgegennimmt, aber er weint beim Abschied jedes Mal, beruhigt sich sobald ich aus dem Raum bin sehr schnell (meist < 1 min), spielt dann ausgelassen, lässt sich von den Erziehern trösten, sucht aktiv ihre Nähe ohne Klammern, isst gut, schläft mittags problemlos 1,5h. Beim Abholen freut er sich, mich zu sehen, möchte gehen, wirkt nie verstört oder ängstlich. Zuhause alles unauffällig. Ich habe Panik, dass er psych. Schaden erleidet, bin aber aus berufl. Gr. auf den Platz angewiesen. Es gibt hier k. alternat. Betreuungsmöglichkeit. Was kann ich außerh. d. KiTa tun, um ihn aufzufangen?

von JuliaA am 06.01.2014, 07:22



Antwort auf: KiTa - wie Schadensbegrenzung?

Hallo, wenn Ihr Sohn jetzt 15 Monate alt ist und seit letztem August in die Ki-ta geht, dann haben Sie ihn schon als Säugling abgeben müssen. Das ist natürlich immer bedenklich und eigentlich auch so gar nicht vorgesehen, spricht man doch von früher Fremdbetreuung erst ab 1 Jahr. Nun gibt es keine Untersuchungen darüber, ob es besser ist sein Kind noch unter 1 Jahr abzugeben oder gerade über 1 Jahr. Es gibt (s. Lieselotte Ahnert, "Wieviel Mutter braucht ein Kind?) nur ein paar für mich wenig überzeugende Untersuchungen zu diesem Thema, aber keine einzige vergleichende Langzeitstudie unter den Voraussetzungen der Validität und Realibilität, will heißen "keine zuverlässigen Ergebnisse". Die immer wieder zitierte NICHD- Studie aus den USA wird sehr kontrovers diskutiert. Bleibt wenig Überzeugendes, was für dieses Vorgehen spricht. Aber nehmen Sie das nicht als Vorwurf! Sie befinden sich, wie inzwischen sehr viele Mütter, in einer sehr ünglücklichen Zwangslage. Und Sie bekommen wenig Unterstützung hinsichtlich Ihrer Sorgen und Bedenken. Jedes Weinen beim Abgeben bedeutet Stress für das Kind (wie Sie wissen auch für die Mutter). Aber der wird in der Argumentation wegrationalisiert ("wird schon nicht schaden"). Es spricht sicherlich für das geringere Problem, wenn die Erzieherin das Kind tatsächlich beruhigen kann, wobei das ja ein Element der sanften Ablösung ist. Die Frage ist nur, wieviel Zeit hat man dem Kind gelassen, sich an die Erzieherin zu gewöhnen und ihr zu vertrauen. Ansonsten ist es ja nur notgedrungene Anpassung (bei der Stress nicht weicht, aber kaum erkennbar bleibt). Die positive Abholsituation und die ausbleibenden Probleme zu Hause sprechen zunächst einmal auch für eine gewisse Unbedenklichkeit, wobei es schon bei so kleinen Kindern Meister in der Verdrängung, sprich Vermeidung gibt. Sie können nur das Verhalten Ihres Sohnes weiter beobachten und genau darauf achten, ob und wann Entwicklungsprobleme sich abzeichnen. Mehr können Sie im Moment nicht tun. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.01.2014



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